Das erste Mal sah ich den Jungen, als er auf einer Bank saß, das Gesicht zur Sonne gereckt. Direkt neben unserer Schule war ein Park und an dem ging ich an den kurzen Tagen gerne vorbei, wenn ich nach der Schule nach Hause ging. So wie auch an diesem Tag. Sein Haar war zweifarbig: links war es rot, rechts jedoch weiß. Sein linkes Auge wurde von einer Brandnarbe verziert, die die linke Hälfte seines hübschen Gedichts dennoch nicht verunstaltete.
Ich wollte gerade meinen Blick von dem Jungen wenden und Richtung Zuhause gehen, als jemand meinen Namen rief.
,, Oi, shitty-Deku!"
Ungewollt zuckte ich zusammen und drehte mich langsam um. Gerufen hatte mich ein blonder Junge meines Alters mit Rubin-roten Augen, der die selbe Schuluniform trug wie ich. Auf seinem Gesicht zeichnete sich ein gemeines Grinsen ab.
,, Kacchan."
Sein eigentlicher Name war Katsuki Bakugou. Aber ich nannte ihn immer schon Kacchan, was ihm irgendwie nichts auszumachen schien. Schließlich nannte er auch mich nicht bei dem Namen, den meine Mutter mir gegeben hatte.
Direkt vor mir blieb Kacchan stehen und betrachtete mich. In seinen Augen lag ein Ausdruck, der mir überhaupt nicht behagte
,, Wie wäre es wenn wir uns in eine ruhige Ecke begeben und du dir ganz brav deine Bestrafung abholst?", sagte er zu sanft und griff nach meinem Handgelenk.
Bei der Wahl seiner Worte wurde mir schlecht, aber was sollte ich schon machen?
,, Kacchan, bitte. Heute nicht, ich muss nach Hause.", bat ich, machte mir aber nicht die Mühe mich los zu reißen.
Zu versuchen von Kacchan wegzukommen war Zwecklos. Das wusste auch er, weshalb das siegessichere Grinsen auf seinem Gesicht nur noch breiter wurde.
,, So ist's richtig, Nerd. Folge mir in dein persönliches Verderben.", schnurrte er, als versuche er mich zu hypnotisieren.
Obwohl ich es nicht wollte, obwohl sich alles in mir gegen dieses Vorhaben sträubte, folgte ihm mein Körper wie eine Marionette. Ich hatte keine Kontrolle über ihn.
Aber Kacchan machte einen Fehler. Anstatt mich wieder Richtung Schule zu ziehen, ging er mit mir an dem Jungen auf der Bank vorbei, der sich nun uns zugewandt hatte.
Schuldbewusst senkte ich meinen Blick als wir an ihm vorbei gingen, um nicht unnötig Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, jedoch vergeblich.Der Junge war plötzlich neben uns und hatte nach unseren Handgelenk gegriffen. Geschockt starrte ich auf die warmen Finger die sich um meines schlangen, bevor ich zu Kacchan hoch sah. Dieser stieß ein Zischen aus und sah zu dem Fremden.
,, Was willst du, Half 'n Half?!", fragte er, mehr als nur angepisst und ließ in seiner freien Hand eine Explosion entstehen.
Der Laut ließ mich zusammenzucken und ich versuchte reflexartig zurück zu weichen, aber Kacchan's Hand hielt mich an Ort und Stelle.
,, Lass den Jungen in Ruhe.", sagte er kalt.
,, Wieso? Er ist quirklos und nichts wert. Er wird für die Zukunft sowieso keinen Nutzen haben, also. Jetzt lass mich los.", forderte der Blonde.
Der fragende Blick des Jungen streifte kurz meinem, bevor ich leicht in mich zusammen sackte.
Kacchan hatte Recht. Ich war quirklos und somit überhaupt nichts wert. Wenn ich sterben würde, wäre das kein all zu großer Verlust.,, Was interessiert mich, ob er einen Quirk hat oder nicht? Jeder Mensch ist gleich viel wert.", zischte der andere als Antwort.
Mit großen Augen starrte ich zu ihm hoch. So hatte ich das nie gesehen. Da ich schon von klein auf aufgrund meiner Quirklosigkeit gemobbt wurde, hatte ich nie auch nur einen einzelnen Gedanken daran verschwendet, dass ich ebenfalls den Wert eines normalen Menschen besaß. Aber wieso würde ich dann nicht so behandelt?
,, Wer bist du überhaupt?!"
Kacchan war nun mehr als nur angepisst. Ein falscher Ton und alles würde er in die Luft jagen.
,, K- Kacchan...?", hauchte ich vorsichtig.
,, Halt die Schnauze, Deku.", zischte er und riss sich von dem Jungen los.
,, Kommst du mit mir mit oder bleibst du bei dem Half 'n Half?"Unsicher blickte ich zwischen den beiden hin- und her. Fordernd sah er mich an, wartete auf eine Antwort. Dann trat ich neben meinen Retter.
,, Heute nicht.", wiederholte ich und nahm den gebotenen Arm des Jungen entgegen.
,, Tsk.", schnalzte Kacchan, ließ mich dann aber mit dem Fremden alleine.
Sofort drehte ich mich zu ihm um, mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
,, Dankeschön,- Ähh..."
,, Shouto. Shouto Todoroki."
,, Danke, Shouto-Kun. Ich bin Izuku Midoriya.", sagte ich und hielt ihm zögerlich meine Hand hin.
Dieser nahm sie entgegen.
,, Freut mich, Midoriya."
Zwar klang er nicht wirklich als würde er sich freuen, aber auf seinen Lippen zeichnete sich ein sanftes Lächeln ab.
Das war das erste Treffen von vielen weiteren.
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F L E S H [ a TodoDeku FanFiction]
FanfictionDas erste Mal sah ich den Jungen, als er auf einer Bank saß, das Gesicht zur Sonne gereckt. Direkt neben unserer Schule war ein Park und an dem ging ich an den kurzen Tagen gerne vorbei, wenn ich nach der Schule nach Hause ging. So wie auch an diese...