Feuerengel - Kapitel 1

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Die Flammen schlugen mehrere Meter hoch. Das laute Zischen, als das Wasser auf die Flammen traf und sofort verdampfte, drang an seine Ohren. Die panische Menge schaute zu dem brennenden Haus, viele geschockt, andere betreten. Menschen mit fassungslosem Ausdruck saßen in Decken gehüllt auf Stühlen oder in den Einsatzwägen der Rettungssanitäter und wurden vor Ort behandelt. Die Feuerwehrleute löschten mit mehreren Schläuchen das brennende Mehrparteienhaus, das in Flammen stand.

Der Einsatzleiter befragte die Bewohner, ob alle Bewohner draußen waren. Die meisten nickten, dann hörte er ein Husten und ein verzweifeltes Schreien.

„Ihr müsst ihn herausholen", schrie eine Frau Mitte Vierzig. Sie hatte haselnussbraune Haare und bernsteinfarbene Augen. Die Sanitäter versuchten sie zu beruhigen, doch sie kämpfte dagegen an, sodass die Sauerstoffmaske immer wieder von ihrem Gesicht rutschte.

Connor Davidson, der Captain des LAFD – Los Angeles Fire Departments – ging zu der Dame und legte beruhigend die Hand auf die ihre.

„Mam, bitte beruhigen Sie sich kurz und erzählen Sie es mir", sagte er mit beruhigender Stimme.

Die Frau schaute den etwa 1,90 m großen breit gebauten Mann an. Er hatte kurze schwarze Haare und grüne Augen, die sie eingehend anblickten. Er musste etwa Anfang Dreißig sein und hatte ein attraktives Gesicht, das Autorität und Selbstbewusstsein ausstrahlte. Er trug ebenfalls eine gelbe Feuerwehruniform wie die anderen.

„Mein Sohn ist noch im Haus. Er", sie hustete und krächzte weiter, „er ist im Dachstuhl unserer Wohnung, zu dem man nur mit einer Leiter gelangt." Sie packte den Feuerwehrmann am Arm und schaute ihn mit flehenden Augen an. „Bitte, retten Sie ihn. Ich flehe Sie an."

Conner nickte und machte sich sofort auf den Weg. Er gab seinen Kollegen Bescheid und entschloss sich mit zwei Kollegen vom dritten Stock ins Gebäude zu gehen. Noch war das Gebäude nicht einsturzgefährdet, doch das konnte sich bald ändern. Eine Explosion im untersten Stock hatte das Feuer verursacht, doch dieses schien noch nicht bis in den obersten Stock gedrungen zu sein. Seine Männer hatten das Feuer in den unteren Stockwerken schon so weit im Griff, dass sie es schaffen konnten.

Über eine Leiter kletterte das Dreiergespann durch ein Fenster in den dritten Stock. Dieser war bereits völlig mit Rauch gefüllt, sodass sie nur eine schwarze Wand vor sich hatten. Mist, hoffentlich hat es sich nicht schon bis zum fünften Stock ausgebreitet. Wenn das der Fall war, war der Junge wahrscheinlich schon tot, denn der giftige Rauch führte in wenigen Minuten zum Erstickungstod.

Sie tasteten sich langsam vor, doch die Hitze, die durch den Boden strahlte, war heftig. Die arbeiteten sich bis zur Treppe, wie der Plan des Hauses es beschrieben hatte, und gingen zwei Stockwerke nach oben. Sie gelangten zu der offenen Wohnungstür, die zu der Wohnung der Frau gehörte. Gemeinsam gingen sie hinein und verschlossen diese. Doch dann erschütterte ein Rütteln die Wohnung. Dabei fielen die Schränke und andere Möbel um und blockierten den Weg.

„Ihr beide räumt den Weg frei und bereitet unseren Ausstieg durch das Fenster vor. Lotst eine Leiter zu diesem, damit wir schnell verschwinden können", wies er die beiden an und lief zu der Öffnung in der Decke, die zum Dachstuhl führte. Mit einem Hakenstock, der am Boden lag, hakte er in der dafür vorgesehenen Öse ein und zog diese nach unten. Es klappte die Luke nach unten auf und eine Leiter rauschte ohne Vorwarnung nach unten und knallte auf den Boden. Conner sprang gerade noch rechtzeitig zur Seite.

Er prüfte kurz die Trittsicherheit und stieg dann die wacklige Konstruktion nach oben. Er hörte ein tiefes Husten und Rumpeln.

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Aaron spürte einen stechenden Schmerz in der Brust und in seinem rechten Bein, doch er konnte sich nicht bewegen. Es tut so weh. Bitte macht, dass es aufhört. Seine Augen tränten und er konnte sich nicht bewegen, er lag vergraben unter einem Bücherregal, das auf seinen Fuß gefallen war und diesen eingeklemmt hatte.

Feuerengel & FeuerteufelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt