Dieser Vorfall war nun einige Wochen her und seit dem trafen Shouto und ich uns fast täglich. Nach der Schule lungerten wir an irgendwelchen Orten oder bei mir zu Hause rum, machten Hausaufgaben, spielten Videospiele und all den anderen Kram, den man so mit Freunden machte.
Freunde.
Etwas von dem ich nie wusste, wie schön das doch eigentlich war und welch eine besondere Verbindung es bedurfte. Dieses Vertrauen das aneinander band und dieses warme Gefühl der Freude, wenn man einander sah.
,, Izuku. Wie läuft es mit Englisch?", fragte Shouto eines Dienstagnachmittags und sah mich von der Seite aus an.
,, Gut! Ich habe heute den Test zurück bekommen und ich habe tatsächlich eine drei hinbekommen.", sagte ich fröhlich grinsend.
,, Das ist ein Fortschritt.", merkte er an und schenkte mir ein kleines Lächeln.
Ich wollte gerade etwas sagen, als ich plötzlich das Geräusch einer Explosion hinter mir vernahm. Ich zuckte zusammen und griff reflexartig nach Shouto's Arm.
Unbeeindruckt drehte dieser sich mit mir herum und sah Kacchan an. Dieser hatte seine beiden Kumpanen mit sich gebracht und warf eine leere Cola-Dose in die Luft, nur um sie wieder mit einer Hand aufzufangen.,, Ist das der neue Freund von Midoriya, von dem du erzählt hast, Bakugou? Sieht ja aus wie eine Lusche!", witzelte Akki und grinste.
,, Naja, gleich und gleich gesellt sich gerne.", sagte der schwarzhaarige, Yuki belustigt.
,, Oh, du redest sogar von uns? Wie reizend.", sagte Shouto, ohne jeglicher Emotion in seiner Stimme.
Ich schauderte und bemerkte sogleich die Gänsehaut, die sich wie ein Lauffeuer auf meiner Haut ausbreitete.
Kacchan verdrehte die Augen, bevor er auf uns zukam und dich zu mir runter beugte. Sein Atem kitzelte meine Nase und ein freches, teuflisches Grinsen zeichnete sich ab.,, Denk an das, was ich dir heute gesagt habe, Deku-Kun~", säuselte er, betrachtete eine Weile mein erschrockenes Gesicht bevor er sich aufrichtete und den Staub von seiner Uniform klopfte.
Ich sah ihn an und erblickte etwas in mir, was ich nie zu kennen glaubte. Was ich nie gedacht hätte, dass es in mir schlummert.
Ein Bild schob sich über das Bild des gesunden Kacchan's. Stattdessen sah ich ihn vor mir stehend, Blutüberströmt und mit einem Messer in der Brust steckend.
Weit aufgerissene, rubinrote Augen starrten auf mich hinab, ganz klar vor Schreck gezeichnet.,, Wieso, Deku? Wie- so?"
,, Weil du es verdient hast, Kacchan... Du hast es verdient. Mehr als alles andere.", sagte ich mit einer Stimme, die nicht ganz zu mir passen wollte.
Ich wich keuchend zurück, was mir einen fragenden Blick meines besten Freundes einbrachte.
,, Izuku. Was hat er gesagt?", fragte Shouto, kaum das Kacchan und seine Sklaven verschwunden waren.
Ich sah dem blonden noch eine Weile nach, bevor ich mich umdrehte. Den Blick hatte ich zu Boden gerichtet um den größeren nicht ansehen zu müssen.
,, Nichts besonderes.", murmelte ich.
Shouto schien etwas sagen zu wollen, jedoch unterbrach ich ihn mit einer Frage, bevor er die Chance dazu bekam.
,, Shouto-Kun... Wenn du ein Held wirst... Versprichst du mir, mich zu retten? Wenn ich den falschen Weg des Lebens beschreite?"
Shouto stockte kurz, lief dann aber weiter.
,, Falscher Weg des Lebens? Inwiefern »falsch«?"
Ich schwieg und suchte nach einer passenden Antwort. Ja, was meinte ich mit falsch? Meinte ich, dass ich kleinere, falsche Entscheidungen treffe, oder meinte ich etwas größeres?
Nicht so Recht zu einer Antwort findend, zuckte ich mit den Schultern.
,, Ich weiß nicht... Antworte mir bitte einfach, Sho.", sagte ich leise.
Shouto überlegte nicht lang und lächelte. Er beugte sich zu mir runter und umfasste sanft mein Gesicht.
,, Ich werde dich immer retten. Dich beschützen. Auf dich aufpassen. Für dich da sein. Alles wann und was du willst.", flüsterte er und strich mir mit seinem Daumen über die Schläfe.
Meine Wangen wurden ganz heiß, aber bei seiner Antwort musste ich leicht lächeln.
Das war das gleiche, was Kacchan gesagt hatte, bevor man wusste das ich quirklos war. Nur steckte in diesen Worten mehr Wahrheit, als ich ahnte.,, Shouto-Kun..."
Mein Handy unterbrach mich mit seinem nervigen Piepen. Ich musste den Klingelton dringend ändern. Als ich einen Blick auf das Display warf, entdeckte ich die Nummer des Krankenhauses in der Stadt.
Ich schluckte das ungute Gefühl runter und ging dran.,, Midoriya Izuku.", meldete ich mich.
Meine Mutter hatte mir beigebracht, immer zuerst den Nachnamen zu nennen, weil man sich an diesem am besten orientieren kann.
,, Gut das ich Sie erreiche, Midoriya-Kun. Vor ungefähr zehn Minuten wurde Ihre Mutter, Inko Midoriya bei uns eingeliefert. Laut den Vorort anwesenden Sanitätern war sie in einen schwer wiegenden Autounfall verwickelt worden. Es tut mir leid Ihnen das sagen zu müssen, aber wir glauben nicht, dass sie es schafft.", sagte eine fremde, Frauenstimme.
Es klang so einstudiert, als würde sie in einem Theaterstück mitspielen und nicht mir eine Trauernachricht überbringen. In diesem Moment wurde mir schwarz vor Augen.
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F L E S H [ a TodoDeku FanFiction]
FanfictionDas erste Mal sah ich den Jungen, als er auf einer Bank saß, das Gesicht zur Sonne gereckt. Direkt neben unserer Schule war ein Park und an dem ging ich an den kurzen Tagen gerne vorbei, wenn ich nach der Schule nach Hause ging. So wie auch an diese...