...doch ich konnte nicht.

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POV: Rezo


Nun war ich im Bad. In einem Regal waren Rasierklingen. Ein Schnitt, ein Schnitt und alles wäre vorbei. Die ganzen Schmerzen wären nicht mehr da. Paar Sekunden später, saß ich da, auf meinem Boden, mit einer Klinge in der Hand. Ein Schnitt, doch bevor ich das machen würde, sollte ich Ju noch schreiben. Ich nahm ein Stück Papier und schreib. -Hey Ju, es tut mir leid, aber ich musste das machen. Gib dir nicht die Schuld dafür, der einzige, der Schuld ist bin ich. Hab dich lieb.- Endlich, jetzt ist es an der Zeit alles zu beenden. Ich sah auf mein Handgelenk. Quer oder längs? Eine frage die ich mir schon lange gestellt hatte, viel zu lange. Und wo ist überhaupt die Pulsader. Aus dem Grund entschied ich mich für Quer. Ich setzte die Klinge an. Ich kuckte ein letztes Mal auf mein Handy, eine Sprachnachricht von Ju. Ich hörte sie mir an. Er fragte mich ob wir nochmal reden sollten. Ich legte mein Handy weg. Die Klinge war immer noch an meinem Handgelenk. Ich zog einen Strich quer durch meine Pulsader. Das Blut lief über meinen Arm, auf den Boden. Mir wurde schwarz vor Augen und nun wusste ich, alles war vorbei. Die wunderschöne Stimme von Ju, war das letzte, was ich gehört hatte, bevor alles vorbei war. Endlich vorbei.





POV: JU


Mittlerweile war es 2 Tage her, meine Sprachnachricht, die Rezo ignoriert hat. Ich sollte Rezo anrufen. Doch natürlich nahm er nicht an. Ich beschloss zu Rezo zu gehen. Ich hatte einen Ersatzschlüssel zu seiner Wohnung. Ich zog mir meine Schuhe an und rannte zu Rezo. Als ich ankam öffnete ich die Tür. "Rezo!", schrie ich. Keine Antwort. Vielleicht war er einkaufen oder er hat mich nicht gehört. Ich suchte die ganze Wohnung ab, außer das Bad. Er war nicht da. Dann ging ich als letztes noch ins Bad. Da lag Rezo. Blutverschmiert mit einer Klinge neben sich. Fuck, fuck, fuck. Warum hat er das gemacht. Ist er tot? Panisch kuckte ich nach Atmung und Puls, nichts. Ich war schuld, ich hätte aufpassen sollen. Wie konnte ich es nicht merken. Tränen flossen über mein Gesicht, als ich den Rettungsdienst anrief. Während ich wartete, kuckte ich Rezo an. Ich konnte das nicht, er tat mir so leid und warum hat er das getan. Ich fand einen Zettel. Ich konnte ihn kaum lesen, da er voll mit Blut war. Trotzdem konnte ich es entziffern. Hab dich lieb stand am Ende. Ich erinnerte mich noch an unser Treffen. Ich wusste nun den Grund. Wir könnten reden, dann wäre das alles nicht passiert.

Nun, paar Jahre später gebe ich mir immer noch die Schuld. Die Frau aus dem Club ist nun meine Frau. Doch ich denk oft über Rezo nach. Ich liebe meine Frau, doch hätte ich sie nie kennengelernt, dann wäre Rezo vielleicht noch am Leben. Es machte keinen Sinn darüber nachzudenken, was wäre wenn ich das und das nicht gemacht hätte, denn es ist passiert. Niemand kann etwas ändern, könnte ich doch nur die Zeit zurückdrehen. Ich kann das aber nicht mehr. Alles passiert aus einem Grund, doch auch nach paar Jahren, finde ich diesen nicht. Ich bezweifle, dass ich den Grund jemals finden werde.


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Ich wollte am Leben bleiben, doch... || JuzoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt