Kapitel 43 - Jungfer in Nöten

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Guy war ein nicht zu unterschätzender Gegner mit dem Schwert

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Guy war ein nicht zu unterschätzender Gegner mit dem Schwert. Robin wusste, dass er in einem Duell mit ihm nicht mithalten konnte. Schon vor dem Krieg hatte Guy ihn immer wieder besiegt, wenn es zu einem Zweikampf gekommen war. Auch wenn es ihm in den Fingern juckte, Robin meinte, was er gesagt hatte: Er hatte jetzt keine Zeit für diesen Unsinn!

Menschen rannten mit Eimern umher, Pferde brachen aus den Stallungen und galoppierten wild durch den Hof, wobei sie in ihrer Flucht alles und jeden niedertrampelten. In dem Durcheinander hatte Robin nun endlich wieder das feurig rote Haar entdeckt, das wie ein Leuchtfeuer zwischen allem hervorstach.

„Ich werde jetzt nicht gegen dich kämpfen, Guy!", entgegnete Robin deshalb eilig. Um sie herum wuchs das Chaos. Menschen rannten querfeldein. Das Feuer griff inzwischen auf die Burg über. Aber er hatte nur den Blick für sein Ziel.

„Es interessiert mich nicht, was du willst! Verteidige dich oder ich werde dich erst festnehmen und eigenhändig auf den Galgen schleifen!" Guy hatte inzwischen das Schwert wieder aufgenommen. Er ließ seinen Worten Taten folgen und antwortet mit einem kraftvollen Vorstoß. Er schwang das Schwert mit beeindruckender Geschwindigkeit. Robin schaffte es gerade noch auszuweichen.

Als Guy erneut ausholte, griff der Dieb an die Schließe seines Umhanges und löste mit einem geschickten Handgriff die Fibel. Dunkelgrüner Stoff flatterte, als er ihn Guy entgegen und direkt ins Gesicht warf, sodass dieser sich mit Armen und Schwert darin verfing.

Es war der perfekte Moment, um ihn auszuschalten - doch dazu kam er nicht. Mit einem panischen Wiehern und donnernden Hufen galoppierte ein Pferd mit einem brennenden Karren direkt auf sie zu. Robin und Guy sprangen hektisch auseinander. Robin spürte die Hitze der Flammen, hörte das Knacken des Feuers und roch verbranntes Stroh. Das Ross versuchte vergeblich vor dem Feuer zu fliehen, schlug eine scharfe Kurve und der brennende Wagen überschlug sich, um mit einem ohrenbetäubenden Krachen gegen die nächste Wand zu prallen.

Holz des Wagens splitterte und zerbarst krachend. Brennendes Stroh und scharfkantige Splitter flogen durch die Luft. Das Pferd bäumte auf und preschte in eine andere Richtung. Hufe donnerten knapp an Robin vorbei und für eine Sekunde blieb ihm das Herz beinahe stehen. Keuchend rappelte er sich auf und ein tiefes, leidiges Stöhnen drang an seine Ohren.

Guy war unter einem Teil des Wagens eingeklemmt und presste mit zusammengebissenen Zähnen gegen die Achse des Bauernwagens. Das Holz ächzte und knirschte und Robin sah aus dem Augenwinkel, dass bereits Soldaten angerannt kamen.

„Tut mir leid, alter Freund", meinte Robin und warf Gisborne ein ernsten, doch tief verletzen Blick zu „Deine Lady in ist Nöten und im Gegensatz zu dir ist mir ihr Wohlergehen wichtiger als meine Rache!"

„Wenn du sie anrühst...!" Guy drückte gegen das schwere Holz des Karrens, doch der bewegte sich kein Stück. „Robin! ROBIN!" Doch dieser hörte nicht auf ihn. Stattdessen nutzte er die nächste Gelegenheit, in das Wirrwarr aus Fliehenden und Helfenden zu tauchen.

Die Königin von Pfeil & BogenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt