ⵌ11

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Ugly Words


Vorsichtig schlüpfe ich aus Rindous Bett und sammle meine Sachen von Boden auf, welche ich mir dann auch sofort drüber ziehe.

Mein Kopf pocht auf dem Weg ins Badezimmer und ich musste mich kurz an der Wand stützen. Im Badezimmer muster ich mein Vogelnest auf dem Kopf und meine blasse Haut. Da ich keine Ahnung habe wo ich bin, nehm ich mir vor ein Taxi zurufen, da ich natürlich auch nicht mein Auto hier habe.

Ich schleiche die Treppe runter um niemandem zu wecken und habe dabei schon mein Telefon am Ohr.

Vielleicht ist es unangepasst jetzt nach so einer Nacht zu verschwinden, aber ich brauche kein "after care" von jemand, bei dem ich weiß das er es mir eh nicht gibt.

Nicht zu viel erwarten Y/n

Das spielt in meinem Kopf auf Dauerschleife, obwohl es mir echt schwer fällt mich daran zuhalten. Gestern Abend war so schön...Rindou hat alles so vorsichtig gemacht und darauf geachtet mir nicht weh zutun. Er hat mich so gut fühlen lassen wie schon seit langen nicht mehr.

***

In meinem Zimmer mit Kopfhörern auf versuche ich zu lernen, was sich allerdings als ziemlich schwer herausstellt, da gewisse Personen in diesen Haus meinen, laut zu sein.

Und mit gewissen Personen ist natürlich niemand anderes gemeint als Draken, meinem Adoptivbruder. Meine Eltern haben ihn adoptiert, bevor sie mich überhaupt bekommen haben.

Die Chance das meine Mutter schwangere wird war ziemlich gering, aber sie wollten umbedingt ein Kind bis sie eben Draken adoptierten. Aber dann eines Tages war sie eben mit mir Schwanger, und jetzt sitze ich hier, versuche zu lernen, damit ich mein Studium schaffe.

Leider musste ich aber heute feststellen, das Draken unteranderem mit Ran befreundet ist, weswegen er wahrscheinlich auch Rindou kennt. Nicht das es umbedingt ein Problem wäre, aber Draken spielt eben sehr gerne den Beschützerischen Bruder. Ich weiß das es nett gemeint ist, aber manchmal ist es eben zu viel.

Als ich aber heute in Draken' Zimmer nach meiner Musikbox geschaut habe, welche er mir gerne Wegnimmt, hab ich ein altes Klassenfoto gefunden, und als ich genauer hinsah stand da wirklich Ran Haitani mit einem Arm um Draken' Schultern, breit grinsend mit einem Peace Zeichen in die Kamera.

Das es nicht Rindou ist hab ich sofort erkannt. Das die Brüder sich ähnlich sehen ist nicht abzustreiten, aber Rindou hat länger Haare, außerdem ist sein Gesicht markanter während Ran' etwas mehr Rund ist.

Das heißt das Draken und Ran ja im selben alter sein müssen. Vielleicht kann ich ihm mal vorsichtig fragen, ob sie noch Kontakt haben. Auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, das sie es noch haben, da das nicht dass einzige Bild in seinem Zimmer war.

Auf einem anderem sehen die beiden nämlich schon viel älter aus, vielleicht so 22. im Hintergrund sind auch Alkohol Flaschen zu erkennen gewesen.

Ich muss einfach aufpassen das es nicht rauskommt, da ich keinen Stress mit Draken brauche. Wie Ran reagieren würde, weiß ich natürlich nicht, aber ich bin mir ziemlich sicher das Rindou es auch angenehmer finden würde, wenn sein Bruder nicht umbedingt davon weiß.

Naja, aber immerhin sind wir beide Erwachsen, was wir machen, kann den beiden ja rein Theoretisch egal sein. Aber einem Draken ist so gut wie nichts egal was ich mache, was das ganze einfach wieder Problematisch macht.

Dann müssen wir es halt "heimlich" tun, das reizt das ganze meiner Meinung nach irgendwie. Ich meine, wer mag das Gefühl nicht, diese Spannung, etwas verbotenes zutun, auch wenn es nicht verboten ist, aber es fühlt sich einfach so an.

Nervend schlage ich mein Buch welches ich zum lernen benutzte wieder zu da Draken offensichtlich weiter laut bleibt als leise zuwerden.

Plötzlich vibriert mein Handy und ich nehme es in die Hand. Als ich sehe das eine unbekannte Nummer mir geschrieben hat, runzle ich die Stirn. Da das einfach "Hey" welches mir geschrieben wurde nicht erklärt wer das ist, und ich es auch nicht herausfinden nachdem ich mir das Profilbild genau angeschaut habe, frage ich einfach direkt wer es ist.

Als mir der Name "Rindou" vor den Augen erscheint, schleicht sich sofort ein Lächeln auf meine Lippen. Wenn ich ehrlich bin, ist mir relativ egal wie er an meine Nummer gekommen ist, auch wenn es mir auf eine Art angst machen sollte.

Als ich nach genauen Zwei Minuten immer noch nicht antworte schickt er auch schon ein "was machst du" hinterher.

Ich sage ihm das ich lernen wollte und erkläre dann das mein Adoptivbruder einfach nicht leise sein kann. Als er mir sagt das er arbeitet hab ich wieder ihn hinter der Theke in meinem inneren Auge aufblitzen.

Wie er in einer Hand das Glas hält und es mit der anderen Trocknet. Wie er von A nach B rennt und es trotzdem so elegant aussehen lässt. Es kribbelt in meinem Bauch und als ich mich an gestern Nacht erinnere sehnt sich alles in mir nach Rindou.

Aus dem nichts Klingelt mein Handy und es überrascht mich das es wirklich Rindou ist der Anruft, nachdem er gestern so rüberkam als wenn er mich wirklich nur für gewisse Dinge braucht, und sich sonst nicht für mich interessiert.

» Hey. « ertönt seine tiefe Stimme in meinem Ohr und mir wird wärmer. Ich hab absolut keine Ahnung wie jemand so eine Wirkung auf mich haben kann. Dabei hab ich dafür ja wirklich keine Zeit, deswegen, keine Vergangenheit und keine Zukunft.

Ich kann mich damit einfach nicht beschäftigen, vor allem nicht, wenn ich mein Studium schaffen will. Durch den tot meines Vaters hab ich wirklich viel gefehlt, um die Vorbereitung für die Beerdigung zu erledigen, weil meine Mutter es einfach nicht geschafft hat.

Sie weinen zu sehen hat mich ziemlich verletzt, aber jemand musste ja stark spielen, und sie aufmuntern oder sich eben um alles kümmern. Draken war natürlich auch da, aber eben selten, er wohnt ziemlich weit von und Weg, und kommt nur mal für ein paar Wochen vorbei, bevor er sich wieder irgendwo im nirgendwo herumtreibt.

» Hey. « sag ich nun auch. » Du kannst bei mir lernen wenn du willst, Ran kommt erst morgen Früh wieder, ein Schlüssel ist unter der kleinen, hell grauen Vase.« Zu perplex um zu antworten muss ich mich erstmal wieder fangen.

Das er mir so ein "Angebot" machen würde, hätte ich im Leben nicht bedacht, aber es freut mich, da es ja ungefähr so viel heißt das er mich nicht komplett hasst.

» Bist du sicher? « frage ich nach, bevor es zu spät ist. » Klar, ich bin in 2 Stunden auch zurück. Ich schick dir auch meine Adresse. «

2 Stunden ist nicht viel, allerdings hab ich auch nichts gegen Rindous Anwesenheit, ich sehne mich eher nach ihr.

Vermutlich ist es schon garnicht mehr Gesund, wie Rindou mich in meinen Gedanken einnimmt. » Okay danke. « sag ich zum Abschied und lege auf. Nicht viel später schickt mir Rindou auch schon seine Adresse.

Ich packe meine Bücher in eine kleine, beige Tasche und greife nach meinem Auto Schlüssel bevor ich aus meinen Zimmer laufe.

» Wo gehst du denn hin? « fragt Draken natürlich sofort. » Weg, hier hat man ja keine Ruhe. « beschwere ich mich. » Du musst ja auch nicht immer lernen. « » Doch muss ich. « gib ich schnippisch von mir bevor ich das Haus verlasse und in mein Wagen steige.

Aufgeregt darüber Rindou nachher zu sehen starte ich den Motor und fahre los

𝐔𝐆𝐋𝐘 𝐖𝐎𝐑𝐃𝐒 - Rindou x Reader ¡ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt