Meine Gedanken Schweigen

Kapitel 01

2007:
,,Happy Birthday Lou!", rief meine Mutter und stürmte auf mich zu. Ich kichterte, wie jedes kleines Mädchen.

,,Meine kleine große, Jetzt bist du schon 6 Jahre alt geworden.", sagte sie und kitzelte mich.

Jetzt kam mein Vater und hob mich hoch. Ich schlug um mich und lachte die ganze Zeit.Er prustete mir in den Bauch und dann kitzelten mich meine Eltern gemeinsam.

Ich rannte weg ins Wohnzimmer und meine Eltern hinterher. Meine Augen wurden riesig als ich die ganzen Geschenke sah. Hinter mir standen meine Eltern Arm in Arm.

,,Na los, Pack aus Lou",Ich quiekte und rannte zu den Geschenken. Ich bekam ein Polly Pocket Haus und ein Fahrrad mit einem rotem Helm.

Die ganze Zeit lief ich nur mit diesem rotem Helm rum und war total begeistert.
Meine Eltern lachten sich schlapp, weil ich sonst nichts anhatte, blieben aber in meiner Gegenwart todernst.

Mein großer Bruder brachte mir am selben Tag noch Fahrrad fahren bei.
Ich liebte ihn so sehr.

,,Leo ich hab Angst !" quakte ich und er kam lachend auf mich zu.

,,Komm schon Lou. Du schaffst das kleines Hasenbrötchen" rief er mir zu und dann klappte es.

Heute:

,,Ach komm schon Mam, jetzt beeil dich doch!" schrie ich von unten und kratze mir an der Nase. Das machte ich immer wenn ich nervös bin.

,,Louise jetzt warte bis ich fertig bin und knall nicht immer die Türen so stark zu" rief sie und polterte die Treppe runter.

Ich versuchte ein letztes Mal sie davon zu überzeugen, wie doof das von ihr ist das sie sich einfach mit ihrem Chef zum Abendessen traf und mir befehlte mitzukommen.

,,Lou jetzt hör auf. Bruno ist wirklich total nett und er hat einen Sohn mit dem du dich wirklich gut verstehen kannst" sagte sie und berührte meine Schulter.

,,Mama, Er heißt Bruno!!!!! Das kann doch nicht gut gehen!!" meckerte ich und stieg ins Auto.

,,Louise jetzt hör auf, ich will nix davon hören" zischte sie und fuhr los.

Wir fuhren ungefähr eine halbe Stunde und ich hasste jede einzelnde Minute davon. Bruno war nicht nur Mamas Chef sondern auch Steinreich und schleimig.

Wie konnte sie den nur gut finden?

Als wir vor der riesigen protzigen Villa ankamen musste ich fast kotzen weil alles so sauber und ordentlich war. Was ist schlecht an ein Stücken Unordentlichkeit?

Mir war heiß in dem engen blassgrünem Kleid und die Füße taten mir von den High heels weh in die mich meine Mutter gesteckt hatte.

Meine armen schwarzen ausgetretenen Chucks mit denen ich schonmal einen Polizei wagen von innen betrehten hatte.

Nach der überaus schleimigen Begrüßung und dem überaus schleimigen Haus Personal (ich bitte euch, Hauspersonal?!)
gingen wir zu Tisch.

Es gab Zucchinis.Gegen die war ich Allergisch. Dazu gab es eine Milch-Sahne Soße.Ich habe eine Laktose Intoleranz.

Das heißt: Ich konnte nix essen.
Auch gut, was von denen stammte wollte ich gar nicht in mir haben.

,,Louise was hälst du davon?" Fragte mich Brunos Sohn. Jasper. Bruno und Jasper. Wie zum Teufel kann man so heißen und
so doof sein?

Naja,Beschissener Charakter und Beschissene Namen, Passt doch oder ?

Nicht, das wir nicht auch Geld hätten.Oh doch. Meine Mutter und ich sind oft auf Partys und Veranstaltungen bekannter Personen.

Sonst hätte Bruno wahrscheinlich auch kein Intresse an meiner Mutter.

Mir wurde bewusst das mich alle anstarrten und ich setze ein Lächeln auf.

,,Bruno, Es tut mir ja so Leid, ich war in Gedanken noch beim Theater.", Ich machte einen gespielten Augenaufschlag und fuhr fort:,,Was halten sie vom Theater?"

Lektion 1: Wenn du keine Antwort auf eine Frage hast, stell eine Gegenfrage.

Es funktionierte.,,Oh Louise, deine Theater Karriere schreitet anscheinend fort ? An was arbeitest du ?"

Oh, er versuchte mir zu schmeicheln.
Was er kann, kann ich schon lange.
Wenn man Reich ist, kommt es darauf an, alle Leute auf seine Seite zu ziehen.
Man darf niemanden Vertrauen.
Es wird nämlich schnell langweilig, ohne Irgendwelchen Zeitvertreib. Am liebsten mögen Reiche Leute Intrigen und Skandale.

Meine Spezialität.

,, Ich arbeite an Romeo und Julia. Ich spiele Julia" sagte ich und strich mir meine Haare hinters Ohr.

,,Oh Shakespeare, wie wundervoll! Trag uns doch etwas vor"

Gespielt beschämt schaute ich nach unten während alle reichen Schnösel zustimmend klatschten.

Wichser.Alle.

,, Ich mache mich nur kurz frisch" sagte ich und ging schnell hinaus. Mir war wieder heiß.

Im Bad wurde ich unruhig uns ich fummelte die ganze Zeit an meiner Schachtel Zigaretten. Doch ich rauchte keine. Es war ungesund und ich wollte damit aufhören.

2006:

,, Lou ich fahre jetzt", rufte mein Bruder lachend.

,,Nein Leo warte", sagte ich und rannte ihm hinterher.

Wir fuhren an den Strand.Die Sonne strahlte mir ins Gesicht.Die Möwen drehten ihre Runden und lachten als ob sie es genießen würden, das dass Wetter so gut war.Die Luft war klar.

,,Kuck mal Lou!" sagte Leo und ließ einen Stein glinschen.

,,Zeig mir wie das geht!" sagte ich und er nahm meine Hand und gab mir einen Stein.

Das war der schönste Tag meines Lebens.