Joyce Sicht
Langsam und mit größter Vorsicht ließ ich meine Finger über den zarten Stoff des Hemdes wandern. Ich nahm einen tiefen Atemzug, schloss zögernd die Augen und versuchte den Geruch zuzuordnen. Es dauerte auch nicht lange, da fiel mir ein, weshalb mir der Duft so vertraut schien. Schlagartig riss ich die Augen auf, meine Pupillen waren vor Angst geweitet und ich versuchte, die mir nur allzu bekannte Vergangenheit wegzublinzeln. „Little-One du musst-" „Einatmen und ausatmen, ich weiß, schließlich sagst du das schon zum hundertsten Mal" unterbrach ich ihn sichtlich genervt, während ich meine Augen verdrehte. „Wie war das?" fragte er in einer tiefen und bedrohlich wirkenden Stimmenlage. In seinen Augen spiegelte sich seine Wut wider, das schüchterte mich ziemlich ein. „I-Ich...also ich...ich w-wollte n-nicht...tu-tut mir..." stotterte ich schluchzend. „Shhhhhh, schon gut Babygirl, ich werde ausnahmsweise mal nachsichtig sein" sagte er ruhig, bevor er in die Richtung des Gürtels nickte, der neben dem Hemd lag. Als ich diesen zaghaft berührte, ließ mich das kalte Leder zusammenzucken. Tränen sammelten sich in meinen Augen, also sackte ich nach und nach auf den harten Boden, während ich mit großen Augen den großen, muskulösen Körper musterte, der sich nun auch auf Augenhöhe zu mir hinunter kniete. Mit hochgezogener Augenbraue und einem auffordernden Blick betrachtete er mich. Ich drehte meinen Kopf weg von ihm und streckte meine Arme aus, um ihn wegstoßen zu können, da er mich gerade in seine Arme schließen und dann hochheben wollte. Doch egal wie sehr ich mich auch zur Wehr zu setzen versuchte, ich hatte keine Chance, er war einfach stärker als ich. Dennoch strampelte ich wild um mich und schrie ihn aus Verzweiflung sogar an, was ihm nicht wirklich zu gefallen schien, doch das war mir momentan ziemlich egal, mir gefiel auch nicht, was er hier mit mir tat. „Lass mich runter du verdammter Idiot! Ich hasse dich! Lass mich doch einfach in Ruhe!" kreischte ich schon beinahe. Immer wieder schlug ich mit letzter Kraft auf seinen breiten Rücken ein. Aber es half absolut nicht, also gab ich mit der Zeit auf und vergrub meinen Kopf in seiner Halsbeuge. Tränen bannten sich einen Weg über meine Wange, ich wischte sie mit meinem Handrücken weg. Wahrscheinlich hatte ich nun sehr rote Augen vom ganzen Weinen, zumindest brannte es höllisch, wenn ich versuchte die Augenlieder zu schließen. Behutsam wiegte er mich hin und her, mit dem Ziel mich ruhig zu stellen. Und tatsächlich, es bewirkte Wunder, denn ich hatte mich einigermaßen wieder beruhigt. Nun spielte ich verträumt am Kragen seines Anzuges herum, was ihn zum Schmunzeln brachte. „Du bist noch nicht so weit Pumpkin, aber wer weiß, vielleicht wirst du es irgendwann verarbeiten können und wenn es so weit ist, werde ich stets an deiner Seite sein und dir beistehen, auch wenn ich fest davon überzeugt bin, dass du ihm ganz allein gegenüberstehen und deinen Mut sowie auch deine Stärke unter Beweis stellen kannst" flüsterte er. Verwirrt sah ich ihn an, doch ich war wahrscheinlich gerade zu tief im Space, um seinen Worten folgen zu können. Dennoch versuchte ich mir die Worte nochmal durch den Kopf gehen zu lassen und als ein Teil von mir endlich erkannte, was er da so eben von sich gegeben hatte, hielt er mir eine Nuckel Flasche hin, in der sich warme Milch befand. Jetzt sollte ich mich erstmal darauf konzentrieren, dachte ich. Im nächsten Augenblick streckte ich auch schon meine Hand nach der Flasche aus, doch er hielt sie fest und widmete mir seine volle Aufmerksamkeit mit einem äußerst strengen und dominanten Blick. Sofort zog ich sie zurück und ließ mich von ihm füttern, dabei nickte ich aber immer kurzerhand weg. Nun strahlte er förmlich vor Glück und als die Flasche leer war, stellte er sie neben sich ab und legte seine Hand sanft über meinen Augen ab, da ich mich dazu entschlossen hatte immer mal wieder meinen Blick umherschweifen zu lassen, obwohl ich schon lange von der Müdigkeit eingeholt worden war. Zuletzt drückte er mir noch vorsichtig einen Schnuller in den Mund, weil ich noch irgendwas von wegen „Worte...was meinst du..." gebrabbelt habe. Da er mich nun auch noch zu meinen Kuscheltieren ins Gitterbett legte und das Nachtlicht anmachte, konnte ich nicht anders und schlief ein, bevor er das Zimmer verlassen hatte. „Vertrau dir selbst" hauchte er noch zart an meine Schläfe, um anschließend mit leisen Schritten aus dem Raum zu gehen. Der nächste Tag brach an und ich erwachte schweißgebadet, weil ich erst jetzt realisierte, was seine Worte bedeuteten. Doch was viel wichtiger war, wir beide hatten heute Schule! „Kyrian!" rief ich so laut ich nur konnte, doch er kam nicht, auch nicht, als schon etwa 10 Minuten vergangen waren, was mich ehrlicherweise jedoch verwunderte, da dieses Zimmer doch sicherlich mit einem Babyphon ausgestattet war. „Daddy! Schule!" quengelte ich nun und keine Sekunde später war er auch schon da. „War ja klar..." murmelte ich. „Hast du was gesagt Prinzessin?" fragte er mich nun und sah mich dabei ernst an. Hastig schüttelte ich den Kopf und machte Anstalten aus dem Gitterbett herauszuklettern, jedoch war er schneller und hob mich freundlicherweise heraus. „Zuerst musst du mir vertrauen..." flüsterte ich und beobachtete, wie sein Lächeln von gerade eben plötzlich verschwand. „Ich werde dir jetzt dein Fläschlein vorbereiten und du machst dich bitte fertig, wenn du Hilfe benötigst, kannst du mich jederzeit gerne rufen" sagte er nur und ich war mir sicher, dass er mich verstanden hatte, aber dann doch eher zur Ignoranz tendierte, was mich ziemlich verärgerte. Er bewahrte ein Geheimnis vor mir, das war kaum zu übersehen, doch warum er es ausgerechnet vor mir geheim halten musste, würde ich wohl bald noch erfahren, wenn auch vielleicht nicht auf die schönste Art und Weise.Kyrians Sicht
Endlich lag die Kleine im Bett und schlief tief und fest. Trotzdem beschäftigte mich ihr heutiges Verhalten etwas. Ich kannte ihre Vergangenheit und mir war bewusst, dass ich mit meiner Aktion nicht nur für einen schlechten Gedanken bei ihr gesorgt hatte. Es hat sie so sehr getroffen, dass sie kaum noch Kontrolle über ihre Emotionen hatte, sodass ich die Schimpfwörter und das Rumgeschrei einfach mal durchgehen lassen habe. Im Normalfall hätte sie sich damit schon locker mehr als zwei Bestrafungen eingefangen. Trotz des kleinen „Zwischenfalls" hatte ich mich darum bemüht ihr zu zeigen, wer von uns beiden submissive und wer dominant ist. Mir ist bewusst, dass ich ihr auf Augenhöhe begegnet bin, man sollte aber bedenken, dass sie zusammengekauert vor mir lag und ich deshalb anfangs auf sie hinabschauen musste. Ihre Mutter hatte nie viel Wert auf die Schulzeit gelegt, deshalb tat ich es jetzt. Ich unterrichte an ihrer Schule Schüler mit den verschiedensten Vorlieben, keinen von ihnen würde ich jemals verurteilen. Eigentlich ist es ein stink normales Gymnasium, aber um es etwas aufzupeppen, meinte der Schulleiter wir sollen uns ein oder mehrere Projekte ausdenken, die das Selbstbewusstsein der Kinder stärkten und gleichzeitig für mehr Zuwachs sorgten. Und genau das taten wir, zu den unterschiedlichen Projekten gehören zum Beispiel das Sub - Master - Projekt, das Pet - Owner - Projekt und das Little - Dom - Projekt. Auch wenn ich überall mal mit anpacke, bin ich hauptsächlich beim zuletzt genannten Projekt tätig. Joyce sträubt sich immer noch etwas und ist auch mit ihren Vorschriften nicht ganz einverstanden. Das liegt aber eher daran, dass es ihr schwer fällt sich an diese zu halten. Anfangs irrte sie noch im Schulhaus herum, ließ sich im Unterricht leicht ablenken und grenzte sich generell von ihren Mitschülern ab. Einer der Gründe, warum ich den Schulleiter gebeten habe sie einem der „Tests" zu unterziehen, bei dem sie als Little volle Punktzahl erzielte. Manche munkeln immer noch, ob sie nicht bei einer der Fragen geschummelt hatte, doch mir war klar, dass sie sich ihrer Außenwelt einfach nur nicht gern öffnete. Unser Treffen fand jedoch schon eine lange Zeit vor ihrer Schulzeit statt...
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RomanceVorab: ⚠️Triggerwarnung⚠️ Diese Geschichte entspricht keineswegs der Realität! Eine ddlg, dom-sub usw. Beziehung erfordert das Einverständnis beider Seiten! Außerdem können Themen wie depressive Verstimmung, Essstörung o.ä. angeschnitten werden! Des...