Poisoned Eyes

01

Azira Malouf

Ein tiefer Atemzug.

Der Nachthimmel, so schön und unheimlich zugleich. Die dunklen Töne, in den Farben der Trauer, verschmelzen ineinander. Der Mond betrunken, die Sterne berauscht, mit den vergossenen Tränen der hoffnungslosen Seelen. Haben den Tod gespürt und uns spüren lassen, mit den tiefsten Geheimnissen der verletzten Herzen. Sie werden mit unseren Sorgen vertraut und sind die Wächter aller unsere Ängste. Vielleicht teilen wir mit ihnen unsere Sorgen, denn auch sie haben die Nacht gekannt. Doch sie haben gelernt, die Dunkelheit einfach ihr Licht betonen zu lassen.

Die kalte Nachtbrise weckt mich von meinem Trance auf. Noch ein letzter Zug von meiner Zigarette, bevor ich es zusammen drücke und hineingehe.

Drinnen ist es um einiges wärmer, aber kein Wunder wenn man nur mit einem T-Shirt auf dem Balkon rausgeht.

Bequem auf der Couch, schnurrt friedlich Alea, meine Katze, auf meinem Schoß. Ein Klingeln zieht meine Aufmerksamkeit an.

Ariana

„Aziraaa" schreit die Irre durch mein Handy.

„Azira am Telefon, wobei kann ich dir helfen" frage ich wissend, dass sie etwas braucht. Entweder sie braucht was zu Essen, trifft sich mit wem oder fragt mich nach Ratschlag, wenn sie Liebestipps braucht, obwohl ich selber nie ein Freund hatte.

„Ich hab ein Date, und wollte ganz lieb fragen, ob ich dein Au-"

„Nein" unterbrech ich sie.

„Aber nur das eine Ma-" „Nein Ariana" wiederhole ich es nochmal. „Aber-".
Ich leg auf. In welcher Welt lebt sie, dass ich, Azira Malouf, mein Auto ihr gebe. Sie kann gerne zu Fuß dort hingehen.

Ich bin hungrig, also sag ich zu einem Nacht-Wrap nicht nein. Kaum alle nötigen Sachen aus dem Kühlschrank rausgetan klopft es an der Tür, als wäre Annabelle hinter mir her.

Ich mach auf und Annabelle höchstpersönlich steht vor mir.

„Ariana" schau ich die Irre geschockt an. In einem kurzen Kleid, gestylten Haaren und High Heels bewaffnet steht sie vor meiner Tür.

„Bitte ich brauch deine Hilfe, sei ein mal eine Heldin und rette mich" stürmt sie hechelnd in meine Wohnung rein. Sie ist nicht ehrlich innerhalb 10 Minuten zu mir gerannt.

„Eines steht klar, mein Auto bekommst du nicht" bekommt sie nochmal erklärt.

„Aber warum denn nicht, ich fahr nicht mal so schlecht" schaut sie mich mit ihren Welpenblick an.

„Ach wirklich, und wie war es noch mal, wo du fast in ein Auto reingefahren bist, nur weil dein Hirn nicht checkt wo Links und Rechts ist."

Empört schaut sie mich an. „Warum muss er denn auch so unnötig im Weg stehen, ich meine Albanerinnen sollte man den Weg freihalten" stolziert sie herum. Albanien - bekannt für deren Stolz.

„Ich fahr dich dorthin, aber ich hol dich nicht ab."versuche ich ein Deal zu machen, denn es hat wirklich kein Sinn mit ihr zu diskutieren. Versuch du mit einer Wand zu reden, so ist es mit ihr.

„Du wartest auf mich" erwiedert sie sturköpfig.

„Du kaufst mir 2 Päckchen Zigaretten." handle ich weiter.

„Deal, alles für die Liebe meines Lebens" strahlt
sie. Ist ja nicht so, dass sie das bei den letzten 32 Typen auch gesagt hat, aber lassen wir sie weiterträumen.

„Lass mich wenigstens was bequemes anziehen" rede ich zu ihr während ich in mein Zimmer gehe.. Ein weiße Jogginghose und ein blaues Top wird reichen. Meine schwarzen Haare entknote ich von meinem Dutt. Ich nehme meine Autoschlüssel und begebe mich zur Wohnungstür, wo Ariana ihre High Heels anzieht.

Sie quitscht wie ein Ferkel, als sie sich im Spiegel betrachtet. „Du solltest auch zu einem Date gehen, ansonsten stirbst du mit deiner unendlichen Liebe zu Autos" plappert sie energisch.

„Wenn du nicht sofort leise bist, kannst du gerne dorthin laufen" sag ich genervt. Ich hab mir versprochen, keine Dates zu haben.

Alea schläft auf der Couch und ich schließ die Tür ab.

Gemeinsam gehen wir zu meinem Auto. Wie ein Stern strahlt es. Nissan skyline r34, ein Traum, meine Seele, einfach meine Liebe.

Wir steigen ein und ein lautes Brummen tönt von meinem Auto. Mit schneller Geschwindigkeit und einer kreischenden Freundin neben mir fahre ich dorthin.

In dieser Schnelligkeit ließ er mein Herz mit Feuer umzingeln, während ich die Schleife der erbitterten Liebe um den Augen trug, in der Hoffnung er würde mein kaltes Herz erwärmen.

Ich halte abrupt an. Ariana hätte fast mit der Glasscheibe engen Gesicht-zu-Gesicht Kontakt gehabt, aber war eben eine knappe Sache. Ich scheuche sie aus dem Auto raus und steige selber auch aus.

Dass sie sich ihre Knöchel noch nicht gebrochen hat, wundert mich ehrlich, so schrecklich wie sie geht. Ich lehne mich an mein Auto an und zünde mir eine Zigarette an. Ariana schaut mich wie ein Honigkuchenpferd an, als sie bemerkt hat, dass ihr Date angekommen ist.

Ich puste den Rauch aus und betrachte das schwarze Auto, welches grade vor Ariana anhaltet. Ein Bmw E30, nicht schlecht. Die Beifahrertür öffnet sich und anscheinend soll das ihr Date sein, denn er begrüßt sie mit einem Kuss auf der Wange. Wie ekelhaft.

Sie verschwinden in das schicke Restaurant und ich blicke nur auf dieses Auto. Ein junger Mann sitzt noch drinnen und startet das Auto.

Es fährt an mir vorbei und ich schaue direkt in diese Augen. Giftgrün.

So binde ich meine Augen mit dem Tuch der erbärmlichen Vergangenheit, um den Weg der hoffnungsvollen Zukunft zu spüren.

__________________________________

Mein erstes Kapitel. Wie sehr ich mich freue, endlich was zu posten. Ich bitte euch, mich bei Rechtschreibfehler nett hinzuweisen, damit ich es verbessern kann.

Meinung bis jetzt?