Erinnerung: Spielplatz

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Die Sonne war gerade untergegangen, der Himmel wurde grau und langsam wurde es kälter. Sie saß neben mir auf der Rückenlehne der alten Bank, wir beide die Füße auf die Sitzfläche gestemmt. Ich zog meine Jacke fester und fühlte die kante meiner Tablettenpackung. Ich schielte kurz rüber. Noch wusste sie nix davon.
Sie saß im Pulli da, die Jacke auf dem Picknicktisch vor uns. Abwesend sah sie in den Himmel, seufzte leise und zog den Ärmel ihres Pullovers runter.
Ich wendete mich ihr zu, zog meine Augenbraue hoch. Ich ahnte worauf das Gespräch hinauslaufen würde. Sie erwiderte den Blick und fragte "Was?"
"Du machst es schon ganz instinktiv..." nun besah sie mich mit einem schrägen Blick.
Ich zupfte leicht am Saum meines Jackenärmels. "Du hast ihn runtergezogen."
Ihre Mimik veränderte sich kurz. Sie fasste sich jedoch sofort wieder und gab ein leises "Ja" von sich.
Sie zog den Ärmel hoch, sodass ich ihren gesamten Unterarm sehen konnte. Neben den verblassten Narben waren da neue Schnitte, vielleicht 7 oder 8.
Sie hatte erzählt das sie es nicht mehr tun würde, aber ich hatte geahnt das sie log.
Ich seufzte und schüttelte leicht den Kopf.
"Wie alt? 4 Tage?" Fragte ich und ihr kurzes Nicken bestätigte dies.
Sie sah mich an und ich hielt ihrem Blick stand.
Sie senkte den Kopf und sagte mit klarer Stimme: "Und damit bist du die einzige die es weiß."

Der erste Teil meiner Errinerung. Es war schön aber auch schrecklich, beides zugleich.

Aus den Gedanken eines KünstlersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt