Zwischenkapitel 1

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Es war dunkel in meinem Zimmer. Ich war müde, aber etwas hat mich wach gemacht.

Ich hörte laute Stimmen. Mama und Papa schrien sich an.

Ich verkroch mich unter meiner Bettdecke. Ich mochte es nicht, wenn sie sich stritten.

Aber sie taten das oft, seit langer, langer Zeit.

Es machte mich traurig. Und Mama auch. Sie weinte manchmal.

Plötzlich hörte ich ein lautes Geräusch. Es klang so wie ein Glas, das kaputt ging.

Mir ist letzte Woche eins runtergefallen. Mama war sauer und hat mit mir geschimpft, dass ich vorsichtiger sein sollte.

Ich umklammerte meinen braunen Teddybären immer fester. Er hieß Mr. Teddy. Papa hat ihn mir geschenkt.

Es gab einen lauten Knall. Ich zuckte zusammen. Doch dann realisierte ich, dass es nur die Haustür war.

Jetzt war es still im Haus.

Mama und Papa stritten sich nicht mehr.

Kurze Zeit später schlief ich ein.

Am nächsten Morgen tapste ich vorsichtig die lange Treppe runter. Es war Samstag. Normalerweise weckte Mama mich immer, auch am Wochenende. Heute ist sie nicht in mein Zimmer gekommen. Vielleicht hat sie es vergessen. Also bin ich allein aufgestanden.

Im Haus war es so still. Es gruselte mich. Sonst hörte man immer Geräusche.

Mein Papa saß am Küchentisch, als ich in die Küche ging. Er starrte auf den braunen Tisch und bewegte sich nicht. Dabei stand auf dem Tisch gar nichts.

Warum schaute er also dahin?

Neben der Tür lagen durchsichtige Scherben. Das war gefährlich. Mama sagte immer, dass ich nicht barfuß im Haus rumlaufen durfte, wenn vorher Glas kaputt gegangen ist.

Wo war Mama?

»Papa? Wo ist Mama?«

Langsam drehte er seinen Kopf in meine Richtung und schaute mich an.

»Sie ist fort.« 

Das Chaos, das BleibtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt