Schmerzen

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Aber was ich immer noch nicht verstehe, warum sollte ich jetzt kommen. Niall flüstert mir ins Ohr als könnte er meine Gedanken lesen. "Könntest du bitte mit Harry reden? Vielleicht redet er mit dir. Er schweigt seit er im Krankenbett liegt. Er war total betrunken, so habe ich ihn noch nie gesehen. Also, bitte Rose. "

Ich nicke Niall lächelt zu und er verzieht sich mit den anderen Jungs. Ich taste mich langsam zu Harrys Bett und setze mich neben ihn auf den Stuhl. Er öffnet seine Augen, schaut aber immer noch aus dem Fenster, sodass ich sein Gesicht nicht sehen kann.

"Wieso hast du das getan? Wieso hast du wieder getrunken, Harry?"

Ich schaue seine schönen Locken von der Seite an und hoffe auf eine Antwort.

Nach knappen fünf Minuten halte ich die Stille nicht mehr aus.

"Verdammt Harry! Jetzt antworte mir doch mal. Wieso tust du das? Was ist denn nur los mit dir!?"

Ich könnte ausrasten, ich verstehe ihn nicht.

Ich mache mich schon bereit um zu gehen, als sich plötzlich sein Lockenkopf bewegt. Er blickt mich mit Tränen in den Augen an und mein Herz bleibt stehen. "Ich will nicht nochmal ein Leben auf dem Spiel haben. Rosie, ich bin ein Mörder, ich hasse mich!" Ich sehe die Tränen seiner Wange runterlaufen und nehme seine Hand. Ich habe ihn noch nie so gesehen. Ich bin kurz davor mitzuweinen. Wie er da liegt, in dem Outfit vom Krankenhaus, seinen Locken, die keine Volumen haben, sein blasses Gesicht und die Tränen. "Harry, du bist kein Mörder!" Ich flüstere ihm leise ins Ohr doch er redet einfach weiter. "Und ob! Ich hab das Leben meiner alten Freundin auf dem Gewissen und jetzt das von meinem besten Freund. Ich habe meine Freundin geliebt, wir hätten geheiratet, wäre sie nicht wegen mir gestorben." Jetzt hat er es geschafft. Mir laufen die Tränen herunter und ich habe keine Chance mehr. "Der Unfall war nicht deine Schuld," schluchze ich. Er blickt mich erschrocken an, doch die Tür wird aufgerissen und der Oberarzt schickt mich aus dem Raum. Ich gebe Harry zum Abschied ein Kuss auf die Backe. Es schmeckt salzig, von seinen Tränen. Ich laufe lieber noch in den nahgelegenen Park, dass mich keiner weinen sieht. Ich kann meine Tränen nicht zurückhalten und weine wie ein Wasserfall. Es ist an der Zeit, jemand die Wahrheit zu sagen. Und nicht meinen Freunden. Sondern meiner Schwester.


Do you remember me?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt