Prolog

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Ich zog das blutverschmierte Messer aus Vanessas Bauch. Ungläubig betrachtete sie ihre Verletzung, wobei ihre Augen fast aus den Höhlen zu treten schienen. Dann sah sie mich an, direkt, mit ausdrucksloser Mine.
Kein Schmerzenslaut kam über ihre Lippen. Ich wagte es nicht, mich abzuwenden, und so beobachtete ich, wie sie Blut spuckte und schließlich auf dem Waldboden zusammenbrach. Ich lies das Messer fallen. Was tat ich eigentlich hier? Warum hatte ich sie umgebracht? Ich war mir nicht sicher. Da lachte ich plötzlich. Erst kurz, doch dann richtig laut und ausgelassen. War ich amüsierte über meine eigene Ungewissheit, oder war ich ein Psycho, der sich an Leichen erfreute?Ich hatte keine Ahnung. Keine Ahnung, warum ich lachte. Keine Ahnung, wieso ich einen Mord begangen hatte. Aber in diesem Moment war mir das herzlich Egal. Ich lachte weiter, während ich über der Leiche stand.
Beim Klang eines lauten Alarmtones schreckte ich hoch. Ich triefte vor Schweiß und brauchte einige Minuten, um zu realisieren, dass ich daheim war. In meinem Bett. Dass mein Wecker klingelte. Und dass mich wieder ein Traum heimgesucht hatte.

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