Glückssträhnen stehen jedem ✔︎

New Year, New You 2023

"Glückssträhnen stehen jedem" ist mein Beitrag zum diesjährigen New Year, New You 2023 - Wettbewerb. UND GUESS WHAT: Meine Geschichte hat tatsächlich auch gewonnen :) 

Auch ein blindes Huhn findet offenbar mal ein Korn :)

 Ich habe mich für den folgenden Schreibvorschlag entschieden:

WattpadYoungAdultDE - Radikaler Neustart: "Im letzten Jahr hat sich alles verändert. Es fühlt sich für dich an, als wäre alles verloren, dabei hast du dir fest vorgenommen, dich nicht unterkriegen zu lassen. Was könnte also besser passen, als ein radikaler Neustart zum Jahreswechsel?"

✌︎ Und nun viel Spaß ✌︎

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G L Ü C K S S T R Ä H N E N
S T E H E N J E D E M

„Und du bist dir hundert prozentig sicher?" Die Mimik meiner Friseurin schwankte irgendwo zwischen ungläubigem Entsetzen und kreativer Vorfreude, war mein Frisuren-Wunsch doch in erster Linie eines - radikal.

„Zu tausend Prozent!", bestätigte ich selbstsicher und nickte ihr entschlossen durch den Spiegel hinweg zu. Jetzt oder nie.

„Also dann!" Sie hielt das Ende meines langen dunkelblonden Pferdeschwanzes in ihrer Hand, atmete tief ein und griff mit der anderen Hand nach ihrer Schere. „Verabschiede dich von deinem alten Ich."

Ich presste meine rosigen Lippen aufgeregt aufeinander, schloss die Augen und tat genau das - endlich.

Das alte Jahr war nicht grade rosig für mich gelaufen. Außenstehende würden es gar als ziemlich katastrophal bezeichnen. Dabei hatte es noch so vielversprechend angefangen. Mit Noah. Stattlicher, attraktiver Kerl. Typ Frauenschwarm. Und doch wollte er nur mich. Mein Gott - wie verliebt ich gewesen bin. Nach nur drei Monaten waren wir zusammen gezogen. Wir schmiedeten Pläne, wollten zusammen die gesamten Staaten bereisen, von der West- bis rüber zur Ostküste. Kein Traum war zu fantastisch, keine Idee zu absurd, solange wir zusammen waren. Bis zu dem einen verregneten, trüben Donnerstag im Oktober.

Ratsch. Ratsch. Ratsch. Der Klang der scharfen Schere, wie sie sich durch meine Haare pflügte, war Musik in meinen Ohren. Schlagartig empfing mich eine Leichtigkeit, die ich die letzten Wochen so schmerzlich vermisst hatte. Mit dem Gewicht meiner Haare fiel auch in gewisser Weise eine Last von meinen Schultern und ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Gespannt öffnete ich meine Augen. Es dauerte einen Moment um zu realisieren, dass die junge Frau mit den Sommersprossen, den grünen Iriden und den nun sehr kurzen Haaren ich war.

„Und?" Der unsichere Unterton in der Stimme meiner Friseurin war nicht zu überhören.

Ich rutschte an die Kante meines Stuhls, neigte mich meinem Spiegelbild entgegen und fuhr ungläubig durch meine kurz über den Schultern schwebenden Haare. Ab waren sie. Ab war die Mähne, die Noah so geliebt hatte. Zum Teufel mit ihm!

Mein Lächeln wurde breiter. „Ich liebe es!"

„Puh!" Meine Friseurin legte eine Hand auf ihre Brust und atmete erleichtert aus. „Ich hatte schon Sorge. Und schau!" Sie hielt meinen langen, dunkelblonden Pferdeschwanz in ihrer Rechten. „Ist doch echt eine staatliche Menge. Wenn ich du wäre, würde ich sie spenden."