First Enchounter

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Wito POV

If the world is monoton, you have to paint it with colours.

Ich lief durch die Straßen von Seoul, Korea, wie meistens wenn ich mich langweilte. Mein Blick schweifte über die Menschenmenge. Alle wirkten wie immer so gleichmäßig und monoton. Niemand, bei dem ich dachte, dass man mit dieser Person Spaß haben könnte.

Seufzend ging ich meinen Weg weiter. Wobei Weg es nicht ganz traf, vielmehr schlenderte ich einfach planlos durch die Gegend. Immer auf der Suche, aber nicht wissend wonach... Ich wanderte an vielen Geschäften vorbei, jedoch fand ich nichts. Es waren einfach nur unbedeutende, langweilige, einfarbige Klamottenläden, Restaurants oder Handyshops.

Nach einer halben Stunde, in der ich gelangweilt durch die Straßen gelaufen war, kam ich am Bahnhof an. Ich ging zu den Schienen und sah, dass der Zug in wenigen Minuten kommen würde. Also lehnte ich mich mit dem Rücken an eine Wand und wartete. Aus meiner Hosentasche zog ich ein Feuerzeug, mein Feuerzeug.

Ich besitze es schon seit Jahren. Irgendwann hatte ich es einmal unter einer Brücke gefunden. Eigentlich nichts besonderes, aber die Inschrift gefiel mir. Fire with Fire. Ich weiß nicht warum, aber diese Worte berührten etwas tief in mir, von dessen Existenz ich damals wie heute nur erahnen konnte. Seit diesem Tag hatte ich es nicht mehr aus der Hand gegeben.

Jetzt entzündete ich es und schaute fasziniert der Flamme zu, wie sie zum Leben erwachte. Es war eine willkommene Abwechslung zu meinem alltäglichen Leben. Alles immer so strikt vorhergeplant, ohne Risiko, ohne Spannung, ohne Spaß. Das Feuer dagegen war unvorhersehbar, man konnte es nicht einschätzen, wusste nie, was es als nächstes tun würde. Vielleicht war es sanft und spendete Wärme und licht oder aber es wurde zur Bestie, brannte alles nieder und vernichtete. Es war so vielschichtig, so getränkt in Farben. Ein kleiner Klecks in dieser weiten monotonen Welt. Aus diesem Grund liebte ich das Feuer.

Seufzend ließ ich die Flamme erlöschen. Ich konnte ihren vorwurfsvollen Todesschrei geradezu hören. Dennoch steckte ich das Feuerzeug weg. Plötzlich jedoch bemerkte ich etwas vor mir. Ein paar Meter von mir entfernt machte ich eine kleine Gruppe junger Erwachsener aus, die in einem Kreis stand. Was schrien die denn so laut? Da sah ich es. Auf dem Boden in der Mitte von ihnen lag ein Junge, zusammengekauert, auf den sie eintraten und -schlugen. Es waren noch ein paar andere Personen am Bahnhof, doch die schien es nicht zu interessieren. Wieso auch? Es betraf sie ja nicht! Immer schön in seinem eigenen geregelten Ablauf bleiben! Ja keine Probleme machen oder in welche geraten! Das war die Devise unserer Gesellschaft. Toll, oder? Nur hatte ich persönlich das ein oder andere Problem mit eben jenen Ansichten dieser ach so wunderbaren, lebenswerten Gemeinschaft. Also griff ich ein. Was scherten mich schon irgendwelche von Schwachen und Pessimisten niedergeschriebenen Moralpredikten? Ich hatte meinen eigenen Kodex. Und der sagte mir, dass man Menschen in Notsituationen helfen muss.

Also eilte ich auf sie zu und riss den Kreis aus Möchtegern-Schlägern auseinander. „Verpisst euch bloß, sonst rufe ich die Polizei, verstanden?!" Und natürlich hatten sie wie erwartet keine Eier in den Hosen und machten sich schleunigst aus dem Staub. „Geht's dir halbwegs gut? Wo bist du verletzt?", fragte ich den Jungen am Boden und hielt ihm meine Hand hin. Er schüttelte den Kopf und ergriff sie. „Ja, passt schon." Ich zog ihn auf die Beine und ließ seine Hand los. „Wirklich? Sieht aber nicht so aus", meinte ich und zeigte auf das Blut, welches über seine Schläfe sein Gesicht hinab floss. „Das geht wirklich", sagte er beschwichtigend. „Wie heißt du?" „Akuma", gab er mir leise die Antwort. „Ich bin Wito", sagte ich daraufhin lächelnd und er erwiderte es schüchtern. „Schön dich kennen zu lernen, Wito." Ich lachte auf und wuschelte ihm durch die Haare. „Ja, wirklich ein super Ereignis, durch das wir uns kennengelernt haben."

Elemental LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt