Der Tau liegt noch auf den Wiesen, die Vögel zwitschern und alles erwacht erst zum Leben. Das ist was ich am kompletten Tag am meisten mag, den Morgen, wenn alles aus dem Schlaf erwacht und zu Leben beginnt.
Langsam schlüpfe ich aus meiner Decke und öffne das Fenster um erstmal die frische Luft einzuatmen, die so kühl ist. Weiter hinten sieht man die Pferde auf der Weide, wie sie schon grasen oder noch liegen. Ich mache mich von diesem wunderschönen Anblick los und laufe leise die Treppe hinunter.
Wie immer bin ich die erste wo wach ist, bis auf meinen Vater vielleicht. In der Küche ist es noch ruhig, aber ich weiß das dies nicht mehr lange so sein wird. Daher fülle ich erstmal den Wasserkocher auf und schalte ihn mit der Kaffeemaschine an. In der Zwischenzeit hole ich alles für das Frühstück raus, von Brot bis hin zu Müsli ist alles auf dem Tisch dabei.
Nachdem ich fertig bin gieße ich das heiße Wasser in meine Tasse und entscheide mich für meinen Strawberry Cheesecake Tee. Ich liebe süße und fruchtige Sachen, vor allem bei Tee. "Guten Morgen Engelchen, gut geschlafen?", fragt mich mein Vater der gerade die Küche betritt. "Natürlich, heute viel zu erledigen?" frage ich zurück und versuche mich nicht schlecht wegen meiner Lüge zu fühlen.
Ich schlafe seit Monaten schlecht, aber das sage ich ihm nicht. Ich will nicht, dass er sich Sorgen um mich macht, er hat eh schon viel um die Ohren. "Tatsächlich, sollte nichts über Nacht passiert sein, habe ich heute nicht so viel zu machen", antwortet er mir bevor er sich zu mir setzt. Lucas Ashford ist ein einfacher Mann, welcher auch nach meiner Beobachtung, ein Gewohnheitsmensch ist. Jeden Morgen nimmt er sich zwei Scheiben Brot, beide mit Butter und Marmelade, dazu einen Milchkaffee mit zwei Stück Zucker.
Bei meinen Schwestern variiert sich immer alles, mal ist ein Croissant, Müsli, Brot mit was auch immer oder Joghurt. Ich dagegen habe mir wohl mehr von meinem Vater abgesehen. Jeden Morgen Joghurt mit verschieden Früchten oder Müsli.
Als er und ich mit Frühstücken fertig waren kamen auch endlich meine Schwestern die Treppe runter. Ella ist meine Zwillingschwester, wir sehen uns sehr ähnlich sind aber dennoch zweieiige Zwillinge. Ella und ich haben rote Haare, ihre sind aber etwas dunkler, während unsere Gesichter und der Rest des Körpers super ähneln, habe ich die Sommersprossen unserer Mutter geerbt. Dann ist da noch Layla, sie wurde von unseren Eltern adoptiert als wir noch vier Jahre alt waren. Sie hat Spanische Wurzeln, was man ihr auch sehr ansieht mit ihrer bräunlicheren Haut und dem schwarzen Haar. Insgesamt ist Layla eine wahre Schönheit.
Nach fünf Minuten gehe ich nach oben um mich fertig zu machen. Eine Sache die ich auf jeden Fall auch gut an meinem früh aufstehen mag ist, dass ich mich so oder so nie mit jemanden über das Badezimmer streiten muss. Vor dem Spiegel im Bad bleibe ich nochmal kurz stehen und betrachte mein Gesicht. Die Ringe unter meinen Augen sind so viel wie sonst auch, dadurch fällt es bestimmt nicht einmal mehr auf das ich Schlafprobleme habe.
In meinem Zimmer, ziehe ich mich natürlich erstmal um, danach greife ich mir meine Schminktäschchen von der Fensterbank und setzte mich vor meinen Spiegel. Mein Blick wandert zu den Bildern im Hintergrund die an der Wand hängen. Schnell konzentriere ich mich aber wieder auf mein Gesicht und hole den Concealer aus der Tasche. Nicht jeder muss sehen das es mir nicht so gut geht wie ich immer sage.
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"Man Ella, hast du es bald?", fragt Layla genervt. Wir beide stehen schon an unseren Fahrrädern und warten, wie jeden anderen Morgen auch, darauf dass Ella sich für ein Paar Schuhe entschieden hat. "Ich komm ja schon!", ruft sie zurück und rennt zu uns. Sie wirft ihren Rucksack in ihren Korb und schon machen wir drei uns auf den Weg in die Schule.
Tatsächlich sind wir sogar eine der wenigen wo weiter außerhalb der Stadt leben und mit dem Rad zur Schule fahren. Fast jeder besitzt ein Auto oder Motorrad, wenn nicht hat jemand den du kennst eines und nimmt dich mit. Von uns bin ich die unsozialste bzw. "unbeliebteste". Es ist jetzt nicht so, dass ich unbeliebt bin aber ich bin auch nicht so beliebt wie meine Schwestern. Was eindeutig nicht schlimm ist, somit bekomme ich nicht von wirklich jedem die Aufmerksamkeit.
An der Schule schließen wir unsere Fahrräder erstmal ab und trennen unsere Wege. Während die beiden zu ihren Freunden gehen, gehe ich zu meiner besten Freundin Hazel. Sie hat braunes Haar und wunderschöne grüne Augen, die aussehen wie Moos. Wie meistens auch treffe ich sie schon an meinem Schließfach an.
"Hello Sunshine, bereit für Biologie?", erkundigt sich Hazel und wackelt mit ihren Augenbrauen. Och nein, stimmt ja. Erste Stunde am Dienstag ist ja Biologie. Herr im Himmel wieso hast du meinen Wecker heute klingeln lassen. Ein genervtes Stöhnen entrang sich aus meinem Mund und ich knalle meinen Kopf leicht gegen das Schließfach.
"Ach das ist ja schon fast wie eine Routine, eine sehr schöne Routine. Vor allem für mich", kichert sie und tätschelt mir den Kopf. "Also ich kann darauf gut verzichten", grummele ich vor mir hin. Welcher Mensch mag schon Biologie? Meiner Meinung nach, aber immer noch einfacher als Physik und Chemie. Bei den zwei Fächern würde ich sogar wirklich schwänzen.
"Naja was soll machen, also ab in die schlimmste erste Stunde die es in der Woche geben kann", sage ich micht gelogen Enthusiasmus und hacke mich bei Hazel unterm Arm ein. "Biologie ist immer noch schöner als Mathe", entgegnet mir Hazel und lächelt wie der größte Sonnenschein auf Erden.
Ich habe einmal genauso gelächelt.

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Like the feelings between us
Romance"Es heißt Träume verarbeiten Ereignisse, meine tuen aber nicht nur das sie verfolgen mich regelrecht" Seit einem Schicksalhaften Abend hat Willow jede Nacht den gleichen Albtraum. Von ihrem eigentlich wohltuenden Schlaf gerissen, versucht sie jeden...