-Zwischen Bayern und Berlin

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AN: Jo Leute, danke für all die Kommentare bei Chancellor Princess. Das hat mich echt motiviert noch mal ne Story hinterherzulegen. Und da ich mitbekommen habe wie ihr alle auf Andi abgefahren seid, kriegt er hier nun eine etwas größere Rolle.

Tatsächlich ist Chancellor Princess auf Wattpad sehr schwer zu finden, was mich stutzig macht. Es hat für so ein dummes, ironisches FF einige Aufrufe und trotzdem ist es schwieriger zu finden als manch anderes FF  in dem Genre mit weniger Klicks. Sowas ärgert mich und ich weiß nicht, ob ich da an einen Zufall glaube. Andererseits hoffe ich mal, dass das Ego der CDU oder Phillips nicht so klein ist, dass er sich durch mein FF bedroht fühlt und ich jetzt auf irgendeiner Liste bin, haha^^

Wie dem auch sei. Eure Kommentare und der komische Umstand, dass die vorherige Story mit Phillip so schwierig zu finden ist, motivieren mich noch etwas drauf zu setzen. Also here we go: (PS: No beta we die like men)

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Es war August 2022, als ich meinen Vater in Berlin besuchte. Ehrlich gesagt hatten wir kein so gutes Verhältnis. Deswegen fuhr ich auch nur ein paar Mal im Jahr nach Berlin. Zu wild, zu laut und zu groß war mir diese Stadt. Da lobte ich mir eher das gute alte Tal in Bayern, in dem ich aufgewachsen war. Aber gerade gab es das 9 Euro-Ticket, also lohnte es sich zu meinem Vater zu fahren. So günstig wäre das bestimmt nie wieder möglich.

Ich hatte schon auf der Hinfahrt gewusst, dass ich Bayern sehr vermissen würde und dementsprechend hatte ich mich vorbereitet. Ich trug mein Lieblingsdirndl mit eng geschnittener Taille. Es hatte einen edlen Lilaton mit Blumenmuster und sah traditionell bayerisch aus. Das war wahrscheinlich auch einer der Gründe, weswegen ich sobald wir Bayern verlassen hatten, etwas schief im Zug angeschaut wurde. Außerdem störten mich die ganzen Windräder, die ich erblickte, als ich aus dem Fenster sah. Sie wirkten so groß und so bedrohlich.

Einige Männer, die bestimmt nicht bayerisch waren, gafften und hatten keinen Respekt vor meiner Kultur. Irgendwann wurde mir das Ganze viel zu unangenehm und ich suchte Schutz auf der Zugtoilette. Diese war jedoch besetzt, was mich noch mehr ärgerte. Ich klopfte dagegen und versuchte mir Gehör zu verschaffen, aber nichts da. Die Tür blieb zu, dafür hörte ich wie die Klospülung einige Make gedrückt wurde.

"Wär ich doch nur in Bayern geblieben", murmelte ich und zupfte nervös an meiner Flechtfrisur herum. Was für ein blöder Beginn für meine Reise! Doch mit einem Mal öffnete sich die Tür und mir trat ein Mann entgegen. Er trug ein lockeres, aber durchaus schickes Hemd, darüber eine graue Jacke mit modischem Schal. Das Haar hatte einen leichten Graustich und und sein Gesicht zierte ein Drei-Tage-Bart. Er warf mir ein entschuldigendes Lächeln zu. Und in diesem Moment erkannte ich ihn. Es war Robert Habeck!

"Ich möchte in einer Welt leben, in der ich aus der Toilette trinken kann, ohne Ausschlag zu bekommen", sagte er als erkläre das alles.

Ich zog verwirrt die Augenbrauen hoch.

"Und... das haben Sie gerade gemacht? Also... aus der Toilette getrunken?"

Seine Antwort war ein kurzes Lachen, wobei kleine Grübchen zum Vorschein traten.

"Nein, da muss man nicht besonders helle sein, um zu sehen, dass das nicht funktioniert. -Zumindest noch nicht."

"Was haben Sie dann da auf der Toilette gemacht?", fragte ich verwirrt.

"Na ja, ich habe mir diese Toilette mal genauer angesehen, um zu schauen, ob das nicht etwas für die Zukunft wäre. Vielleicht könnte man mit den Zugtoiletten anfangen. Jetzt, wo wir schon das 9-Euro-Ticket haben."

Es klang absurd, aber irgendwie auch interessant. Ich fuhr mir über das Kinn und dache über die Worte nach.

"Aber ich möchte Sie nicht aufhalten. Sie wollen ja bestimmt nun die Toilette benutzen."

Ich schüttelte den Kopf.

"Nein, ehrlich gesagt nicht. Ich..." Dann machte ich eine Pause und druckste herum. Es war mir peinlich vor Robert Habeck die ganze Geschichte zu erzählen. Aber wenn ich so in Habecks meeresblaue Augen blickte, konnte ich nicht anders. Ich musste ihm die Wahrheit erzählen.

"Ich habe mich mit ein paar Fahrgästen nicht wohlgefühlt und wollte Schutz suchen."

"Oh, das tut mir leid. Ja, ich weiß. Wir sollten auf jeden Fall mit der Verbesserung des ÖPNV zu Potte kommen. Gerade jetzt, wo die Züge so voll sind." Er kratzte sich am Hinterkopf. "Wenn Sie wollen, dann begleite ich Sie."

"Das würden Sie tun?", fragte ich mit einem Strahlen im Gesicht.

Er nickte darauf ganz locker und entspannt. Die letzte Stunde im Zug verging also wie im Flug. Habeck erklärte mir alles über seine Visionen bezüglich Toiletten, der Gas-Umlage und auch noch einiges zu Umweltschutz. In Bayern hatte ich ihn nie so auf dem Schirm gehabt, aber so wirkte er wirklich sympathisch.

Als wir den Hauptbahnhof in Berlin erreicht hatten, bot er mir sogar an mich mitzunehmen. Ehrlich gesagt war ich dafür wirklich dankbar, denn das ganze Gewusel und all die Menschen machten mich nervös. Ich konnte nicht verstehen, warum mein Vater hier lebte. Mit Habeck war es aber einfacher sich zu orientieren und ich fühlte mich ein wenig sicherer. Gespannt folgte ich ihm und hielt nach seinem Wagen Ausschau. Er überraschte mich umso mehr, als er schließlich einen Schlüssel hervorholte und ein Fahrradschloss öffnete.

"Sie können sich ruhig auf meinen Gepäckträger setzen", sagte er und wies mit dem Kopf auf den hinteren Teil des Fahrrads.

Ich zögerte. War das eine gute Idee? Unsicher fuhr ich mir wieder über die Flechtfrisur.

"Vertrauen Sie mir. Ich bin Vater von vier Kindern. Ich weiß, was ich tue."

(Bild gehört natürlich nicht mir, Quelle: https://magazin

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(Bild gehört natürlich nicht mir, Quelle: https://magazin.nzz.ch/international/jamaica-braucht-kreativitaet-ld.1321981?reduced=true)

Als ich sein schiefes Grinsen sah, nickte ich ihm zu. Er schwang sich grazil auf den Sattel und ich nahm hinter ihm platz.

Was für ein Abenteuer! Ich radelte mit Robert Habeck durch Berlin. Als er in die Pedale trat, hielt ich mich an ihm fest und atmete tief durch. Immer wieder warf ich nervös einen Blick über die Schulter und sah mich um. Ab und an fiel mir hierbei ein VW-SUV mit getönten Scheiben in die Augen und der Geruch nach Diesel stieg mir in die Nase. Komischerweise hatte dieser auch ein Münchener-Kennzeichen. Aber das konnte ja nur Zufall sein. Schließlich war ich bestimmt die einzige bayerische Person in Berlin, oder etwa nicht?




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