the place they robbed his soul

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E R Z Ä H L E R

„Schaut ihn euch doch an?", "Scheiß schwuchtel!", und noch einiges mehr wurde ihm hinterhergerufen. Er riss sich zusammen nicht zu weinen. So ging das jeden Tag, in der Schule wurde er fertig gemacht, beleidigt und geschlagen. Das ganze nur weil er so dumm war und einmal nicht aufpasste. In der Schule tat er so als würde ihm das ganze nichts ausmachen da er ihnen nicht noch mehr Angriffsfläche bieten wollte. Zuhause unternahm er nichts mehr mit seiner Familie, nicht mal zum essen ließ er sich blicken. Seine Mutter machte sich Sorgen um ihn da er nichts mehr mit ihnen aß und den ganzen Tag in seinem Zimmer verbrachte. Er versicherte ihr er würde essen, aber zu anderen Zeit, irgendwie steckte da auch etwas Wahrheit hinter. Zumindest Abends ass er ein paar bissen. Mittlerweile hatte der 16-jährige massiv an Gewicht verloren und war nur noch die Gestalt von seinem Körper, ohne Seele. Er war nichtmehr er selbst und verstellte sich vor anderen. Der einzige Ort an dem er er selbst sein konnte war sein Zimmer in welches er nach der Schule immer flüchtete und in Tränen ausbrach. Andere freuten sich aufs Wochenende um sich mit Freunden zu treffen oder feiern zu gehen, er hingegen das er alleine war. Seine Brüder hat er mittlerweile nicht mehr an sich rangelassen. Diese wussten immer alles aus seinem Leben, er erzählte ihnen alles außer das. Seitdem sie ihn so fertig machten stieß er sie weg, er stieß jeden weg. Aber da gab es eine Person die es nicht aufgibt. Jeden Tag  nach Schulschluss klingelte sie, versuchte mit ihm zu reden aber er heulte nur in ihren Armen. Das schlimmste war, niemand wusste wie kaputt ihn das machte und welche schmerzen sie ihm bereiten.

J U L I A N

Heute war einer der schlimmsten Tage meines Lebens, sie machten mich fertig und das schlimmste war Markus, der mir einen Hieb in die Magengrube verpasste. Ich hatte an meinem gesamtem Oberkörper blaue Flecken, diese mich immer am meinen Fehler erinnerten. Ich war froh das jetzt endlich Schluss war und ich die Schule verlassen konnte. So schnell es ging steckte ich alle Sahen in meinen Rucksack und rannte fast schon aus der Schule und nach Hause. Dort ging ich ohne meine Familie mit einem Blick zu würdigen in mein Zimmer und sperrte mich ein. Wieder brach meine, wie alle dachten, ach so heile Welt in Trümmer. Ich legte mich ins Bett, starrte die Wand an, zog meine Decke bis zu meinem Kopf und merkte wie die ersten Tränen meine Augen verließen. Niemand kannte diese Seite von mir außer Paula, meine beste Freundin. Die wahrscheinlich auch heute, wie jeden anderen Tag auftauchte.

Nachdem ich mir eine Stunde im Bett lag und mir stumm Tränen über die Wangen liefen klopfte es an meiner Tür. Ich wischte mir einmal übers Gesicht und machte die Tür auf. Zur Überraschung, Paula stand vor der Tür. Sie viel mir sofort um den Hals. Ich schob sie in mein Zimmer und sperrte wieder zu. „Julian, du hast deiner Familie immer noch nichts!", mahnte sie mich. „Ich möchte nicht", und ließ mich aufs Bett fallen und merkte wie mein Bauch schmerzte. Das war wegen dem tritt vorhin. „So geht das nicht weiter, ich habe dir schon so oft gesagt das du es deiner Familie sagen musst! Du kannst dich nicht weiter verstecken, deine Mutter fragt jedes mal was mit dir los ist!", machte sie mir klar was ich meiner Mutter für Sorgen bereitete. „Ich möchte das doch auch nicht, aber wenn ich es ihr sage macht sie sich doch genauso sorgen", versuchte ich einen Grund zu finden ihr es nicht sagen zu müssen. „Julian, jetzt hör mir mal genau zu. Ich weiß genau wie sehr dir das alles zu schaffen macht und das brauchst du nicht abstreiten, aber du musst das deinen Eltern sagen! Sie machen sich Sorgen um dich. Deine Mutter hat angst das du verhungerst, sie meinte du hast nichts mehr gegessen seit du eines Tages mal viel zu früh von der Schule kamst. Außerdem macht sie sich auch sorgen, da du oft versucht's ihr zu vermitteln du bist krank und willst dich vor der Schule drücken. Genauso deine Brüder, du kannst ihnen nicht mehr verheimlichen was passiert ist. Und dann ist da noch die Sache das du immer Pullover trägst.", erklärte sie mir wie es meiner Familie mit der ganzen Situation geht. Ich begann wieder zu weinen da sie mir erst bewusst machte was ich meiner Familie antat. „Und jetzt erzähl mal wieso du nur ein Pulli anhast", versuchte sie mich zu überreden. Ich denke sie hat verdient es zu sehen, da sie seit dem das ganze begonnen hat an meiner Seite war, immer zu mir Stand und versuchte das es mir besser geht. Ich zog langsam den Pullover hoch, aber brach schnell wieder ab. Beim dritten versuch schaffte ich es endlich über meinen Kopf zu ziehen. „Julian", mehr brachte sie nicht raus. Sie sah mich völlig geschockt an. „Du, du hast überall blaue Flecken und bist viel zu dünn", stammelte sie vor sich hin. Ich wusste selbst das ich erbärmlich aussah. Mein Oberkörper überstreut mit blauen Flecken und viel zu dünn war ich auch. Aber eine Sache hatte sie noch nicht gesehen und ich hoffte das sie das nicht mehr tut. Immer wieder verließen einzelne Tränen meine Augen, aber ich konnte diese nicht zurückhalten. Paula musterte meinen Oberkörper noch einmal genau und sah mich bemitleidenswert an. Sie strich über meinen Arm, bist sie meinen Unterarm erreicht hatte. Ich wurde nervös, aber sie ließ sich davon nicht beirren. „Julian, wieso hast du mir nie erzählt das du dich ritzt?", mittlerweile war sie nichtmal mehr geschockt sondern eher besorgt. Ich wusste nicht was ich sagen soll, da ich es einfach nur machte um diesen Druck auszugleichen der auf mir lastete. „Du hältst mich jetzt wahrscheinlich für noch psychisch kranker als eh schon", schluchzte ich vor mich hin. „Nein! Das ist krank was sie mit dir machen. Keiner weiß was sie dir damit eigentlich antun!", versuchte sie mich davon zu überzeugen das ich normal sei. Aber das bin ich nicht, das wusste ich schon immer. Ich war schon immer etwas anders als die anderen damit hatte aber keiner meiner „Freunde" ein Problem. Bis mein Geheimnis ans Licht kam und mich alle, mit Ausnahmen Paula, verlassen hatten.

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