Langsam öffnete das Mädchen die Augen. Sie hatte keine Ahnung wo sie war, es war dunkel, eckelhaft feucht und sie spürte den kalten Steinboden unter ihren Füßen. Es war eindeutig ein Kerker, in dem sie gefangen war. Er hatte keine wirklichen Fenster sondern nur eine Art Lüftdungsschacht der vergittert war und wenigstens ein klein wenig Licht in den Raum ließ. Langsam erinnerte sie sich an die Ereignisse zuvor. Sie flüchtete vor einem Todesser, der sie jagte, sie hat den Portschlüssel verpasst und wurde hier her appariert. Sie erinnerte sich noch an eine kahle Hand, die sie packte, nachdem es schwarz vor ihren Augen wurde. Nun saß sie fest, in diesem trostlosen Kerker, von dem sie nicht einmal wusste, wo er sich befand.
Das Mädchen erschrak sich, als plötzlich ein Geräusch erklang und eine Tür geöffnet wurde. Ein wenig Licht strömte in den dunklen Raum. Ein kleiner Mann, welcher einer Ratte ähnelte, schob das Tor beiseite und sagte: „Sie sollen mitkommen, Miss." Mit einer schnellen Handbewegung befahl er ihr hinauszutreten und sie tat, was ihr gesagt wurde. Als sie hinaustrat wusste das Mädchen sofort, wo sie sich befand. Es war eindeutig Malfoy Manor. Sie folgte dem Mann eine kahle Treppe hinauf und er brachte sie zu einem langen Tisch.
Doch anders als erwartet saßen schon viele andere Todesser dort, unter anderem ihr Entführer. Vorne an saß niemand anderes als der dunkle Lord. „Ah, Miss Raydon, wir haben Dich schon erwartet.", hörte sie ihn sprechen. Ihren Nachnamen sprach er voller Abscheu aus. „Wurmschwanz.", wandte er sich nun zu dem rattenartigen Mann. „Tu mir einen Gefallen, verlasse diesen Raum." Der Mann namens Wurmschwanz nickte voll von Angst und befolgte den Befehl seines Herren. Der dunkle Lord zeigte dem Mädchen ihren Sitzplatz, einen Stuhl neben einer dunkelhaarigen Frau, Bellatrix Lestrange. Somit saß sie in der Nähe von Voldemort und gegenüber von ihrem Schulfreund Draco Malfoy. Es wunderte sie wenig, dass er auch hier saß.
„Draco weiß bestimmt, aus welchem Anlass er sich zu uns gesellen darf.", fing er an und sein Blick schnellte zu ihr. „Aber unsere liebe Miss Raydon, wahrscheinlich nicht. Nun, du wurdest von mir dazu auserwählt, mir dienen zu dürfen. Aus aller Ehre von deinen Eltern." Sie wusste ganz genau, dass ihre Eltern bestimmt nicht gehorsam gegenüber dem dunklen Lord waren. Ihr Vater, Regulus Black, verriet ihn, während ihre Mutter sich von ihm abwandte. Beide waren ehemalige, nun tote Todesser. Und sie würde die nächste werden. Angst überlief sie, das Mädchen wollte keine Todesserin werden, erst recht nicht mit 16. „Draco. Komm nach vorne." Der Malfoy trat zu ihm und streckte seinen linken Arm aus. Voldemort holte seinen Zauberstab hinaus und murmelte einen Spruch. Draco schrie. Es dauerte nicht lange, da schob der dunkle Lord ihn beiseite und befahl ihr nach vorne zu treten.
„Reva.", sagte er. Kein wenig überrascht, dass er ihren Vornamen kannte, streckte sie widerwillig ihren linken Arm hinaus und krempelte die Ärmel ihres Umhanges zurück. Wie auch bei Draco streckte er seinen Zauberstab hervor. Der Stab berührte ihren Arm und Schmerzen überfuhren sie. Reva schrie, so laut, wie sie nicht einmal beim Cruciatus Fluch geschrien hatte. Es brannten sich schwarze Streifen auf ihrer nun blassen Haut ein, welche sich zum dunklen Mal bildeten. Als auch der letzte Riss eingebrannt wurde, war der Prozess beendet. Es gab kein Entkommen mehr von diesem Leid, das Mal war zu Ende eingebrannt. Reva wurde es schwarz vor den Augen, doch sie blieb bei Bewusstsein. Sie hatte Furcht, Furcht vor der Zukunft, die sie nun mehr mit Bösem verbringen würde. Sie konnte nicht länger in dieser Stille verbleiben, denn ein Schlag weckte sie aus ihren wahr werdenden Alpträumen.
„Reva. Du wirst bis zum Ende der Ferien in Malfoy Manor bleiben. Den Grimmauldplace hast du zum letzten Mal gesehen. Nach den Ferien wirst du dein sechstes Jahr auf Hogwarts starten."
Sein Blick schnellte zu Draco. „Nun, du weißt noch nicht, was deine Aufgabe ist, soweit ich weiß. Töte Dumbledore." Voldemorts kaltes Gelächter schallte an den kahlen Wänden als Echo zurück. Es war grausam.
„Reva Raydon, kommen wir zu dir. Du weißt wahrscheinlich, was der Stein der Weisen ist, nicht wahr? Dumbledore, den wir übrigens bald tot sehen werden, versteckte seine Bruchstücke. Spioniere den Orden aus und finde heraus, wo die Stücke sich befinden. Wenn du alle hast, bring sie zu mir!"
Reva lief es kalt über den Rücken. Sie wohnte schon seit Jahren im Hauptquartier des Ordens, weshalb sie auch ein Mitglied war. Doch diesen zu hintergehen, war das letzte, was sie tun wollte.
„Ich werde das nicht tun!", rief sie, merkte jedoch, wie seltsam sich das anhörte. Kein wenig Selbstsicherheit konnte man hinaus hören, nur Angst. Daher schrie sie noch einmal: „Ich werde meine Freunde nicht verraten. Du weißt ja gar nicht, wie das ist, du hast gar keine!"
Voldemorts Grinsen erlosch. „Eine mutige Slytherin, nicht wahr? Crucio!"
Es fühlte sich an, als würden tausende von Messern sich in ihren Bauch rammen und wieder raus ziehen. Endloser Schmerz kam auf sie zu, es endete nicht. Reva schwitzte und schrie wie am Leibe. Als es ihr fast schwarz vor den Augen wurde, hörte die Qual auf. Reva bemerkte, dass sie ausgestreckt auf dem Boden lag. Sie drehte sich auf die Seite und versuchte mühevoll aufzustehen, was ihr nicht sofort gelang.
Dankbar nahm sie Dracos Hand an, der sie hoch zerrte. Ihre grünen Augen verformten sich zu Schlitzen, als sie in die roten von Voldemort sah. Nur noch zur Hälfte anwesend saß sie wieder auf ihrem Stuhl und merkte nicht einmal, wie sich die Zeremonie auflöste. Reva bemerkte nur noch den schwarzen Rauch, mit dem die Todesser wegflogen. Auch Voldemort verließ das Gebäude und Narcissa und Draco waren mit ihr die einzigen, die sich noch im Malfoy Manor befanden.
„Reva, meine Liebe. Komm mit, ich zeige dir dein Zimmer. Du und Draco solltet euch ausruhen, nach dem heutigen Tag."
Die angesprochene folgte ihrer Großtante die Treppen hinauf, welche sich nicht zum Ende begeben wollten. Sie war erschöpft, der Schmerz des dunklen Mals und des Cruciatus Fluches waren zu viel für sie. Das Zimmer, dass Narcissa für sie ausgewählt hatte, war zunächst leer. Sie warf der Malfoy einen verwirrten Blick zu, doch diese zwinkerte nur. Sie trat hinein und der Raum veränderte sich. Er war wunderschön in vielen Pastellfarben. Ohne ihr Zimmer weiter zu bewundern legte sie sich auf ihr Bett und schlief ein.
DU LIEST GERADE
𝐑𝐄𝐕𝐀 || 𝓓𝓪𝓻𝓴 𝓞𝓻𝓭𝓮𝓻𝓼
Fanfiction𝘋𝘪𝘦 𝘴𝘤𝘩𝘸𝘢𝘳𝘻𝘦𝘯 𝘏𝘢𝘢𝘳𝘦 𝘥𝘦𝘳 𝘫𝘶𝘯𝘨𝘦𝘯 𝘍𝘳𝘢𝘶 𝘸𝘦𝘩𝘵𝘦𝘯 𝘪𝘮 𝘞𝘪𝘯𝘥. 𝘚𝘪𝘦 𝘦𝘪𝘯𝘧𝘢𝘤𝘩 𝘴𝘵𝘢𝘯𝘥 𝘥𝘢, 𝘷𝘰𝘳 𝘷𝘪𝘦𝘭𝘦𝘯 𝘔𝘦𝘯𝘴𝘤𝘩𝘦𝘯. 𝘑𝘦𝘥𝘦𝘳, 𝘥𝘦𝘳 𝘴𝘪𝘦 𝘴𝘢𝘩, 𝘣𝘦𝘬𝘢𝘮 𝘧ü𝘳𝘤𝘩𝘵𝘦𝘳𝘭𝘪𝘤𝘩𝘦 𝘈𝘯𝘨�...