Kapitel 2 - Augen auf und suchen

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Erik's Sicht:

Ich blinzelte einige Male, bis ich meine Augen öffnen konnte. Die Sonne blendete mich, ich musste mich anstrengen meinen Arm hochzubekommen, um sie zu verdecken. Moment mal, bin ich nicht gerade abgestürzt? Bin.. Bin ich tot? Nein, das kann nicht sein. Ein Vogel kreiste über mir, dann flog er davon. Wo bin ich?

Ich wollte mich mit beiden Händen aufstützen, doch es ging nicht. Auf meinen Beinen und meinem Bauch lagen Platten, womöglich Teile des Flugzeuges. Ich sah nach Rechts und bekam den Schock meines Lebens. Nicht weit weg von meinem Standpunkt lag der Rumpf des Flugzeuges, er brannte größtenteils.

Plötzlich wurde mir ganz warm, meine Augen weiteten sich. Wo waren Jennifer und Maya? Ich versuchte mit all der Kraft, die noch in meinen Armen war die Platten wegzuschieben, vergeblich. "Scheiße!", fluchte ich. Ich versuchte mit meinen Beinen etwas ausrichten zu können und obwohl es unglaublich schmerzte, schaffte ich es.

Mit meiner ganzen Kraft, von der nicht mehr viel übrig war, stützte ich mich am Boden ab und stand nach wenigen Sekunden auf den Beinen. Ich sah mich um, ich stand in den Trümmern des Flugzeuges, um mich herum waren Rauchwolken von dem Feuer. Mein Blick festigte sich am Flugzeugrumpf. Ich setzte einen Fuß vor den anderen, ich stöhnte vor Schmerzen, doch das war mir völlig egal.

Meine Gedanken waren nur bei Maya und Jennifer. "Jenny?!", rief ich. Nichts, keine Antwort. "Maya!?", meine Stimme wurde lauter. "MAYA?!", schrie ich mit der letzten Kraft, die ich noch in meiner Stimme hatte. Immernoch keine Antwort. Ich stand nur wenige Meter vor dem Rumpf, war kurz davor zusammen zu brechen, doch dann vernahm ich ein Husten. "Jenny?", rief ich. Das Husten wurde immer lauter, je näher ich dem Flugzeug kam. "Jenny!?" - "Daddy?", hustete eine mir sehr bekannte weibliche Stimme, es war Maya.

"Maya, mein Kind! Wo bist du?", auf meine Frage bekam ich keine Antwort, doch dann kletterte etwas aus den Trümmern. "Maya!", erschrack ich und trotz allen Schmerzen rannte ich näher zu ihr und half ihr dabei, ein paar Teile wegzuschieben.

Ich zog sie an mich heran, strich über ihren Hinterkopf und nahm sie in den Arm. Sie war völlig fertig mit den Nerven, hatte sich womöglich ein Bein gebrochen. "Alles wird gut, Prinzessin.", versuchte ich sie zu beruhigen.

Plötzliche krachte es laut und wir beide zuckten zusammen. Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände, strich mit dem Daumen ihre Tränen weg. "Denkst du, du kannst mir helfen Mama zu suchen?", fragte ich. Maya nickte.

Ab jetzt suchte Maya auf der linken Seiten der Trümmer und ich auf der rechten. "Jenny!", ich rief immer wieder ihren Namen, mit voller Überzeugung davon, dass sie noch lebt. "Jennifer, mein Schatz! Kannst du mich hören?"

Vielleicht eine Stunde lang waren wir schon auf der Suche nach Jenny. Dann, endlich, fand ich ihre Handtasche am See, in dem das Flugzeug teilweise eingekracht war. Ich drückte die Tasche an meine Brust, sah nach oben und schloss die Augen. "Danke.", flüsterte ich mir zu.

Mit der Handtasche unter meinem Arm, suchte ich weiter nach Jenny. "Maya? Kannst du mich hören, ist alles gut bei dir?", rief ich und unterstützte es, in dem ich meine Hände vor meinem Mund faltete. "Ja, bei mir ist alles gut.", hustete sie schwach. Der ganze Rauch, der nun schon etwas verflogen war, machte auch mir zu schaffen.

Soll ich? Soll ich nicht?
Ich machte mir den Weg in den Innenraum des Flugzeuges nach langem Suchen draußen frei. Ein ziehender Geruch strömte in meine Nase. Blut, Schweiß und Erbrochenes. Und viel zu viele tote Menschen. "Jenny?", langsam tastete ich mich voran.

———————
wenn man bedenkt, dass ich dieses Kapitel am 28.06.2015 geschrieben habe und seit dem nichts mehr kam, tut mir das dann doch schon ganz schön leid :D war eine weile weg vom fenster, weil ich mich mit vielen dingen nicht mehr identifizieren konnte.. werde jetzt aber versuchen, was vernünftiges aus dem hier zu machen :)

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 21, 2018 ⏰

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