1. Kapitel

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Ich saß gerade in meinem Lieblingscafé "Zimtstern" mit meiner besten Freundin Jess, als ich eine SMS von meinem Vater Ben bekam, die mein komplettes Leben verändern würde.

Dad: "Hallo mein Schatz, kannst du bitte in einer halben Stunde nach Hause kommen? Ich muss was mit euch besprechen."

Ich gab meiner besten Freundin kurz bescheid, dass mein Dad wieder mal etwas zu besprechen hat, währenddessen ich meine Augen verdrehte. Sie umarmte mich kurz und ich verließ das Café ohne Vorahnung, was mir noch bevor stand.

Ich stieg auf mein hellblaues Hollandfahrrad, es klapperte leicht als ich losfuhr.

Ich hatte es schon seit meinem 14. Geburtstag, doch meine Eltern konnten sich kein neues leisten, weil meine Mutter bei ihrem neuen Freund wohnt und mein Dad so alleine für mich und meinen Bruder Jake sorgen muss und in seinem Beruf nicht allzu viel Geld verdiente.

Als ich zuhause ankam und die Haustür aufsperrte, lief mir mein Dad schon entgegen. 'Dein Bruder kommt auch gleich. Setz dich schon mal ins Wohnzimmer', sagte er. Er wirkte sehr nervös, was ich gar nicht von ihm kannte. Vielleicht würde er ja wieder auf eine Geschäftsreise nach New York fahren, das tat er in letzter Zeit immer öfters.

Da trat auch mein Bruder Jake ins Wohnzimmer, gefolgt von meinem Dad und wir machten es uns auf der Coach bequem.

'Also..., es gibt etwas, was ich euch sagen muss...' , fing mein Dad an. 'Jetzt sag schon', quengelte ich ungeduldig ich wollte jetzt wissen was los ist und da habe ich ja wohl auch das Recht dazu, schließlich musste ich mein hochinteressante Gespräch mit meiner besten Freundin unterbrechen.

'Ja, also ich hab da jemanden kennengelernt. Eine Frau. Als ich in New York auf Geschäftsreise war haben wir öfters zusammen Abendgegessen und da hat es es einfach gefunkt. Wisst ihr, ich liebe sie sehr und sie ist seit Mama die erste Frau die mich wirklich versteht und naja sie macht mich halt sehr glücklich" er schaute uns fragend an und wartete auf unsere Reaktion.

"Aww, unser Daddy ist verliiieebt", kreischte ich und sprang ihm begeistert in die Arme. Auch Jake schien sich mit Dad zu freuen und umarmte ihn kurz.

Als ich und Jake uns gerade wieder auf die Coach schmissen und unter den Kissen nach der Fernbedienung suchten fuhr Dad mit seiner Rede fort.

"Naja das war noch nicht alles was ich euch sagen wollte...ähm...also wisst ihr...wir haben beschlossen zusammen zu ziehen."

"Waaas?", schrien Jake und ich gleichzeitig. Ich konnte das nicht fassen, da lernt er eine neue Frau kennen und beschließt ohne uns zu fragen mit ihr zusammen zu ziehen?So lange können sie sich doch noch gar nicht kennen oder?

Als ich gerade anfing zu rechnen wie viele Monate die erste Geschäftsreise her war, sprach Jake meine Frage aus.

"Wie lange kennt ihr euch den schon?Und außerdem haben wir doch gar keinen Platz für eine weitere Person hier, die Wohnung ist doch schon fast zu klein für uns drei."

Stimmt daran hatte ich noch gar nicht gedacht, aber bevor ich mir weiter den Kopf zerbrechen konnte, antwortete Dad.

"Ich weiß dass wir keinen Platz für weitere Personen haben, deshalb werden wir zu ihr und ihren Kindern ziehen. Außerdem kennen wir uns schon sieben Monate und..."

Er wurde von mir unterbrochen, weil er von mir unterbrochen wurde.

"Nein, ich werde ganz sicher nicht woanders hinziehen und dann hat die auch noch Kinder?Nein, das kommt gar nicht in Frage!"

Die ersten Tränen liefen mir über die Wangen. Jake schien zu überlegen bis er fragte wo seine Freundin überhaupt wohnt.

"Miami", flüsterte Dad leicht eingeschüchtert.

Nein jetzt reichts mir, ich sprang auf und lief in mein Zimmer, ich knallte die Tür nicht besonders leise zu und schmiss mich auf mein Bett.Ich ließ meinen Tränen freien Lauf und kuschelte mich in meine Decke. Als ich daran dachte mein ganzes Leben hier zurück lassen zu müssen, schluchzte ich noch lauter. Ich werde alles so vermissen meine Freunde, die Schule und vorallem meine beste Freundin Jess. Kurze Zeit später spürte ich wie mich jemand zu sich zog, als ich aufschaute sah ich in die Augen meines Bruders.

"Kat, du musst nicht weinen, auch wenn wir hier wegziehen müssen, werden wir neue Freunde finden. Dad hat mir erzählt, dass wir in ein großes strandhaus ziehen werden und immerhin haben wir noch uns.", er lächelte mich aufmunternd an und gab mir einen Kuss auf den Kopf. Ich nickte leicht, vielleicht würde das alles garnicht so schlimm werden...

"Wenn du dich ein bisschen beruhigt hast, kannst du vielleicht zu Dad runter gehen und mit ihm reden, er macht sich fürchterliche Vorwürfe."



1 Monat später 


Ich sah aus dem Flugzeugfenster und sah dabei zu wie meine alte Heimat immer kleiner wurde, Tränen rollten mir ununterbrochen übers Gesicht. Ich vermisste jetzt schon alles fürchterlich. Mein Bruder legte mir seinen Arm um die Schultern und reichte mir ein Taschentuch. Ich wischte mir die Tränen weg und schneutzte einmal laut, was Jake und mich zum lachen brachte.

Ich versuchte mir selbst die ganze Situation schön zureden, wir hatten schon einiges über unser neues Zuhause erfahren und zwar, dass wir eine 3-jährige Schwester namens Luna und einen 18-jährigen Bruder namens Tyler bekommen würden.

Kurze Zeit später fiel ich in einen traumlosen Schlaf.


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⏰ Letzte Aktualisierung: May 08, 2015 ⏰

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My bad brotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt