150 vor Christus

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Wir schreiben das Jahr 150 vor Christus.

Das römische Reich besaß bereits einen Großteil der Welt und nutzte alles und jeden, um seine Macht zu erweitern.

In all dem Chaos entstand ich, eine einfach Bürgerin, die ihr Geld mit Weissagungen verdiente, als Hexe gekenntzeichnet aber auch verehrt.

Wie ich entstand? Ich wusste es nicht.

Ich entstand durch die Hand eines übermenschlichen Wesens. Das wusste ich mit absoluter Gewissheit.

Meine Weissagungen oblagen der einfachen Logik und trafen deshalb auch zu, mit meinen goldschimmerndem Haar und den himmelblauen Augen war ich eine begehrte Frau trotz dessen, das ich als Hexe erkannt wurde.

Es war einfach die Intuition einer Frau, die mich zu der machte die ich war. Und durch diese Intuition wusste ich, dass ich meine Partner überleben würde. Genau aus diesem Grund war ich auch auf keine Eroberungsversuche eingegangen, alleine lohnte es sich immer noch am meisten.

Den Männern dieser Zeit ging es nur darum, jungen zu bekommen, die ihnen Ruhm und Ehre brachten.

Und aus irgendeinem weiteren Grund wusste ich, dass ich nur Mädchen bekommen würde.

Soweit ich ebenso einschätzen konnte, werden junge Frau hier zwangsverheiratet, so oft, wie junge Mädchen schon weinend über die Marktstraße geschliffen gesehen habe, um ein festliches Gewand zu kaufen, dass sie absolut nicht haben wollten.

Das fühlte sich nicht richtig an, deshalb weigerte ich mich vehement abgelehnt.

Zudem sahen die meisten Männer so aus, als hätte man sie mit einem Kochlöffel zusammengerührt.

Nicht unbedingt gute Erbgutaussichten.

"Sehen Sie, die Innenlinien ihrer Handflächen deuten auf einen sehr willensstarken Charakter hin. Sie lassen sich nur schwer unterkriegen und haben bei der Geburt ihrer drei Söhne alles gut überstanden. Wenn sie sich von ihrem Mann trennen wollten, dann ist das auch etwas, was sie auf alle Fälle erreichen werden."

Die Frau, die ich eben zur Beratung hier hatte, war mir zwar vom sehen her bekannt, aber keineswegs eine meiner Kunden.

Anhand ihrer Figur, der Kleidung, Frisur und dem Alter konnte ich ungefähr sagen, dass sie drei Kinder bereits zur Welt gebracht hatte. Aus Intuition wusste ich auch, dass es allesamt nur männliche Nachkommen waren.

Ihr kamen die Tränen, ihr Mann schlug sie und erzog die Kinder barbarisch, weshalb sie schon länger am überlegen war, ihn zu verlassen. Es war nur keine schöne Ansicht der Gesellschaft, wenn die Frau den Mann verließ.

Kurz atmete ich durch, legte dann meine Hand in die der Frau und sog dann schnell Luft ein.

Sofort spürte ich all die Belastung von ihr in mir, erkannte aber auch, wie sich die Schultern meines Gegenübers langsam entspannten.

"Ich danke Ihnen, Kaira. Sie sind eine wahre Heldin für mich. Kein Wunder dass sie jeder wärmstens empfohlen hat."

Mein Herz wurde kurz warm, während die Dame einige Goldmünzen auf meinen Tisch platzierte.

Ich würde heute für sie beten.

An meinen Erschaffer eine Botschaft schicken, dass dieser Frau ja nichts passieren würde.

"Ich danke Ihnen für die lieben Worte. Sie schaffen das." meinte ich mit einem kleinen Lächeln, während ich mich aus dem Lotussitz erhob.

Auch die Dame lächelte mir kurz zu, ehe sie aus dem Raum verschwand.

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⏰ Last updated: Jun 13, 2023 ⏰

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