Einhorn

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Einhorn- Lebanon Hanover
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Albrecht und Friedrich liefen gemeinsam über den gefrorenen See.
Es war schon spät, sie hätten nicht mehr draußen sein dürfen, jedoch hielt dies sie nicht auf.

Albrechts Situation war aussichtslos.
Ohne es zu sagen wussten beide Jungen gut genug, dass Albrecht niemals den, von seinem Vater verlangen, Aufsatz schreiben würde.
Und selbst wenn er dies tät, würde er an die Front müssen.
Alles was ihm blieb währe der Tod, entweder an der Front oder durch seine eigenen Hände.
Er brachte es nicht übers Herz Friedrich zu sagen, dass er plante sich das Leben zu nehmen.
Friedrich war das einzig Gute was ihm blieb.
 Aber auch das war nicht genug.

Friedrich wusste, dass Albrechts Situation aussichtslos war.
Trotzdem hielt er sich an jedem Funken Hoffnung fest.
Er wollte nicht aufgeben.
Albrecht war alles was er noch hatte.
 Seine Familie hatte er verlassen und die anderen Jungmänner waren keine Freunde für ihn.
Er wollte immer für Albrecht da sein. 
Er konnte ihn nicht aufgeben.
Friedrich würde alles für ihn tun.

Es begann zu Schneien.
Hundert kleine Eiskristalle fielen, im dimmen Licht des Mondes, vom Himmel.
Sie legten sich auf den Boden und verdickten die bereits vorhandene Schneedecke.
Friedrich folgte Albrecht mit seinem Blick, seine blauen Augen suchten vergebens den Blickkontakt zu Albrechts.

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Im schwachen Mondlicht schien Albrecht blasser als normal.
Er ähnelte einem Geist.
In seinen hell blauen Augen reflektierte sich der gräuliche schein des Mondes, welcher durch die dicken Wolken drang.
Seine Haare waren schwarz wie Ebenholz.
Seine Lippen war rot wie Blut.
Er ähnelte dem Aussehen der Göttin Thetis.
Sie hatte lange Schwarze Haare, helle Augen, blasse Haut und Lippen wie frisches Blut.
Sie war wunderschön, eine der schönsten.
Aber auch sie wäre, in diesem Moment, neidisch auf Albrechts Schönheit gewesen.

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Friedrichs hielt seinen Atem für den Bruchteil einer Sekunde.
Er versuchte jedes Detail, welches er vorher nie beachtet hatte, aufzunehmen.
Jede Kleinigkeit an Albrecht die vorher als unwichtig erschien.
Albrecht blieb stehen.
Nun standen beide mitten auf der verschneiten Eisfläche.
Trotz allem schien der Boden sicherer als je zuvor.
Es war niemand da, der sie unterbrechen konnte.
Keine Sorge, dass irgendwer sie sieht.

Albrechts Augen trafen Friedrichs.
Alles um sie herum erschien plötzlich als unwichtig.
Albrechts Blick war geplagt von Angst und Trauer.

Es fiel kein einziges Wort zwischen den beiden.

Friedrich sah das Leid, den Schmerz und die Unsicherheit in Albrechts Augen.
Seine Augen waren wie ein Buch, aber nur Friedrich konnte es lesen.

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Der Schnee, der um die beiden fiel, wurde immer stärker.

Ihre Gesichter schiene in einem hellen rot, die kälte begann an ihnen zu fressen.
Jedoch war für beide ungewiss, ob die rote Farbe auf ihrem Gesicht ausschließlich von der kälte kam.
Zwischen ihnen war nur knapp ein Meter.
Für Albrecht lagen Welten zwischen den beiden.
Er beneidete Friedrich, Friedrich war all das was er nie sein konnte.
Dieser Neid, gemischt mit etwas das beide Jungen nicht zuordnen konnten, füllten Albrechts Blick, wenn auch nur für eine Sekunde.

Einhorn - Napola SongficWo Geschichten leben. Entdecke jetzt