Entführt wegen Füßen (Teil 1)

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Alicia war 16 Jahre alt und mit ihren 1,55 m relativ zierlich. Sie trug lange Haare, die oben recht dunkel begannen, nach unten hin aber in ein schickes Blond übergingen. An diesem milden Ferientag hatte sie einen Termin beim HNO-Arzt und war deshalb mit dem Bus in die kleine Stadt gefahren, in der auch ich gerade unterwegs war. Das Mädchen trug ein trägerloses, bauchfreies Oberteil mit Jaguarflecken und eine hellblaue Jeans, die nicht allzu eng, aber auch nicht allzu weit war. An den Füßen trug sie weiße Schuhe mit ebenso weißen Schnürsenkeln, in der Hand steckte ihre Terminbestätigung, ein dünner Zettel in der Größe einer Postkarte. Die Praxis war tatsächlich noch ganz altmodisch unterwegs, was Alicia irgendwie gefiel, ebenso wie der große Stadtteich mit der frisch gemähten Wiese davor, auf der einige Kinder umhertobten und auch andere Jugendliche in etwa ihrem Alter in der bereits recht hoch stehenden Sonne das Leben genossen. Da sie noch etwas Zeit hatte, bis ihr Termin anstand, beschloss Alicia, sich für einen Moment ebenso in die Sonne zu pflanzen. Sie suchte sich einen Platz, von dem aus sie einen perfekten Blick auf den Teich hatte, auf dessen Oberfläche sich die Sonne spiegelte, und setzte sich ins Gras. Was sie nicht ahnen konnte, war, dass ich sie bereits beobachtete und mich dabei gut geschützt hinter einer dicken Eiche versteckte und ab und zu auf mein Handy schaute, um nicht zu sehr aufzufallen. Dennoch stand ich weder allzu weit weg von dem Mädchen, noch gönnte ich mir zu wenige Blicke zu ihr. Wenn sie jetzt auch noch ihre Füße zeigen würde, wäre es vorbei, und ich dachte schon, dass das eh nicht passieren würde, als genau das passierte. Als hätte Alicia meine Gedanken gelesen, machte sie sich kurzerhand an ihren Schuhen zu schaffen und löste nacheinander die Schnürsenkel, was mich sofort in einen erhöhten Kreislauf brachte. Wenn sie jetzt auch noch... ...und ja, sie tat es. Ohne eine Spur von Unsicherheit streifte sie sich auch noch ihre weißen Socken ab und lag nun barfuß auf dem Rasen, während sie sich in eine bequeme Position setzte. Ich hingegen betrachtete nun völlig hin und weg Alicias nackten Füße, die nebeneinander in den Grashalmen gebettet waren und mit den weiß lackierten Zehen wackelten. Dann drehte sie sich auf die Seite, sodass ich die Sohlen zu sehen bekam und spätestens jetzt wusste, was für perfekt geformte Füße das Mädchen hatte. Natürlich, Füße waren nie schlecht, aber diese hier überboten irgendwie alle anderen, und ich stand nicht gerade weit von Alicia entfernt. Ein Plan musste her, sodass ich im Kopf rasch genau diesen zusammenstellte, ganz spontan, ganz improvisiert. Fieberhaft behielt ich Alicia im Auge, genauer gesagt behielt ich ihre Füße im Auge, die sie mir in den folgenden paar Minuten von allen Seiten präsentierte, da sie immer wieder ihre Position wechselte, mal eher sitzend, mal eher liegend, und dennoch konnte ich mich an ihren Füßen nicht sattsehen. Mittlerweile hatte ich kapiert, dass das bloße Sehen mich wohl nie zufriedenstimmen würde. Gerade malte ich mir in meinem Kopf bereits ein Szenario aus, das über das bloße Anschauen ihrer geilen Füße deutlich hinausging, als sie tatsächlich wieder ihre Socken und Schuhe anzog und aufstand. Flink lief sie über die Wiese, entfernte sich dabei von mir und bog in eine kleine Seitengasse ein. Alicias Silhouette wurde in meinem Sichtfeld immer kleiner, doch gerade noch konnte ich mich aufrappeln und ihr unauffällig folgen. Im hastigen Gehen registrierte ich, wie das Mädchen ein Gebäude betrat – die HNO-Praxis, die auch ich kannte. Daher wusste ich, dass die Praxis ganz oben im dritten Stock lag und ich jetzt nicht mehr an sie herankam, ohne dass jemand es bemerken würde. Also beschloss ich, meinen Plan zwar auszuführen, zunächst aber zu warten, bis Alicia wieder aus dem Gebäude herauskam, und das konnte ganz schnell gehen, aber auch verdammt lange dauern. Zum Glück befanden sich links und rechts vom Eingang kleine Nischen, in die ich mich ungesehen verziehen konnte, während ich mit meinem Handy in der Hand wachsam blieb. Immer wieder öffnete sich die Tür und durch meine Nische konnte ich beobachten, wer hinauskam oder hineinging, ohne dass die Person dabei mich sehen konnte. Es passierten verschiedendste Menschen die Tür, viele davon mit einer solchen Terminbescheinigung in der Hand, wie sie auch Alicia bei sich trug, und mit jeder Person, die ich kommen oder gehen sah und nicht das Mädchen von vorhin war, stieg die Anspannung. Jedes Mal sagte ich beim Öffnen der Tür zu mir selbst, dass sie es jetzt aber wirklich sein musste und lag damit jedes Mal falsch. Also wechselte ich meine Taktik und schloss es von vornherein aus, dass als Nächstes Alicia aus der Tür herauskommen würde. Umso überraschte war ich dann, als sie es in der Tat war und mir keine Zeit mehr blieb. Blitzschnell schoss ich aus der Nische hervor und baute mich vor dem Mädchen auf, was kein großes Problem war, da sie einen ganzen Kopf kleiner war als ich. Verdutzt wich sie zurück und sah mich mit großen Augen an, ich hatte allerdings meinen Text nicht verlernt.
„Du kommst jetzt mit mir mit, wenn dir dein Leben lieb ist. Und wehe, du schreist". Eigentlich blieb meine Stimme ganz ruhig, dennoch duldete ich keinen Widerstand und löste in Alicia damit erstmal nur Angst aus.
„W... was willst du? Lass' mich vorbei!". Bereits jetzt kam mir ihr Tonfall gefährlich laut vor, aber ich hatte sie an der Angel.
„Leise!", zischte ich und trat einen Schritt zurück, um ihr zwar etwas Platz zu machen, dass sie vorbei konnte, aber ich hätte sie aus dem Stand packen können. Alicia blieb wirklich stehen.
„Ich brauche dich, du wirst schon sehen, was ich meine", sagte ich und musste mich ernsthaft bemühen, nicht auf ihre Füße zu starren.
„Du brauchst...", wollte Alicia loslegen, aber das war dann doch eine Spur zu laut. Bevor sie weiterreden konnte, presste ich ihr eine Hand auf den Mund, um zu zeigen, dass ich es ernst meinte. Daraufhin verstummte sie komplett.
„An deiner Stelle würde ich lieber mitkommen, glaub' mir". Nun wurde ich leicht sanfter: „Nur bis heute Abend, dann darfst du wieder gehen".
Vermutlich, da ich selbst nicht übermäßig bedrohlich wirkte, nickte das Mädchen schließlich.
„Aber keine Tricks", schärfte ich ihr ein, sie nickte erneut.
„Okay, dann gehst du jetzt zum Parkplatz da vorne, Schreien und Rennen strengstens verboten, sonst bist du dran".
„Das... das ist eine Entführung", stammelte Alicia und wankte ein paar Schritte voran, ich blieb dabei ganz dicht hinter ihr, jederzeit bereit, sie am Arm zu greifen, sollte sie doch davonsprinten.
Und doch hatte ich sie scheinbar genug eingeschüchtert, um keinen Quatsch zu machen. Artig dackelte sie durch die Seitengasse, in der buchstäblich niemand unterwegs war, und der Parkplatz war von hier aus auch nicht sehr weit. Dort angekommen wies ich sie an, bis zur hinteren Reihe durchzulaufen.
„Da steht mein Auto, dritter von rechts. Ich schließe auf und du steigst hinten ein, verstanden?".
„J... ja...", zitterte Alicia, der beim Schreiten über den Asphalt des Parkplatzes etwas aus der Hosentasche gefallen war. Zügig hob ich es auf, um die Spur direkt zu verwischen, überflog die Schrift und verstand dadurch, dass es sich um die Terminbescheinigung beim HNO-Arzt handelte. Ihr Name stand in fetten Buchstaben darüber, ebenso wie ihr Geburtstag.

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