POV Julian
Nervös betrete ich das Zimmer von Lucy. Die Ärzte sind gerade dabei, sie aus dem künstlichen Koma zu holen. Alles bis auf den Beatmungsschlauch entfernen sie.
„Also, wir wissen nicht genau, wann sie aufwacht. Es kann jederzeit passieren. Aber ebenso könnte es auch einige Zeit dauern." entgegnet uns der Arzt.
„Vielen Dank" antworte ich.Jetzt heißt es also warten. Jannis und ich wechseln uns immer mal wieder ab, damit sich der jeweils andere mal die Beine vertreten kann. Es sind schon 7 Stunden vergangen. Bei Lucy gab es bisher noch keine Anzeichen darauf, dass sie in den nächsten Stunden aufwachen wird. Also entschied Jannis, dass wir beide nun nachhause fahren und morgen wieder hier her kommen. Für mich war es natürlich nicht einfach, ich wollte da sein wenn sie aufwacht, aber Hannis hat recht. Es bringt nichts wenn wir hier total übermüdet warten das sie endlich aufwacht. Also fuhr ich mit nachhause. Da die vergangene Nacht auch recht kurz gewesen ist, ließ ich mich direkt aufs Bett fallen. Es dauerte auch keine 10 Minuten bis ich eingeschlafen war.
••••
4 Monate später
„Ich fahr jetzt gleich zu Lucy ins Krankenhaus, möchtest du mit kommen?" fragt mich mein Bruder Jannis.
„Wozu denn? Ich kann sie nicht mehr so sehen. Sie wird doch eh nicht aufwachen. Sogar die Ärzte haben es gesagt. Ein Wunder müsste passieren. Außerdem habe ich gleich Training." antworte ich genervt.
„Man Jule, du kannst sie doch nicht einfach so aufgeben. Es ist Lucy, früher oder später schafft sie es. Ich glaube an sie." redet er auf mich ein.
„Ich geb sie doch auch nicht auf Jannis. Aber ich sehe der Realität langsam ins Auge. Und selbst wenn sie eines Tages aufwachen sollte, wissen wir nicht ob sie uns überhaupt noch kennt. Sie könnte eine ganz andere Person sein." antworte ich.
„Ich weiß das es hart ist Jule. Auch wenn du es so siehst, höre ich nicht auf sie zu besuchen. Und wenn sie uns nicht mehr kennt, dann lernt sie uns eben kennen." sagt Jannis schlagfertig.
„Du hast ja recht Jannis. Morgen gehe ich auch wieder zu ihr. Jetzt muss ich aber erstmal zum Training." gebe ich von mir.
„Na gut, dann bis später" verabschiedet er sich was ich mit einem Nicken zur Kenntnis nehme.Mittlerweile liegt Lucy seit über 4 Monaten im Koma. Ja, anfangs war es nur ein künstliches, doch als sie sie daraus holen wollten, verfiel sie ins normale Koma. Es war hart. Nein, es ist noch immer hart. Ich konnte einfach keinen klaren Gedanken mehr fassen. Nach vier Wochen bin ich dann das erste mal wieder beim Training erschien. Natürlich fragten mich alle nach Lucy aus, doch ich konnte ihnen ja nichts erzählen, da es nichts gab. Ziemlich schnell verstanden mich die anderen auch und ließen mich mit ihren Fragen in Ruhe. Wenigstens etwas.
Doch meine Konzentration beim Training und bei Spielen war absolut scheiße. Ich dachte nahezu jede Minuten an Lucy. Es ist eine Harte Zeit, die einfach kein Ende nimmt.
Jetzt gerade mache ich mich auf dem Weg zum Trainingsgelände. Vom Parkplatz aus gehe ich direkt in die Umkleide um mich um zu ziehen. Anschließend verlasse ich die umkleide auch schon wieder. Nach 3 Stunde anstrengenden Training, gehen wir alle wieder zurück in die Umkleide. Heute war wohl einer meiner besseren Tagen, denn mein Trainer und auch die Jungs aus meiner Mannschaft waren erstaunt darüber, wie gut ich war. Daher bin ich auch beim nächsten Spiel wieder in der Start 11.
Warum ich mich plötzlich so anstrenge ist deshalb, da ich weiß, dass Lucy es anders wollen würde. Sie würde wollen das ich mich anstrenge und immer besser werde. Deshalb tu ich das auch. Ich strenge mich an.Als ich unter der Dusche stehe, höre ich mein Handy Klingeln. Marius nahm den Anruf entgegen, da es nur Jannis zu sein scheint. Und da Marius schön öfter mal an mein Handy gegangen ist wenn Jannis anruft, ist es auch nicht sonderlich merkwürdig.
„Jo Jannis was geht" ruft Marius ernergisch ins Handy.
„Wo ist Jule, gib ihn mir bitte sofort" kam es hysterisch von Jannis.
„Der steckt noch unter der Dusche, ab was gibts denn?" fragte Marius nach.
„Es geht um Lucy" antwortet dieser direkt.
„Okey ich komme direkt mit ihm zum Krankenhaus" antwortet Marius.
„Danke" Antwortet Jannis völlig aufgelöst.„Jule beeil dich, wir müssen ins Krankenhaus" schrie Marius mir in die Dusche entgegen.
„Warum?" schrie ich zurück, da die Geräusche der Dusche doch etwas lauter waren.
„Es geht um Lucy, also beeil dich" antwortet er wieder im schreien.In diesem Moment malte ich mir alles aus. Liegt sie im Sterben? Ist ihr etwas passiert? Oder ist sie schon tot? Die schlimmsten Fragen gingen mir durch den Kopf. So schnell wie ich mich angezogen hatte, war ich noch nie. Keine 5 Minuten nachdem Marius mir gesagt hatte das wir zum Krankenhaus müssen, saßen wir auch schon im Auto auf dem Weg dort hin.

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We belong Together
FanfictionMein Name ist Lucy, ich bin 21 Jahre alt und mein Leben läuft gerade nicht so wie es sollte. Schon seit dem ich klein bin hatte ich einen Plan. Ich wollte Grundschullehramt Studieren. Leider verlief das Abitur nicht so gut, und ich wurde an keiner U...