#2 - Schwarze Romantik

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Wie im ersten Kapitel angekündigt, werde ich hier näher auf die Schwarze Romantik und somit auch auf die Romantik eingehen.

Definition

Die Romantik war eine Kunstepoche des 19. Jahrhunderts (ca. 1790 - 1850), die sich in der Kunst, der Musik und der Literatur wiederfindet. Zu der Zeit wurden Menschen als Teil einer Gesellschaft gesehen, in der Zweck und Nutzen einen hohen Stellenwert hatten. Da die Zeit sehr wissenschaftlich orientiert war, war die Romantik eine Gegenströmung der Aufklärung, indem sie sich gegen ihre Vorstellungen stellte und sich vom Geschehen der Gegenwart abwandte. Das kann man vorallem daran sehen, dass die Romantiker (Bezeichnung der Künstler dieser Epoche) das Mittelalter verherrlichten und die Natur verklärten. Sie kritisierten somit das Bild der Wissenschaft, da diese das Besondere des Menschens und die Natur vernachlässigen würde.

Die Motive der Romantik zeichneten sich durch die Betonung des Gefühls und des Individualismus, die Idealisierung der Natur, das Misstrauen gegenüber der Wissenschaft und der Industrialisierung sowie das Schwelgen in vergangener Zeitepochen aus.

Die Romantik kann man in folgende Zeitabschnitte unterteilen:

• Frühromantik (1795 - 1804)
• Hochromantik (1805 - 1808)
• Spätromantik (1820 - 1850)

In der neueren Forschung werden diese Abgrenzungen jedoch teils kritisch betrachtet, da die Ursprünge und Ideen der Anfänge der Romantik stets in den späteren Phasen erkennbar waren.

Die Schwarze Romantik oder auch Schauerromantik genannt, ist eine Unterströmung der Romantik, die Ende des 18. Jahrhunderts aufkam. Sie beschäftigte sich mit Pessismismus und negativen Emotionen, während die Romantik sich auf Optimismus und positiven Emotionen fokussierte. So befasste sich die Schwarze Romantik vorallem mit den dunklen Seiten des Menschens sowie düsteren und makaberen Themen. Demnach spiegelte sie die Faszination für das Irrationale, Dämonische und Groteske wider.

Einige Motive sind die Abgründe der menschlichen Seele, Wahnsinn, das Unheimliche, Okkultismus, Erotik, Leid, Gewalt und Tod.

Der Zusammenhang der (Schwarzen) Romantik und Schauerliteratur

Die Schauerlitertur bildete sich als eigene Stilrichtung in England heraus und betrifft nur die Literatur. Sowohl die Romantik als auch die Schauerliteratur sind ein Ergebnis einer tiefgreifenden Reaktion auf die alltägliche Realität. Wie in der Romantik spielen auch in der Schauerliteratur gesteigerte Emotionen eine große Rolle. Zudem findet sich der Aspekt der Natur in malerischen Szenerien sowie unheimlichen Landschaften und Schauplätzen wieder.

Foto von Irina Iriser: https://www.pexels.com/photo/red-rose-and-green-leafed-1233414/

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