Hihi

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Mit dem frischen Winterwind kam der süßliche Geruch von Zimt in das kleine, ordentlich gehaltene Büro geweht und nahm die stickige Luft mit sich. Mürrisch rümpfte der ältere Herr die Nase und schloss das Fenster schnell wieder. Lieber würde an Sauerstoffmangel verrecken, als das noch länger riechen zu müssen. Er setzte sich zurück an seinen Schreibtisch und ging sorgfältig verschiedenste Papiere durch, um sicher zu gehen, dass keines von ihnen etwas falsches enthielt.
Bestand eines von ihnen diese Prüfung nicht, wurde es weggeworfen und ein Brief wurde an den Verfasser geschrieben, er solle das Ganze doch noch einmal neu zu Papier bringen und sich dieses Mal etwas mehr Mühe geben. Aus lauter Großzügigkeit sogar mit einem darunter gesetzten ,,Wünsche recht angenehme Adventszeit.".

Als seine Arbeit dann beendet war, humpelte der Alte in gemächlichem Tempo zur Haustür, zog sich seine Winterkleidung über und trat hinaus in die Kälte.
In der vorherigen Nacht hatte es heftig gestürmt und dieses Unwetter hatte nicht nur Chaos mit sich gebracht, sondern auch das Dorf zum Erstrahlen. Die Straße vor dem kleinen Haus war von einer wunderschönen, weiß glitzernden Schneedecke bedeckt, über die immer wieder vor Schlitten gespannte Pferde trabten, um ihre Besitzer zum Einkaufen in die Stadt oder zu deren Familien zu bringen. Überall rannten lachende Kinder umher und warfen sich gegenseitig mit dem kalten Weiß ab oder formten die ausgefallensten Skulpturen aus ihm.
Kurz und gut, es war der reinste Albtraum für den Alten. Er grunzte angewidert, als er nach seiner alten, angerosteten Schneeschippe griff, um zu vermeiden, dass sein Grundstück auch noch als Spielplatz genutzt würde.

Gerade wollte er anfangen, als ein helles Glockenläuten in seine Ohren drang. Nicht das gewohnte, nervtötende Kirchengeläute, was zum täglichen Gebet aufrief oder das der Straßenkünstler, die im Winter immer besonders für etwas Geld nervten, - für solche Leute gab es doch Arbeitshäuser und Gefängnisse, wie der Geizhals fand - nein, es war viel höher und wechselte ständig zwischen leiseren und lauteren Tönen, als würde sich der Verursacher auf und ab bewegen. Der bejahrte Mann schaute sich verwundert um, um ausfindig zu machen, ob seine Nachbarn das Geräusch ebenfalls gehört hatten, aber das schien nicht der Fall, weswegen er seine Ohren einfach nur mit Ohrfeigen bestrafte und begann den Schnee beiseite zu schaufeln.

Doch selbst nach mehreren Minuten des Schippens klang das Gebimmel nicht aus und langsam machte der Alte sich Sorgen um seine Gesundheit. War er wahnsinnig geworden? Dann plötzlich, ein lauter Knall und es waren wieder die gewöhnlichen Alltagsgeräusche, die ihn umgaben.
Doch als er sich zur Seite drehte, musste er feststellen, dass es bei weitem nicht mehr die gewöhnlichen Alltagsbilder waren. Nun war er sich seiner psychischen Labilität endgültig sicher.
Ein riesiger Holzschlitten, dessen Kufen auf der vorderen Seite kunstvoll geschwungen waren, versperrte seine Sicht auf die Straße und ein grünes, undefinierbares Wesen hüpfte davor fluchend und jammernd auf und ab. Die Rentiere, die um den Schlitten verteilt standen und den Alten aus großen Augen beobachteten, waren unter diesen Umständen noch das Gewöhnlichste.

,,Du verdammtes Teil!", rief das koboldartige Viech aus und trat mit aller Kraft gegen sein hölzernes Gefährt, nur um dann festzustellen, dass es um einiges stärker war, als sein Fuß und heulend zu Boden zu gehen. Der sonst so selbstsichere Mann konnte nichts weiter tun, als das Szenario wortlos mit anzusehen. Da entdeckte das grüne Etwas ihn plötzlich, rappelte sich schnell wieder auf und setzte einen ernsten Gesichtsausdruck auf. Es blieb einige Sekunden so stehen, bis seine Visage einen weinerlichen Ausdruck annahm. ,,Sie können mich sehen?" Der Alte nickte langsam und unsicher. ,,Verdammt! Tut mir Leid, Sie zu stören, mein Name ist Elfons und wie es aussieht einer Ihrer zukünftigen Angestellten, He-" Doch noch bevor Elfons seinen Satz beenden konnte, hatte sich der Herr wieder gefangen und grummelte: ,,Wer du bist und was dich hierher führt interessiert mich herzlich wenig und was unsere Beziehung in Zukunft angeht, präferiere ich es, wenn wir uns weiterhin als Fremde betiteln. Wenn du nun entschuldigst, ich habe Arbeit zu tun." Und mit diesen Worten kehrte er dem Wesen den Rücken zu.

,,Ich fürchte, das geht leider nicht, dürfte ich Sie denn nach Ihrem Namen fragen?" Der Alte blickte wütend über seine Schulter.
,,Klaus. Ich heiße Santa Klaus."

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Hallöchen, meine herzallerliebsten Menschies und Unmenschies :)
Wie geht's euch allen so? Wie war euer Tag bisher? Wie geht's der Katze eurer Tante 7. Grades?
Ich hatte Lust, dieses Jahr mal ein Weihnachts-Special zu machen (Ach ne.) und da kam mir halt die Idee, einen stereotypischen Weihnachtsgeschichten-Plot (also alter, ziemlich unnetter Mann zur Adventszeit, dem irgendwas voll abgefahrenes passiert) mit so 'nem semi krassen Plottwist zu kombinieren. Also hab ich das halt gemacht- ;-;

Anygays, love y'all und frohe Weihnachten, bzw. an alle, die nicht feiern einen wundervollen Tag! <3

Santa Klaus | Weihnachts-Special Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt