Kapitel 4

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» Geheimnisse und Lügen «

Als Nick anfangen wollte zu reden, konnte ich nicht anders, als direkt das zu fragen, was meine größte Befürchtung und Angst war.
,,Sind sie zusammen?''
Nick schaute mich mehrere Sekunden lang mit einem undefinierbaren Blick an.
,,Nicht direkt'' antwortete er. Diese Antwort reichte mir schon aus.

Ich stieß den Rauch meiner Zigarette aus und nickte leicht mit dem Kopf.
,,Aber es läuft was zwischen ihnen?'' fragte ich nun.
Er nickte stumpf und schien mich zu mustern, womöglich auf irgendeine Reaktion.

Vielleicht sah man es mir nicht an, doch mein Herz war in tausend Teile zersprungen. Die letzten sechs Monate konnte ich nur daran denken, wieder mit meinen besten Freunden vereint gewesen und vor allem mit der Person, die mir sagte, dass sie mich lieben würde, zu sein.

Wir wussten alle, dass diese Monate nicht einfach sein würden, doch das? Ich hätte niemals erwartet, dass George so mit mir abschließen würde. Vielleicht nicht als bester Freund, doch als fester. Ich hatte nämlich gedacht, dass wir vor der Abreise schon einen Schritt weiter gewesen wären.

Wie weh es tat war nicht einmal in Worte zu fassen. Während ich die letzten Monate jede noch so kleine Anspielungen oder Annäherungsversuche abgestoßen hatte, vergnügte er sich hier mit diesem Adrian.

Wieso konnte er mir nicht einfach die Wahrheit sagen?
Wieso musste er mich glauben lassen, dass mich hier mein Freund erwarten würde, der schon sehnsüchtig auf mich wartete?
Was sah ich stattdessen?
Wie mein angeblicher Freund einen anderen Typen bestieg.

,,Clay?'' riss mich Nicks Stimme aus meinen Gedanken.
,,Hm?'' machte ich.
,,Alles okay?'' fragte er zögerlich.
,,Klar, warum sollte es das nicht'' entgegnete ich ihm gelassen und warf meine Zigarette weg, bevor ich meine Hände in die Hosentasche packte und bereits wenige Schritte nach vorne lief.

,,Wohin gehst du?'' fragte er mich verwundert.
,,Willst du nicht hier bleiben?''
,,Ich hab noch ein paar Sachen zu tun'' entgegnete ich ihm.

Sein Blick senkte sich.
,,George hat dich nie vergessen...er hat nur...'' er stoppte und starrte mich an, als wüsste er nicht, ob er das sagen sollte, was er sagen wollte.
,, - nur jemand anderen kennengelernt, hab's schon verstanden'' beendete ich seinen Satz.

,,Ich glaube nicht mal, dass es was Ernstes zwischen ihnen ist...ich meine...er liebt dich doch?'' sagte er, doch es klang eher wie eine Frage an sich selbst gerichtet. Nicht einmal er wusste mehr, was zwischen George und mir noch war.
,,Wir sehen uns, Nick'' verabschiedete ich mich mit einem leichten aufgezwungenen Lächeln von ihm.

Kurz nachdem ich mich umgedreht und losgelaufen war, liefen mir die ersten Tränen die Wange hinunter. Es war einfach nicht zu kontrollieren. Meine Brust fühlte sich so an, als würde sie gleich explodieren.

Als ich Zuhause ankam saß meine Mutter umgeben von Umzugskartons auf der Couch im Wohnzimmer. Sie hielt ein Weinglas gefüllt mit Wein in der Hand, während sie ihr Gesicht in ihren Händen vergruben hatte.

Als sie mich bemerkt hatte, schaute sie mich an. Sie hatte geweint und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
,,Ich dachte du bleibst bei deinen Freunden'' sagte sie.
Ich schüttelte nur meinen Kopf und setzte mich neben sie.

Ich legte meinen Arm um sie, woraufhin sie ihren Kopf an meine Schulter anlehnte.
,,Wir haben nur noch uns und ich könnte mir keine bessere Mutter an meiner Seite vorstellen'' flüsterte ich ihr zu.


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Imagine man freut sich endlich seinen ''Freund'' wiederzusehen und das Erste, was man sieht ist, wie er auf jemand anderen liegt lmaooo

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