Codra

2. Kapitel

,,Auf Wiedersehen meine Lieben! Und benehmt euch! Keine weiteren Streiche!", kommandierte unsere Mum mit einem besonderen Blick auf Ash und mich. Sie wusste das wir manchmal-ich betone MANCHMAL- nun ja, ein paar Streiche spielten. Besonders an Halloween. Aber so waren wir nun mal-echte Slytherins!

Ich verdrehte nur die Augen und warf Ash einen verschwörerischen Blick zu. Als ob wir jemals aufhören würden andere zu ärgern!
,,Jaja. Bye,Mum", verabschiedete ich mich und umarmte zum Schluss noch meinen Dad.

Auch er war früher ein Slytherin und für seine fiesen Streiche berühmt. Heute jedoch waren er und Mum nur für ihre Zusammenarbeit mit den Malfoys im Ministerium bekannt. Schon als ich an die Malfoys-vor allem an Draco-dachte, kam mir mein Frühstück wieder hoch.
Wie konnte man nur so arrogant sein?!

Zusammen mit den Jungs und Katy betrat ich den Zug. Hope und Freya waren schon in irgendein Abteil verschwunden.
Oder Freya ist auf der Suche nach Zabini, dachte ich.
Meine Brüder zogen sich in verschiedene Richtungen zurück. Ash rannte, seinen Koffer hinter sich herziehend, seinem ebenfalls blonden "Macho-Kumpel" entgegen und sie begrüßten sich mit einer Art High-Five-Umarmung. Neil und Katy verschwanden in Richtung Ravenclaw-Abteile. Nun war ich allein, unter lauter kleinen Erstklässlern. Das war mir zu blöd und ich drängelte mich durch die Erstklässler-Invasion.

,,Weg da!", zischte ich und schubste einen kleinen, schmächtigen Jungen in die Arme eines etwas größeren Mädchens. Das Mächchen wurde leicht rot, genauso wie der Junge, der sich schnellstens aus ihren Armen befreite.
Ei, ei ,ei, was seh' ich da...
Na, da hatten sich ja zwei gefunden.

Weiter über den Gedanken grinsend, machte ich mich auf den Weg zu den Slytherin-Abteils, als ich gegen etwas hartes, anscheinend lebendiges prallte. Als ich aufblickte, sah ich in das arrogant lächelnde Gesicht von Draco Malfoy. Sobald er mich erkannte, verwandelte sich das arrogante Grinsen in ein charmantes, was mich mal wieder rasend machte.

,,Na, Prinzessin. Suchst du irgendwen?", fragte er.
,,Dich jedenfalls nicht", fauchte ich ihn an.
Bei Merlin, wie mich dieser Typ nervte! Ich spürte wie meine kleine, silberne Natter leicht zischte.
,,Blooody", sagte ich warnend, den Blick immernoch auf Malfoy gerichtet.
,,Blödi?!", fragte er leicht empört und es schwang auch ein leicht verletzter Unterton in seiner Stimme mit.
,,Ich meinte die Schlange!"
,,Welche Schlange?", fragte er ängstlich.
,,Du bist ein elender Feigling, weißt du das?", knurrte ich ihn an.

Peinlich berührt drehte er sich um und versuchte durch die nächstbeste Tür zu verschwinden, hinter der ein erschrockener Schrei ertönte.
Mit hochrotem Kopf stürmte er wie von der Tarantel gestochen wieder heraus, wobei er murmelte: ,,Scheiße, das war das Mädchenklo!"
Er war so durcheinander, das er voll gegen die Glastür des Abteils knallte.
Frech wie ich war, sagte ich: ,,Darf ich vorstellen die Glastür!"
Nach dieser Blamage verließ er fluchtartig das Abteil.