Der Moment danach...

10 0 0
                                    

Die Zyklen danach verliefen wieder wie gewohnt. Ich war froh drüber. Mir fiel nur auf das ich nicht mehr dauernd an „Ich will ein Kind" denken musste und war froh darüber...

Mich hat das Thema was mit mir los war aber nicht los gelassen... Ich hab deshalb angefangen mich damit zu beschäftigen woher das kam. Im Internet schwierig was zu finden. Deswegen hab ich mich mit den Symptomen beschäftigt. 

Es hat alles perfekt gepasst, diese Hormone, die Empfindlichkeit bei Lebensmitteln, dieses Gefühl was verloren zu haben. Da überkam mich der Gedanke immer intensiver das ich ein Baby verloren habe in einem sehr frühem Stadium.

Einerseits war ich froh, weil das bedeuten würde ich könnte schwanger werden. Denn ich hab vor ein paar Jahren angefangen zu glauben, dass ich nicht schwanger werden kann. Ich hatte mit meinem jetzigen Partner durch eine andere Tatsache aber bereits den Gedanken, dass mein erster Partner sich nicht fortpflanzen kann... 

Andererseits stieg jedoch damit die Angst... Die Angst ist das einzige was ich mir immer noch nicht erklären kann... Ich bin mir nicht sicher ob mich der Gedanke verunsichert nochmal schwanger zu werden oder ob ich insgeheim nur Angst hab es wieder zu verlieren... Jedenfalls schränkt das mein Höhepunkt-Vermögen etwas ein... Das auch nur in dem Zeitpunkt wenn ich theoretisch fruchtbar wäre...

Das Thema hat mich sehr beschäftigt... Ich wollte drüber reden... Gegenüber meinem Partner empfand ich es aber als zu unangenehm. Deswegen hab ich mich an einen anderen von meinen Freunden gewendet.

Ich hab ihm das erzählt das ich glaub ich habe ein Kind verloren... Ich hatte gehofft ich würde so herausfinden wovor ich Angst habe... Am Ende der Unterhaltung kam es denn dazu, dass ich es meinem Partner nicht sagen soll - denn dieser hatte zu diesem Zeitpunkt durch komischen Zufall öfter Spitzen darüber geworfen, gemeinsam ein Kind zu bekommen. Dadurch kam natürlich auch dieser „Kind verloren"-Gedanke wieder öfter hoch. Die Aussage von meinem Kumpel war „Du hast keine Beweise das du schwanger warst, behandle es so wie als wärst du es auch nicht gewesen - egal was du denkst."... Gut ich dachte ich versuche es und ich habe wirklich länger nicht darüber nachgedacht...

Dann hab ich durch unseren Freundeskreis ein Mädchen kennengelernt, wir haben uns sofort super verstanden. Wir waren etwas unterwegs und haben erzählt... Dann hat sie mir aus anderem Kontext heraus erzählt das Sie in der 7. Woche schon mal ein Kind verloren hat...

Mein Gott was ging mir durch meinen Kopf, ich hatte das Bedürfnis ihr davon zu erzählen... Jedoch kannte ich Sie zu dem Zeitpunkt nicht wirklich und war mir nicht sicher ob ich ihr das anvertrauen könnte und hab mich damit irgendwie unwohl gefühlt...

Sie erzählte wie sie sich gefühlt hat, dieses hin und her zwischen Freude, Trauer und Unsicherheit... Sie erzählte wie Sie sich mit dem Verlust gefühlt hat... Der einzige Unterschied war, dass Sie es wusste mit positivem Test und Frauenarzt und so... Sie hat mir von ihren Schmerzen erzählt und alles hat mich so an meinen Verlust erinnert...

Ich sagte ihr, dass ich Sie verstehen würde... Jedoch sagte ich das nicht, nur damit Sie sich nicht allein fühlt... Ich habe Sie wirklich verstanden... 

Danach war mir klar das ich wusste, dass mein Kumpel nur so reagiert hat, weil er als männlicher Part nicht in der Lage sein würde es nachzuvollziehen...  Ich weiß ich müsste mit einer Frau drüber sprechen... Denn das versteht nur eine Frau die es selbst vielleicht auch schon durch gemacht hat... Ich habe durch Sie nämlich auch verstanden wie lange das noch an einem hängt und das auch obwohl die Schwangerschaft noch nicht weit war...

- (vorläufiges) ENDE -


Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 17, 2023 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Ich glaube, ich hab mal ein Baby verlor'n...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt