One Shot Special:
Das Training war endlich beendet und ich räumte, so wie alle anderen Kameraden, meine 3DM in die Kisten zurück.
Ich sah zu Levi. Er stand neben Hanji und unterhielt sich. Es schien eine entspannte Diskussion zu sein, denn Hanji lachte über irgendwas und klopfte Levi auf die Schulter.
Ich sah noch, wie Hanji sich umdrehte und zum Abschied winkte.
Meine Chance. Levi war alleine.
Ich griff mit meiner Hand in die Brusttasche der Jacke, in der sich ein kleines Päckchen befand und ich atmete noch einmal tief durch, als ich langsam einen Schritt auf ihn zu machte.
Er sah gerade ebenfalls zu mir hoch und ich spürte, wie ich leicht errötete, als plötzlich jemand anderes neben Levi auftauchte und seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Petra.
Sie unterhielt sich mit Levi und er sah noch einmal zu mir, doch ich schenkte ihm nur ein verbittertes Lächeln, ehe ich mich umdrehte und doch lieber ging.
Vielleicht sollte es einfach nicht sein. Es war bereits meine zweite Chance heute, die ich verpasst hatte, um ihm das Geschenk zu überreichen.
Aber vielleicht war es auch zu übergriffig? Ich war lediglich eine Soldatin. Es ist irgendwie auch ungewöhnlich seinem Vorgesetzten etwas zu schenken.
Aber ich habe dieses Tee Probier Set gesehen und musste sofort an den Hauptgefreiten denken.Ich setzte mich mit meinem Frühstückstablett an meinen Tisch und begann zu essen, doch mein Appetit war mir definitiv vergangen.
„Na, schlecht drauf?", kommentierte Armin mein deprimiertes Gesicht und setzte sich mir gegenüber.
„Hmm...", gab ich grummelnd von mir, doch ich schob mir noch einen Löffel Brei in den Mund, in der Hoffnung, dass ich ihm nicht antworten müsste, wenn er weiter nachbohren würde.„Was ist los?", fragte er mich, doch ich zuckte nur mit den Schultern.
„Schlecht geschlafen.", log ich, doch er schien sich damit zufrieden zu geben. Ich sah, wie Levi den Speisesaal betrat und sich, nachdem er sich die Tasse befüllt hatte, an den Tisch zu Erwin und Hanji setzte.
Ich hörte Armin nur am Rand zu, denn mein Blick war nur auf den Hauptgefreiten gerichtet. Nebenbei aß ich weiter mein mittlerweile kaltgewordenes Frühstück.Ich versuchte mich mit Armin zu unterhalten, doch ich wurde abgelenkt, als ich merkte, wie erst Erwin und Hanji vom Tisch aufstanden und den Saal verließen. Levi sprach noch mit einem Soldaten, ehe auch er aufstand und sich erhob.
„Ich muss los. Ciao, Armin!", verabschiedete ich mich schnell und ich nahm mir mein Tablett und eilte vom Tisch. Levi war endlich alleine. Er stellte seine Tasse auf die Ablage für das benutzte Geschirr. Dann drehte er sich um und wir liefen aufeinander zu. Ich war schon dabei meinen Mund zu öffnen, doch ich brachte keinen Ton heraus.
Levi bemerkte, dass ich eigentlich zu ihm wollte und blieb stehen, doch ich lief stur an ihm vorbei und stellte mein Tablett ebenfalls auf die Ablagefläche. Ich spürte seinen Blick auf mir ruhen, doch ich traute mich nicht mich umzudrehen.
War ich noch ganz bei Trost? Ich konnte ihm doch nicht hier, vor all den Leuten, sein Geschenk überreichen!Ich tat noch beschäftigt an meinem Geschirr, doch als ich mich nach einer ganzen Weile umdrehte, war Levi bereits verschwunden.
Den gesamten Tag über bekam ich ihn nicht mehr zu Gesicht. Selbst beim Abendessen, das ich mit Mikasa und Sasha zusammen einnahm, war er nicht da.
Ich warf bereits über Bord, ihm das Geschenk überhaupt zu geben. Vielleicht würde ich es einfach selbst behalten und die verschiedenen Teesorten probieren, damit es nicht umsonst gekauft worden war.
Ich steckte mir gerade etwas Gemüse in den Mund, als Hanji plötzlich neben unserem Tisch auftauchte und zu mir sah:
„Levi hat mich gebeten, dich zu ihm zu schicken.", teilte sie mir mit und ich hob überrascht meine Augenbrauen in die Höhe.
„Der Hauptgefreite? Was will er?", fragte ich ein wenig verwirrt. Mein Hirn dachte hart darüber nach, ob ich irgendetwas gemacht habe, dass er mich in sein Büro zitierte, doch mir fiel beim besten Willen nichts ein.
„Hat er nicht gesagt.", zuckte sie noch mit den Schultern, ehe sie wieder verschwand.
„Oh, oh.", gab Sasha von sich.
„Wenn er dich zu sich ins Büro bestellt, ist es sicherlich nichts Gutes. Beeil dich lieber!"
Ich nickte lediglich und stand dann auf, um in sein Büro zu gehen. Ich überlegte immer noch, warum, als ich vor der Tür stand. Ich atmete noch einmal tief ein, ehe ich anklopfte.
„Name und Anliegen?", drang seine Stimme durch die Tür.
„Ich bin es. Sie wollten mich sprechen?"
„Komm rein."
Ich öffnete die Tür, trat ein und salutierte sofort vor ihm.
Er saß an seinem Schreibtisch und bearbeitete seine Papiere, hörte jedoch sofort auf, als ich vor ihm stand. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, legte den Stift beiseite und sah mich an.
„Setz dich.", forderte er mich auf und deutete auf den Stuhl gegenüber von ihm. Ich tat wie mir geheißen, doch ich merkte, wie sehr mich die ganze Situation verunsicherte.
„Hauptgefreiter, ich weiß nicht, warum ich hier bin.", gab ich zu.
„Ich hatte heute das Gefühl, als wolltest du mich sprechen. Jetzt kannst du es."
Ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss und das Päckchen, was sich immer noch in meiner Jackentasche befand, wurde plötzlich bleiend schwer.
„D-das... war nicht so wichtig!", redete ich mich raus.
„Ich wollte wirklich nicht-"„Sag's jetzt."
Seine Stimme klang gereizter und ich wusste, dass er nicht gerade für seine Geduld bekannt war. Ich spielte nervös an meinen Fingern, ehe ich noch einmal einen tiefen Atemzug nahm und in meine Jackentasche griff.
Ich nahm das kleine Geschenk und legte es auf den Tisch.
„Alles Gute zum Geburtstag, Hauptgefreiter.", flüsterte ich leise. Für einen Moment starrte er stumm auf das grau verpackte Päckchen, dann sah er mich an und er hatte seinen gereizten Ton immer noch nicht abgelegt, als er mich fragte:
„Woher weißt du das?"
Wieder überkam mich die Nervosität und ich begann etwas dümmlich vor mich hin zu lachen, als ich aufstand und den Stuhl wieder an den Tisch rückte.
„Ich habe es mal in den Papieren gelesen und als ich das Geschenk gefunden habe, musste ich an Sie denken und dachte, es könnte Ihnen gefallen. Mehr wollte ich heute auch gar nicht von Ihnen. Es tut mir leid, für die Störung!"
Ich war bereits an der Tür angelangt, salutierte noch zum Abschied und drehte mich zur Tür. Ich wollte hier einfach nur noch weg.
Ich hatte bereits meine Hand auf der Klinke, als ich hörte, wie er meinen Namen sagte. Ich wollte erst so tun, als hätte ich ihn nicht gehört, doch ich entschied mich dagegen und drehte mich wieder zu ihm.
Er hatte das Päckchen immer noch in der Hand und sah es an. Es dauerte eine Weile, ehe er zu mir hoch blickte. Sein Blick war nicht mehr gereizt, sondern sanft und mir war, als würden seine Mundwinkel ein kleinwenig nach oben zucken.
„Danke.", hörte ich ihn sagen und sofort überkam mich eine angenehme Gänsehaut. Die Anspannung von eben war mit einem Schlag verschwunden und ich lächelte ihn an.
Er sah wieder zu dem Geschenk und dieses Mal war ich mir sicher, dass er lächelte.Ich spürte deutlich das Kribbeln in meinem Bauch, ehe ich das Büro verließ und damit war sicher, dass er mir, mit diesem Lächeln, ein größeres Geschenk bereitet hatte, als ich es je können würde... <3
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Soo, ursprünglich sollte es ein Weihnachtsspecial geben mit allen AOT Charakteren, aber das hätte den Rahmen gesprengt :D
Also gibt es das hier :D
Kurze Randinfo:
Ich bin mittlerweile wieder zu Hause, hab allerdings tatsächlich fast alles vergessen, was ich in meiner letzten Story schreiben wollte, was ein echtes Problem ist und noch nicht weiß, wie ich es lösen soll XD
Aber nach Weihnachten will ich definitiv wieder ein wenig schreiben. Mal gucken wie gut das klappen wird :DLiebe Grüße und Frohe Weihnachten euch allen!