RUN (1) | Haikyuu!! [AU]

K A P I T E L | 1

»Suga?«

Erschrocken fuhr der Angesprochene hoch und stieß sich dabei den Kopf am Lenkrad des Autos, dass er gerade kurzzuschließen versuchte. Er fluchte ein paar Schimpfworte vor sich hin, dann nahm er die beiden Kabelenden wieder zwischen die Finger und versuchte erneut, dem Wagen Leben einzuhauchen. Leider war auch der zweite Versuch nicht von Erfolg gekrönt.

Kurze Zeit später steckte ein anderer junger Mann den Kopf zum geöffneten Fenster der Fahrertür in das Innere des Wagens hinein. Die Rabenschwarzen Haare standen ihm in alle Richtungen ab als hätte er die Finger in eine Steckdose gesteckt. Er hatte Dreck auf der Nase und der Stirn.

Koushi Sugawara – mittlerweile nur noch Suga genannt - hatte nicht mehr als einen kurzen Seitenblick für ihn übrig, dann konzentrierte er sich wieder auf seine eigentliche Aufgabe.

»Ich habe dir schon tausend Mal gesagt, dass du mich nicht so erschrecken sollst! Wann kapierst du das endlich?«, fauchte Suga und ließ die Kabelenden los. Egal was er versuchte, es würde nicht funktionieren. Die Batterie des Autos war tot – genauso wie alles andere um sie herum.

Hoffnungslos zog er sich an Lenkrad aus dem Fußraum hoch. Er rutschte ab, ruderte panisch mit den Armen herum und traf die Hupe mit der flachen Hand.

Suga zog die Hände so schnell zurück, als bestünde das Lenkrad auskochend heißer Lava und ließ sich geschafft in den gepolsterten Fahrersitz fallen. Er stöhnte genervt und presste sich beide Hände ins Gesicht. Natürlich musste er ausgerechnet ein Auto erwischen, bei dem die Hupe nicht mit Strom betrieben wurde und deswegen trotz leerer Batterie funktionierte. Manchmal hasste er sich selbst mehr als alles andere.

Der andere junge Mann lachte laut auf als würde es ihm gar nichts ausmachen, dass sie bestimmt jeder Schlürfer im Umkreis von drei Kilometern gehört hatte. Dann öffnete er die Tür und hielt Suga die Hand hin.

»Manchmal bist du echt ein Trampeltier Mister Refreshing!« - er zog seine Begleitung hinaus in die Freiheit - »Und jetzt lass' uns abhauen. Ich möchte nicht die nächste Mahlzeit sein!«

»Wir können froh sein, dass die anderen vorhin in eine andere Richtung gegangen sein. Ansonsten müsstest du nicht auf die Schlürfer warten, damit dir jemand den Kopf abreißt!«, entgegnet Suga ungerührt und angelt sich seinen Rucksack vom Beifahrersitz.

Er schubst die Hand von Tetsurou Kuroo – oder nur Kuroo – bei Seite und hievt sich selbst aus dem knallroten Mitsubishi.

Sein abgetragener, fast leerer Rucksack landete ungeachtet auf dem rauen Asphalt des Lehrerparkplatzes der Oberschule. Dann ging Suga neben ihm in die Hocke, um sich seine Sneaker fest zu verbinden. Für den Fall, dass sie schnell verschwinden mussten.

»Hast du was gefunden? Wasser? Waffen? Munition?«, fragte der ehemalige Zuspieler der Karasuno Oberschule beiläufig, als wären die Dinge, die sie suchten, nichts Besonderes.