2.Trauer zu Hass

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Pov: Y/n

"Der Ablauf für diese 2 Stunden sieht so aus das sich jeder erstmal ein Namenschild erstellt, danach schreibt ihr einen kleinen Test und zum Schluss machen wir da weiter wo ihr letztes mal aufgehört habt." Ich rollte genervt mit den Augen, während die meisten anderen aus der Klasse sich lautstark beschwerten. Er hatte sich jetzt schon in weniger als 5 Minuten in der Klasse unbeliebt gemacht, dass schaffte auch noch nicht jeder. Er stellte seine Tasche auf dem Boden ab und teilte jedem 1 Blatt aus. "Der Test wird nicht benotet und ist lediglich dafür da, dass ich weis wo euer Wissensstand liegt."

Da ich in der letzten Reihe saß und meine Aufmerksamkeit eher bei Herr Saigo und meinen Problemen lag, ignorierte ich seine Worte vollkommen. Ich riss ein Blatt aus meinem Collage Block raus, schrieb meinen Namen drauf und knickte es so damit man es aufstellen konnte.

Armin, der neben mir saß tat es mir gleich und blieb danach ruhig auf seinem Platz sitzen. Wir redeten nicht viel mit einander, nur im Notfall und selbst dann ist das Gespräch eher einseitig.

"Ihr habt dafür 10 Minuten Zeit!" Informierte er uns und teilte noch Armin und mir jeweils 1 Blatt aus. Als er vor uns stand blickte ich ihm gelangweilt entgegen, obwohl in mir der Hass nur so brodelte. Seine Ruhe die er ausstrahlte machte mich nur noch wütender, als wollte er mich extra damit provozieren. Erst als er wieder nach vorne zum Pult lief, wendete ich meinen Blick von ihm ab. Ich nahm mir meinen Kugelschreiber zur Hand und schrieb meinen Namen auf das Blatt.

Ich sah mir die Fragen an, doch wurde sofort Unruhig. Mit meinem Fuß wippte ich schnell und die Gedanken in meinem Kopf wurden lauter. Ich gähnte und hielt mir die Hand vor den Mund. Danach sah ich mich kurz im Klassenraum um. Alle schrieben fleißig auf ihr Blatt, während dieser Herr Ackermann uns alle genau beobachtete.

"Fuck mich nicht ab!" Zischte ich sehr leise, sodass man es sicher kaum hören konnte. Ich sah wieder auf mein Blatt, doch konnte keine Frage beantworten. Meine Gedanken an Herr Saigo, der Kriminalpolizei und an den neuen Lehrer ließen mich nicht in Ruhe.

Herr Saigo ist Tod und die Kunstlehrerin sagte uns, das er einen Herzinfarkt hatte. Doch bei seinem Haus waren mehrere Kriminalpolizisten und die Spurensicherung. Meine Ruhequelle ist zerstört und ein Zuhause habe ich auch nicht mehr.

Überfordert starrte ich das Blatt an und wippte immer weiter mit dem Fuß. Den Kugelschreiber in meiner Hand lies ich auf den Tisch fallen und es entstand ein leises Geräusch. Meine Gedanken rasten, während meine Atmung sich minimal verschnellerte.

Ich war wie eingefroren und blickte mit einem gedrückten Ausdruck in meinen Augen auf das Blatt. Die Buchstaben und Zahlen waren verschwommen. Eine Hitzewelle überkam mich und Erinnerungen von Gestern lösten ein beengendes Gefühl in mir aus.

"Ihr habt noch 2 Minuten." Informierte er uns, doch meine Unruhe ließ mich nicht Nachdenken. Ich blinzelte mehrmals und schluckte meine anbahnende Übelkeit herunter. Innerlich zitterte mein Körper und ich akzeptierte das ich jetzt wohl unmöglich etwas aufschreiben konnte. Also drehte ich das Blatt um und versuchte mich auf meinen Körper zu konzentrieren.

Meine Atmung, Gedanken und Panik mussten sich normalisieren. Ich knackste mit meinen Fingern und machte unerkenntlich die 1 3 2 4 Methode. Mein Fuß wippte die ganze Zeit und mein Herz schlug schmerzhaft gegen meine Brust.

Erst nach einigen Minuten hatte ich meine Atmung und Gedanken unter Kontrolle. Die Panik und der Stress der entstanden war, lies ich durch das wippen und Finger knacksen frei. Zwischendurch tat ich die 1 3 2 4 Methode um mich so auf etwas anderes als die Panik fokussieren zu müssen. Ich sah weder zum Lehrer noch zu einem Klassenkameraden.

Es kann nichts passieren. Ich habe mein Handy, meinen Rucksack und im Notfall ein kleines Messer dabei. Alles ist gut, ich bin Sicher.

"Die Zeit ist vorbei." Ich schloss meine Augen, atmete einmal tief durch und öffnete sie dann wieder. "Kannst du bitte aufhören so zu hippeln, das macht mich nervös." Gelangweilt sah ich ihn an und versteckte meine Hand in meinem Ärmel.

(LevixReader) Killing violenceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt