Kapitel 24 - Kläffende Hunde

1.6K 156 18
                                    

Marians Blick flatterte wie ein aufgeschreckter Vogel zwischen den beiden Männern auf der Straße und der nächsten Biegung hin und her

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Marians Blick flatterte wie ein aufgeschreckter Vogel zwischen den beiden Männern auf der Straße und der nächsten Biegung hin und her. Lange würde es nicht mehr dauern, dann käme die Kutsche angerollt - und Robin stand dort wie ein einsames Schaf auf weiter Flur. Er verspielte nicht nur ihren Vorteil, sondern bemerkte offensichtlich auch nicht die umliegende Gefahr!

Sie wollte sich mit einem frustrierten Aufschrei in die Hand beißen. Stattdessen presste Marian die Lippen fest aufeinander und unterdrückte den Ärger darüber, dass mit Hood scheinbar NICHTS nach Plan verlaufen konnte!

'Geh von der Straße runter, du Idiot!', zischte ihre Stimme, viel zu leise, dass Robin es jemals hören könnte und Marians wachsame Augen fixierten die Bewegungen im nahen Unterholz. Was war die größere Gefahr? Die Kutsche mit den Steuern, die von mindestens vier bis an die Zähne bewaffneten Männern bewacht werden würde, oder die verborgenen Gestalten im Dickicht?

'Er MUSS sie bemerkt haben! So unaufmerksam KANN er gar nicht sein!', dachte Marian und kniff die Augen zusammen, während ihre Finger dabei fester um den Schaft des Bogens fassten. Manchmal fragte sie sich, ob Robin sich absichtlich so närrisch anstellte! Wenn er sterben wollte, konnte er sich auch jederzeit einfach dem Sheriff stellen.

Während ihr Puls zunehmend Geschwindigkeit aufnahm, neigte sich Robin über den Kerl am Boden.

Der lag einfach dort und hatte einen leicht schräg-sitzenden Pfeil in der Achsel.

„Verschwinde, du Aas! Du versaust uns unseren Überfall!", zischte es vom Boden hinauf und Marian hörte, wie Robin plötzlich in gellendes Lachen ausbrach.

Marian zuckte bei der Lautstärke zusammen und hätte beinahe gezischt, damit der Taugenichts seine Stimme senkte! Die Kutsche war nicht mehr weit entfernt und sie konnten nicht riskieren, ihren Überraschungsmoment gegenüber ausgebildeten Soldaten zu riskieren.

„Ich versaue euch den Überfall?", wiederholte Robin, mit einem Lachen in der Stimme. „Ich glaube, hier liegt ein Irrtum vor." Dann hob er den Blick und die grünen Augen stachen wie ein Falke in die nahen Büsche. „Ihr versaut mir den Hinterhalt!"

Da öffnete der Mann am Boden die Augen, richtete sich langsam auf, klopfte sich etwas Staub aus dem Wams, packte Robin schlagartig am Kragen. „Sag mal, bist du lebensmüde?" Unter braunem Haar, das ihm in längeren Strähnen in die gebräunten Züge fiel, blitzten Robin haselnussbraune Augen bedrohlich auf. „Ich sagte, du sollst verschwinden, sonst-"

Hood zog die Augenbrauen amüsiert höher. „Oho? Sonst was?", flötete er in einer Mischung aus mangelnder Ernsthaftigkeit und Neugier. Er schien den fein gekleideten Banditen tatsächlich herausfordern zu wollen.

„Sonst ordnen wir dir die Zähne neu, du Großmaul!", gesellte sich nun eine weitere Stimme zu dem Gespräch, als ein Hüne von einem Mann aus dem Dickicht trat. In Anbetracht seiner enormen Statur war es Marian ein Rätsel, wie er sich so lange vor ihrem Blick hatte verbergen können. Was ihm offensichtlich an Grazie fehlte, machte er wohl an Kraft wett, denn seine Oberarme besaßen mindestens den Durchmesser ihres Kopfes.

Die Königin von Pfeil & Bogen ᴮᵃᶰᵈ¹Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt