Kapitel 7. Steigende Nervosität

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Seit drei Wochen war ich mittlerweile schon im Beach und hatte Arisu und Usagi kennengelernt, die Chishiya bei dem Jägerspiel geholfen hatten, damit ich nicht über das Geländer stürzen konnte. Natürlich hatte ich mich bei Ihnen bedankt, schließlich kannten sie mich nicht und hätten das nicht tun müssen, doch die beiden schienen wirklich in Ordnung zu sein, aber ich hatte mich in der zwischenzeit nicht nur mit den beiden, sondern auch wirklich gut mit Kuina angefreundet, die jedoch auch gleichzeitig sehr gut mit Chishiya befreundet war.

Ich versuchte ihm zwar so gut es ging aus dem Weg zu gehen, auch wenn das nicht immer funktionierte, vor allem weil wir auch ein paar Spiele zusammen hatten. Er hatte sich auch bei mir entschuldigt und mir nochmal erklärt, das er noch immer etwas für mich empfand, es jedoch besser wäre, wenn wir einfach nur Freunde wären und egal wie weh es tat, ich musste das ganze akzeptieren und hinnehmen und das tat ich auch so gut ich konnte, auch wenn es vermutlich auf die falsche Art und Weise war, aber jeder ging mit so etwas eben anders um.

Am Abend mischten Kuina und ich uns unter die Leute, die sich draußen am Pool befanden. Im Gebäude hörte man schon das dröhnende Geräusch, der lauten Musik, die von draußen nach innen hallte. Wir bahnten uns einen weg durch die feiernde Menschenmenge und setzte uns auf eine freie Liege vor dem Pool. "Ich will mich da ja wirklich nicht einmischen und ich werde auch keine Partei ergreifen, aber vielleicht solltest du wirklich versuchen, mit Chishiya befreundet zu sein, Kate. Ich mein, er leidet stillschweigend vor sich her und du genauso. Ich weiß du gehst ihm aus dem Weg, aber das ist auch keine Lösung für immer. Du leidest doch genauso darunter, weil du ihn auch in deiner Nähe haben willst, oder etwa nicht?", erklang Kuinas Stimme, was mich innerlich seufzen ließ. "Ich kann das gerade aber nicht Kuina, ich mein.. er hat mich verletzt, ja okay, vielleicht hat er sich damit auch selbst verletzt, aber so einfach ist das eben nicht", erklärte ich ihr meine Gefühlslage, denn ich brauchte einfach noch etwas Zeit. "Aber so etwas wie Zeit haben wir nicht wirklich in dieser Welt, bei jedem Spiel könnte einer von euch sterben, würdest du wollen, dass es dann einfach vorbei ist, ohne dieser Freundschaft jemals eine Chance gegeben zu haben?", ich wusste das Kuina recht hatte, aber mir viel das ganze eben noch verdammt schwer, vor allem wenn Gefühle mit im Spiel waren, die ich für Chishiya einfach nicht los wurde, egal was ich versuchte, diese Gefühle wollten einfach nicht verschwinden. Ich wollte Kuina gerade antworten, als eine männliche Stimme schließlich erklang. "Macht die blöde Musik leiser!", ich erkannte Niragis Stimme sofort und sah nach links, wo die Leute sich in zwei Gruppen spalteten, damit der Militär-Trupp genug Platz hatte, um den Weg entlang zu gehen. Jedoch blieb der Militär-Trupp vor Kuina und mir stehen, während Niragi mich frech grinsend ansah und dabei seine Waffe wieder über seine Schulter gelegt hatte, was ja nicht gerade etwas Neues war. Jedoch drückte er diese einem anderen aus der Truppe in die Hand, packte mich am Handgelenk und zog mich mit einem Ruck so zu sich hoch, das ich leicht gegen seinen Oberkörper stieß und anschließend zu ihm hoch sah, da er deutlich größer war als ich. "Wir beide werden gleich noch eine hübsche Unterhaltung in meinem Zimmer führen, Kate", sagte er und hauchte mir meinen Namen mit einem Grinsen entgegen. Mein Atem beschleunigte sich leicht, während ich ihm in seine dunkelbraunen Augen sah und ihn anschließend etwas von mir weg drückte. "Du bist ganz schön selbstbewusst!", sagte ich ernst zu ihm, als er seine Waffe wieder nahm und über seine Schultern legte. "Ach ist das so?! Ich hol dich gleich ab!", sagte Niragi, ohne groß auf meine Worte einzugehen . "Na mal sehen ob ich überhaupt mitkommen", sagte ich, was ihn etwas frech grinsen ließ, als er kurz darauf mit seinen Leuten in das Gebäude verschwand.

Ich spürte, wie Kuina mich an der Hand zu sich zog und mich fast schon fassungslos ansah. "Bist du verrückt, ich hab dir doch gesagt das du dich nicht mit ihnen anlegen sollst", wiederholte sie ihre Warnung von vor ein paar Wochen. "Ich weiß, aber ich habe keine Lust mir ständig von jedem Typ was gefallen lassen zu müssen!", sagte ich, doch als ich sah, wie Chishiya hinter der Liege von Kuina und mir auftauchte, sah ich ihn kurz an und mir war augenblicklich klar, dass er das gehört hatte, aber so war es doch nunmal. Chishiya sahen uns eine Weile an, doch als die Leute die Musik wieder lauter machten, sah ich von ihm ab und sah zu Kuina. "Ich bin müde", redete ich mich raus, um dieser Situation entkommen zu können. Geradewegs marschierte ich in das Gebäude und ging hoch auf den Gang, auf dem mein Zimmer war, als ich jedoch gerade um die Ecke kam, sah ich wie Niragi mit ein paar Leuten vor meinem Zimmer stand und er anscheind nur auf mich gewartet hatte. "Na da bist du ja",

Erklang seine Stimme, während ich augenblicklich stehen blieb. "Ich habs mir überlegt, wir reden doch lieber auf deinem zimmer, während die zwei hier darauf achten, das wir ungestört reden können", erklärte er und richtete seine Waffe auf mich und deutete mit dieser anschließend auf mein Zimmer an, ehe er sie wieder auf mich richtete. Zögernd kam ich seiner Aufforderung nach und ging in mein Zimmer, dicht gefolgt von diesem kranken psychopathen, der die Tür hinter sich schließlich abschloss und seine Waffe, auf den kleinen Tisch in meinem Zimmer ablegte. Er drehte sich sofort wieder zu mir um und kam auf mich zu, während ich mich gegen die Wand lehnte, ich hatte doch sowieso keine Chance gegen ihn anzukommen. "Denkst du nicht, dass es langsam mal an der Zeit ist Chishiya zu vergessen? Ich mein, ihr beide heult hier rum, sitzt depressiv in einer Ecke, während du verzweifelt versuchst, ihm aus dem Weg zu gehen!", meinte Niragi völlig entspannt, aber dennoch hörte man diesen leichten euphorischen Unterton heraus. "Was interessiert es dich, was mit Chishiya und mir ist? Du interessierst dich doch nur dafür Leute zu bedrohen, sie runter zu machen, oder ihnen Angst einzujagen", sagte ich, während Niragi nun wieder dicht vor mir stand. Er hatte eine Hand in seine Hosentasche gesteckt, während er die andere an der Wand, neben meinem Kopf abstützte. "Da hast du ja soo recht.. aber vielleicht gibt es ja auch noch andere Dinge an denen ich Interesse habe, die eben nur keiner weiß", hauchte er mir entgegen, während er meinem Gesicht verdammt nahe war und ich seinen Atem schon auf meinen Lippen spüren konnte, mit jedem Wort, welches er sprach. Ich wusste nicht wieso, aber mein Atem beschleunigte sich ziemlich schnell und als er seine Gesicht immer weiter in Richtung meiner Halsbeuge bewegte, schlug mein Herz nur noch schneller, doch das musste einfach nur die Panik sein, die ich schon vor Wochen in der Bar gespürt hatte, als er mich so am Hals gepackt hatte. Ich konnte seinen Atem deutlich an meinem Hals spüren, während ich dennoch versuchte, meinen Atem wenigstens halbwegs unter Kontrolle zu behalten. "Ich mach dich nervös", stellte Niragi fest und man hörte, wie er bei seinen Worten schmunzeln musste. "Du bist ja auch vollkommen irre und hast eine Waffe dabei, die quasi an dir fest gewachsen ist, wie sollte man da bitte nicht nervös werden?", murmelte ich leise vor mich her. "Du belügst gerade nicht nur mich, sondern auch dich selbst", hauchte er mir schließlich ins Ohr, ehe er meinen Lippen ziemlich nahe kam, jedoch wurde diese Situation unterbrochen, als es an der Tür klopfte. "Es ist was passiert, wir sollen alle dringend in den Besprechungsraum!", rief einer der Leute, die vor der Tür wache standen. "Verdammt ich komme!", maulte er schließlich genervt durch die Tür. "Na los.. Du gehörst schließlich auch dazu", sagte Niragi und entfernte sich schließlich wieder von mir, was mich einmal tief durchatmen ließ.

Ich brauchte zwar einen Moment bis ich mich nach dieser Situation mit Niragi wieder gefangen hatte, folgte ihm dann aber schließlich aus meinem Zimmer und ging gemeinsam mit ihm und zwei seinen Leuten in Richtung Besprechungsraum. Die Frage war nur, wer etwas von uns wollte, denn der Hutmacher war schließlich heute bei einem Spiel, er konnte gar nichts von uns wollen. Als ich kurz darauf aber mit Niragi den Besprechungsraum betrat, wurde mir augenblicklich klar, dass das hier in einer Katastrophe enden würde.

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