Ein Dosenblick Hoffnung

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Ein Dosenblick Hoffnung

Die Tage zogen dahin und am Wochenende gingen Emily und ich wie jedes Wochenende Lebensmittel einkaufen. 

>> Du stehst auf ihn, oder <<, unterstellte mir meine Schwester, als wir in dem kleinen Supermarkt um die Ecke befanden.

>> Auf wen soll ich deiner Meinung nach stehen? <<, hakte ich nach und sah sie mit großen  Augen an. 

>> Natürlich auf William, du Dummerchen <<, ertappte sie mich.

>> Und woher willst du das jetzt schon wieder wissen? <<, giftete ich sie an.

>> Das sieht doch jeder. Außerdem habe ich die Bilder auf der Klatschwebsite unserer Schule gesehen. << Nah toll, jetzt wusste die ganze John Warner School schon davon. Wirklich klasse, Lili.

>> Lili, ist alles okay mit dir? <<, holte mich meine Schwester aus meinen Gedanken.

>> Ja, ja, Emily. Aber ich stehe ganz bestimmt nicht auf William. <<

>> Das ist schade, denn er hatte gestern Abend noch etwas über dich gesagt, aber wenn du nicht auf ihn stehst, dann brauche ich es dir ja auch nicht zu erzählen <<, fing Emily eine brillante Taktik an.

>> Also gut. Ja, ich stehe auf ihn, sonst noch Fragen? <<, gab ich mich bissig geschlagen.

>> Ha, ich wusste es. Er hat gesagt, dass du immer gleich deiner überaus lieben und äußerst entzückenden Schwester die Wahrheit sagen solltest, da sie sowieso irgendwann alles herausfinden würde, was du ihr verschweigst. << Kindisch, wie sie war, streckte sie mir die Zunge heraus und sah mich belustigt an. 

>> Ich hasse dich <<, spie ich ihr entgegen und machte mich zu den Konserven auf.

An meinem Ziel angekommen musste ich frustriert feststellen, dass die von meiner Mutter gewünschten Ravioli sehr weit oben im Regal lagen und ich kaum an sie herankam.

Mühselig stellte ich mich immer wieder auf die Zehenspitzen und versuchte eine der Konserven zu greifen, wobei ich jedoch kläglich scheiterte. Als eine Hand über mir nach der Dose griff und mir diese dann in die Hand drückte, drehte ich mich irritiert um und musterte mein Gegenüber.     

Geschockt musste ich zum einen feststellen, dass ich zwei Ravioli Konserven brauchte, jedoch lediglich nur eine in der Hand hatte. Und zum Anderen, dass derjenige vor mir stand, mit dem ich am wenigsten gerechnet hätte. Er trug ein dunkelblaues Hemd, dunkle Jeans und Turnschuhe. 

>> Du solltest nicht immer das glauben, was deine Schwester sagt! <<, riet William mir.

>> Weißt du, dass würde ich ja gerne, aber sie macht es mir immer sehr schwer <<, erklärte ich ihm, woraufhin er grinste und perfekte weiße Zähne offenbahrte. 

>> Lili, hast du alles? <<, rief Em, die sich auf uns zu bewegte und feststellte, dass ich nicht allein war. 

>> Oh, hallo William <<, begrüßte sie ihn. 

>> Hallo, Emily <<, begrüßte er meine Schwester und schmunzelte. 

>> Bleibst du für längere Zeit in Hertford, William? <<, fragte Emily.  

>> Welche Dauer schwebt dir denn in etwa vor? <<, wollte William wissen. 

>> Ein paar Tage, ich richte für dich auch extra das Gästezimmer her <<, versprach sie ihm, obwohl wir nur ein extrem enges Gästezimmer hatten. 

>> Tut mir Leid, aber ich möchte nicht morgen zerstückelt in eurer Gefriehrtruhe gefunden werden <<, witzelte er. 

>> Oder gar ausgesaugt von Vampiren <<, schlug ich vor und William verzog kurz das Gesicht. 

>> Was kommt als nächstes, Jack the Ripper, vielleicht? <<, wand Em ein. 

Schutz suchend stellte ich mich hinter William. 

>> Emily, du machst Liliana ja Angst. Zügele deine Zunge doch bitte etwas <<, verlangte er von Em. Er klang nicht wie ein Mittzwanziger, sondern eher nach einem sehr reifen und erfahrenen Mann, was ihn für mich jedoch nur noch attraktiver erschienen ließ, zumahl er meinen vollen Namen verwendete. 

>> Wenn du dafür zum Abendessen kommst <<, antwortete ihm meine überaus reizende Schwester. 

>> Einverstanden, dann bis später <<, verabschiedete er sich und verließ den Laden. 

>> Bist du des Wahnsinns, wie kannst du nur <<, zischte ich meine Schwester an, während ich es schaffte eine zweite Raviolidose zu ergattern. 

>> Ich verschaffe dir Datemöglichkeiten mit dem Mann deiner Träume und du bist auf mich sauer <<, beschwerte sich Emily.

>> Können wir dann jetzt bitte fahren? <<, bat ich meine Schwester. 

>> Klar, wir müssen nur noch bezahlen. Du kannst es wohl nicht abwarten William wieder zu sehen?! <<

Also bezahlten wir und fuhren mit unserem alten Ford nach Hause. 

Dort angekommen scheuchte mich Emily zu aller erst in die Dusche, während sie wahrscheinlich wieder ein Kleid für mich heraussuchte und meine Füße anschließend in Absatzschuhe steckte, die den Eindruck machten, als würden sie meine Füße jederzeit umbringen. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 30, 2011 ⏰

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Das Blut der Lilien (INFO IM PROFIL)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt