Mein Herz pocht so schnell, als würde jede Sekunde mein Herz aus meiner Brust springen
Dieses Gefühl habe ich jetzt seit genau 12 Jahren jede wirklich jede verdammte Nacht und jedes mal wache ich schweißgebadet auf und wünschte mir, dass dieser Schmerz, den ich in meiner Brust fühle einfach nur aufhört. Aber ich glaube das dieser Schmerz niemals aufhören wird, vielleicht wird er nur irgendwann schwächer und lässt mich nicht jede Nacht so fühlen.
Seit dem Unfall ist mein und das Leben meines Vaters nicht mehr so, wie wir es gekannt haben. Es fühlt sich so an als wäre der Unfall erst vor ein paar tagen gewesen aber er ist schon ein Jahrzehnt her. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie es war. Der Tag fing wunderschön an, es war der erste Tag der Sommerferien, wir waren auf dem Weg, wie jedes Jahr zu unserer Ferienwohnung in Italien. Ich habe mich immer das ganze Jahr auf diesen Tag gefreut aber ich wünschte mir jetzt in dem Moment, dass dieser Tag niemals stattgefunden hätte. Wir waren schon knapp 9 Stunden unterwegs gewesen, wir hatten alle super Laune, haben viel geredet, gelacht und gesungen. Es hätte nicht schöner sein können. Dad hat immer Späße gemacht, die mich und mum so zum lachen gebracht haben, dass wir schon Bauchschmerzen bekommen hatten.
Wir waren gerade mitten auf der Autobahn, als plötzlich ein anderes Auto vor uns stehengeblieben ist. Dad hat sofort reagiert und hat eine Vollbremsung gemacht, wir sind sofort sicher stehengeblieben und haben erleichtert ausgeatmet. Doch plötzlich auf den einen und anderen Moment spürte ich nur, wie eine Druckwelle meinen Körper durchdringte. Dieses Gefühl kann man nicht beschreiben, wenn man es selbst noch nie zuvor gespürt hat, aber es war das schlimmste Gefühl, dass ich je zuvor gespürt hatte. Ich kann mich nicht mehr genau erinner, was danach passiert ist, weil ich sofort in Ohnmacht war aber die Druckwelle musste unser Auto so getroffen haben, dass es in die Luft geschleudert wurden worden war. Als ich wieder aufwachte lagen wir nämlich alle kopfüber im Auto, wir sind über die Leitplange geschleudert worden, sodass wir den Berg runtergefallen sind. Indem Moment, wo ich aufgewacht bin war ich komplett alleine, weil meine Eltern aus dem Auto geschleudert waren.
Ich habe mich irgendwie versucht zu befreien und bin sofort zu meiner mum gerannt, die aber ab dem Zeitpunkt kaum noch ansprechbar gewesen war. Das einzige was sie zu mir gesagt hat und auch das letzte was sie jemals zu mir gesagt hat war: , Meine kleine süße bitte sei nicht traurig. Es wird alles gut, dass verspreche ich dir. Ich liebe dich mein Engel." Als sie den letzten Satz ausgesprochen hat, war sie schon nicht mehr am leben. Sie wurde dann zu einem wunderschönen Engel. Mein dad kam nur zwei Sekunden später zu uns gehummeplt und kniete sich zu mum, die beiden waren seitdem sie 13 sind unzertrennlich. Es war die erste und letzte große Liebe seit heute. 12 Jahre später fühlt sich dieser Unfall immer noch total surreal an aber er ist mehr als real, dass stelle ich jeden Tag aufs neue fest und das ist schmerzhaft genug. Das schlimmste ist mein Vater, gibt sich die Schuld an dem Unfall, obwohl er genau so wenig Schuld hatte wie meine Mutter und ich. Jeden Tag sage ich es ich aber es wird Tag für Tag schlimmer und er rutscht immer mehr rein und betrinkt sich jeden Tag an der selben Bar seit verdammten 12 Jahren.
Ich schaue gerade auf das Bild von uns dreien, was auf meinem Schreibtisch steht und von dem hellen Mondlicht bestrahlt wird, der draußen leuchtet. Wir waren so glücklich auf diesem Bild, es war aus dem letzten Urlaub, den wir zu dritt gemacht haben und noch einmal wird mir bewusst, dass der Tag des Unfals immer näher rückt. Der immer noch schwerste Tag in meinem Leben. Meine Mutter war ein Sonnenschein, sie wollte immer das beste für uns und hat immer alles gegeben, dass es mir besser ging. Dieses Gefühl von Sicherheit, dass mir mum gegeben hat, vermisse ich tagtäglich. Okay das soll jetzt nicht heißen, dass mir mein Vater dieses Gefühl nie gegeben hat, ganz im Gegenteil, doch meine mum und ich waren Seelenverwandte und jetzt fehlt meine bessere Hälfte und das schmerzt höllisch. Doch mein Leben muss weitergehen, ich bin vor knapp 2 Monaten achtzehn geworden und somit anscheinend auch erwachsen, obwohl ich mich immer noch wie ein kleine Kind fühle, dass stundenlang mit ihren Eltern am Strand rumrennen könnte und Sandburgen bauen würde. Dieses Ich gibt es aber jetzt nicht mehr und das ist ein Schritt der mir ziemlich angst macht.
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TRUST ISSUES, wenn das Leben einen belügt
FanfictionWas ist wenn dein Leben sich auf die ein und andere Sekunde dramatisch verändert? Genau das ist Louisa Jones passiert. Ihr Leben ist seitdem nicht mehr so, wie es vorher war. Ihr Leben ist wie ein Karussell, dass sie versucht zu verlassen. Doch ihr...