Meine Hand zitterte als ich die mit einem Schalldämpfer ausgestattete Pistole auf seinen Kopf richtete. "Bitte, tu das nicht!", sagte der vor mir kniende Mann mit Tränen in den Augen. Ich zögerte. Mehrere Male versuchte ich schon abzudrücken. Jedoch hielt mich irgend etwas auf. Lag es daran, dass der Mann vor mir mein eigener Bruder war? Wohl kaum. Das war das Mindeste, das dieser Bastard verdiente! Nun drückte ich meine Pistole noch fester gegen seine Stirn. Ich beobachtete, wie er seine Augen schloss. "Glaubst du Mutter wird dich mit offenen Armen empfangen sobald sie weiß, dass du ihren Sohn getötet hast? Auf dem Schrottplatz seines Vaters?" sagte er mit zitternder Stimme. "Halt doch endlich deine jämmerliche Fresse!", schrie ich als ich mit meinem Gesicht an seines heran ging. Ich atmete tief durch und entfernte mich wieder von seinem Gesicht. "Mutter ist tot.", sagte ich mit einer leisen Stimme. "Was?". Bevor er weiter reden konnte sagte ich: "Ich habe sie getötet". Ich erwartete, dass er etwas sagte, doch genauso wie ich blieb er still. Ein paar Sekunden später fragte er: "Warum hast du..", doch bevor er weiter sprechen konnte drückte ich ab. Blut strömte aus seinem Kopf als sein nun lebloser Körper zu Boden fiel. Ich atmete ein weiteres Mal tief durch als ich den Schalldämpfer von der Pistole abschraubte. Ich reinigte ihn noch mit einem Taschentuch bevor ich ihn verstaute. Als ich fertig war betrachtete ich seine Leiche. Für einige Sekunden schaute ich auf seinen Kopf. Seinen schmalen Mund, seine großen Augen, seine krumme Nase und seine Stirn, die voller Blut war. Ich verließ den Schrottplatz, um den letzten meiner Familie zu töten. Mich selbst. An ein paar Hecken vorbei verschwand ich in die Nacht.
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Random Kurzgeschichten
Short StoryEine Kurzgeschichte, die ich während einer Freistunde schrieb.