Beste Freunde!

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Ich versuchte ihrem Blick stand zu halten.

Ihre glasklaren Augen spiegelten das Verlangen und die Lust wider. Das Feuer loderte in ihn auf.

Ein letztes Mal bewegten sich unsere Hüften aufeinander zu. Während sie ihren Rücken unter mir durchbog, streiften ihre Brüste meinen Oberkörper, was mir den Rest gab. Keuchend schloss ich die Augen und warf meinen Kopf in den Nacken. Ich spürte wie ihre Fingernägel sich in meinen Rücken krallten und fluchte.

Langsam öffnete ich meine Augen wieder und sah ihr zu, wie sie noch immer unter mir zuckte und die Augen dabei geschlossen hatte. „Mach die Augen auf, Baby.", sagte ich mit heiserer Stimme. Ihre Augenlider flatterten und sie stieß ein letztes Mal meinen Namen hervor.

Völlig geschafft strich sie meinen Rücken entlang, als wollte sie sich für die Kratzer, die sie hinterlassen hatte, entschuldigen. Stumm fuhr sie mit einer Hand durch mein zerzaustes Haar.

Noch immer über ihr schwebend, auf meine Arme abgestützt, beobachtete ich jede noch so kleine Bewegung ihrerseits. Ihre Arme fielen müde auf die Matratze und ein zufriedenes Lächeln umspielte ihre geröteten Lippen.

Ebenfalls vollkommen erschöpft ließ ich mich neben ihr auf das Bett fallen.

Sie kicherte. Ein wunderschöner Laut.

Sie hielt ihre Handfläche hoch und lachend schlug ich ein. „Für immer beste Freunde!" rief sie lachend aus. Ihr Blick war vielsagend.

Sie drehte sich herum, rollte sich wie ein kleines Kätzchen zusammen, zog die Bettdecke bis zu ihrem Kinn hoch und legte ihren Kopf, mit dem Gesicht zu mir gedreht, auf meinen Brustkorb.

Gedankenverloren zeichnete sie mit ihren Fingern kleine, unsichtbare Kreise auf meiner Brust, mich dabei anschauen tat sie allerdings nicht.

Eine braune Haarsträhne fiel ihr ins Gesicht. Ich nahm sie zwischen meine Finge und schob sie ihr hinters Ohr.

„Das kitzelt!", protestierte sie kichernd. Da war es wieder.

„Du bist wunderschön.", hauchte ich.

Sie hob ihren Blick. Ihre Augen suchten sich ihren Weg zu meinen. Als sich unsere Blicke trafen, fesselte mich ihr Anblick. Der Ausdruck in ihren Augen brannte sich in mein Gedächtnis.

„Beste Freunde!", sagte sie mit fester Stimme und strich sanft über meine Wange. Dort, wo sie entlangfuhr, fing meine Haut an zu kribbeln. Ihre Finger fanden wieder ihren Weg zu meiner Brust und zeichneten weiter Kreise.

Ich beobachtete jede ihrer Bewegungen. Ihre Gesichtszüge waren ganz ruhig. Wie das dezente Lächeln ihre Lippen wunderschön zierte. Ihr Atem, der mich kitzelte. Ihre Lider scheinen immer schwerer zu werden und die Bewegung ihrer Kreise zeichnenden Finger wurde immer langsamer, bis sie schlussendlich ihre flache Hand auf meiner Brust legte und die Augen schloss. Ihr Atem wurde immer ruhiger. Ihre langen Wimpern ruhten auf ihren Wangen, die sich leicht rosig gefärbt hatten.

Ich knipste die kleine Lampe, die neben dem Bett brannte, aus. Der Mond warf einen schwachen Lichtschimmer durch das geöffnete Fenster.

Ich strich ihr sanft durch die Haare. Wieder und wieder. Sie schnaubte leicht, jedoch wirkte sie dabei ganz ruhig.

Sie zog die Knie noch näher an ihren Körper. Ein kurzer Schauer durchzuckte ihren Körper. Als ich meinen freien Arm um sie schlang, hörte sie auf zu frösteln.

Ich richtete meinen Blick stur an die Decke und starrte sie an. Ich beobachtete gedankenverloren das Lichtspiel der vorbeifahrenden Autos, das sich an der Decke abspielte und strich ihr weiter durch die Haare.

‚Beste Freunde!' schossen mir ihre Worte durch den Kopf.

Waren wir das? Waren wir beste Freunde? Oder waren wir womöglich mehr? Wir hatten Spaß, keine Frage. Ja, selbst außerhalb des Bettes konnten wir gemeinsam Spaß haben! Wenn wir durch die Stadt liefen und herumalberten wie kleine Kinder. Oder wie wir im Kino die Leute vor uns mit Popcorn bewarfen.

Jeder Abend, an dem ich sie nicht schützend in meinen Armen halte konnte, war eine Qual. Mein Herz fing an wild gegen meine Brust zu hämmern. Mein Magen zog sich schmerzlich zusammen.

Waren wir beste Freunde? Taten beste Freunde sowas? Wenn ich mit ihr zusammen war, fühlte ich mich vollständig. Von Glück erfüllt.

„Ich liebe dich!"

Die Worte waren mir zwischen meinen wirren Gedankengängen einfach über die Lippen gekommen. Ich hoffte, dass sie die von mir ausgesprochenen Worte nicht gehört hatte oder davon wach geworden war.

Unsere Freundschaft konnte ich nicht aufgeben!

Und wenn wir nur Freunde waren, dann waren wir nur Freunde. Ich war derjenige, der das wollte und ich war ebenfalls derjenige, der lernen musste damit umzugehen. Ich wollte sie und wenn ich sie nur als beste Freundin haben konnte.

„Ich dich auch!", nuschelte sie an meiner Brust.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 19, 2015 ⏰

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