Arschige Lehrer

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Schon mal darüber nachgedacht, wie es ist vor einer Gruppe toxischer Jugendlicher bloßgestellt zu werden? Na ja ... ich werde es wohl bald herausfinden.

Mr. Grayson ist ein ziemlich strenger Lehrer und nimmt kein Blatt vor dem Mund, wenn es darum geht Feedback zu geben oder etwas zu kritisieren. Eigentlich eine ganz gute Eigenschaft, aber manchmal hat man dennoch das Gefühl, dass er es einfach liebt den Kritiker heraushängen zu lassen und das auf unsensibelster Art und Weise.

Die meisten an der Schule können ihn nicht ausstehen - aber er funktioniert.
Er kann wirklich super erklären und man merkt, dass er seinen Job ernst nimmt ... Vielleicht auch ein wenig zu ernst ... Er ist sehr gebildet und man hat des Öfteren den Eindruck er hätte die Jugendsprache studiert und allerlei Blicke von den Schülern. Spicken ist bei ihm unmöglich, da kommt man höchstens 15 Minuten damit durch. Also ist man gezwungen zu lernen, egal wie wenig einem das Thema liegt, denn Vorbereitung ist alles, merkt euch das!

Mir wird schon am Gedanken allein schwummrig, wie soll ich dann dieses Mittagessen herunterwürgen, welches uns gerade zubereitet wurde? Kartoffelbrei mit Würstchen, ohne Soße. Schön trocken. Da läuft doch bei jedem das Wasser im Mund zusammen. Ich stochere ein wenig in meinem Essen herum und bemerke fast gar nicht, wie sich meine Mädels vom Cheerleading mit an den Tisch setzen. Doch das ist mir in diesem Moment grad auch völlig zweitrangig, denn es geistern Bilder vor meinem inneren Auge herum, als würde man einer alten Filmrolle beim Abspielen zusehen.

Bilder, von möglichen Szenarien, die mir nach der Mittagspause im Geschichtsunterricht bei Mr. Grayson auftreten könnten. Angefangen vom klassischen Auslachen, bei harmlosen bis zu fiesen Versprechern, daraufhin folgen Wutausbrüche oder Heulkrämpfe meinerseits, ausgelöst durch heimtückische und Hinterfotzige Nachtragungen von Mr. Grayson und- „Hunter, alles okay bei dir? Du bist ja ganz blass und du hast Flecken im Gesicht", fragt Stacy, die mit ihrer Frage unseren ganzen Tisch aus dem Film zieht. Scheiße, jetzt kriege ich ja schon Stressflecken von diesem Lehrer. Ich will nicht vortragen. Das wird doch niemals gut genug für ihn sein, nichts ist gut genug für ihn.

„Ich habe so eine scheiß Panik wegen gleich", purzelt es aus mir heraus und ich merke, wie sich mein Magen umdreht und ein Druckgefühl im Brustkorb entsteht. Ich hasse Präsentationen. Mit diesem Gedanken schmeiße ich mir ein paar Kopfschmerztabletten ein für gleich. Ich hoffe die bringen wenigstens was.

„Mach dir keine Sorgen. Du bist eine der wenigen aus dem Kurs, die sich so viel Mühe gibt. Das schaffst du", sagt Christine und legt mir ihre Hand auf meine Schulter, womit sie mir ein leichtes Lächeln auf die Lippen zaubert. Ich bedanke mich bei ihr für ihre aufmunternden Worte und lege meine Hand auf ihre.

„Und wenn Mr. Grayson von Hurensohn meinen sollte dich vorzuführen, dann sind wir leider dazu gezwungen ihm ein Besuch bei sich zu Hause abzustatten und ihn zusammenzufalten", wirft Harper mit ein und sieht mit einem ernsten Blick drein.

„Genau!", stimmen die anderen mit ein.

„Danke, ihr seid echt die Besten", lache ich.

„Und jetzt iss endlich was, du bereitest mir ansonsten ein schlechtes Gewissen und ich kriege Stress mit Susan!", hängt sie noch mit an und sofort nehme ich einen Happen vom Kartoffelbrei. Das letzte Mal, als ich mich geweigert hatte während meines Katers Nahrung zu mir zu nehmen, hatte ich starke Herz-Kreislaufprobleme und bin daraufhin wegen starkem Schwindel die Treppe hinunter gefallen und habe mir zwei Rippen geprellt und mein Handgelenk gebrochen. Die Standpauke dazu von meiner Mutter, hättet ihr euch mal geben sollen, denn die war gottlos.

Plötzlich blinkt Harpers Handy auf und sie schaut grinsend darauf. „Uhh, wer hat dir denn geschrieben?", bemerkt Mary, und legt ihren Kinn grinsend und mit wackelnden Augenbrauen auf ihrem Handballen ab, mit der Gabel fest umschlossen.

A girl named HUNTERWo Geschichten leben. Entdecke jetzt