Dünne Ästen knackten bei jedem meiner Schritten. Schnell preschte ich durchs Unterholz. Meine Umgebung verschwamm, doch ich verlor nicht die Orientierung.
Ich wusste wo ich hin musste. Weg. Einfach nur hier weg.
Was danach kam wusste ich noch nicht. Für mich zählte es nur in ein anderes Territorium zu kommen. Hoffen dort nicht erkannt zu werden und mich unbemerkt nach Norden weiter zu bewegen.
Ich wusste, ich würde zu einem ranglosen einzelgänger werden. Ich wäre ein Wolf ohne Rudel. Müsste versteckt leben und Tag für Tag um mein Leben bangen. Doch das war nichts neues für mich. Seit ich denken kann bestand mein Leben aus verstecken, angst und hoffen.
Dicht hinter mir vernahm ich ein tiefes Knurren. Sofort beschläunigten sich meine Schritte und ich konnte spüren, wie die Grenzen des Revieres verschwammen. Nur noch ein paar Meter und ich war frei. Plötzlich spührte ich einen Ruck durch meinen Körper schießen.
Die Eisenketten, welche mich Jahrelang fest hielten, brachen und ein mir föllig neues Gefühl machte sich in mir breit. Mein Körper durchführ ein warmer Schauer und ich wusste ich war Glücklich. Der Braune Beta Wolf hielt apruppt an. Ohne die Erlaubnis seines Alphas durfter er das Revier nicht verlassen. Ansonsten würde er genau wie ich sein. Rudel und damit seinen Rang als ersten Beta unwiederruflich verlieren. Ich grinste in mich hinein, machte auf dem Absatz kehrt und schlenderte davon.
Als ich mir sicher war, dass ich außer Sicht und Hörweite war, stellte ich meinen Rucksack an einen Baum und zog meine Jacke aus. Ebenfalls mein Pulli fand, mit meiner Jacke, seinen Weg in meinen Rucksack. Der kühle Herbstwind zog an mir vorbei und meine Nackenhaare stellten sich aus. Auf das, was jetzt folgen würde hatte ich eher weniger lust. Ich Atmete einmal tief durch, schloss die Augen und konzentrierte mich darauf meinen inneren Wolf zu finden, was gar nicht so leicht war.
In meinem inneren war das reinste Chaos und mein Wolf hatte mit der Zeit ein Talent dafür entwickelt, sich in diesem zu verstecken. Als ich ihn fand kauerte er in einem dunklen Loch. Ich musste etwas Überzeugungskraft investieren um ihn hervor zu holen, doch als es mir gelang spürte ich schon sämtliche Knochen in meinem Körper brechen.
Das Letztes mal als ich mich verwandelt habe lag gut 15 Jahre zurück. Dementsprechend schmerzhaft war dieser Prozess nun. Doch wie jeder Schmerz dieser Welt fand auch dieser ein Ende.
Verwandelt stand ich nun fest auf meinen vier Pfoten und nahm meinen Rucksack zwischen die Zähne, bevor ich mich langsam auf den Weg machte. Immer weiter nach Norden und wenn ich mein Ziel erreicht hatte würde ich es merken.
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The omega I love /Teaser
WerewolfOmegas waren selten geworden. Sie waren Sklaven ihres Rudels. Die Natur sorgte wie gewöhnlich dafür das die schwächsten Mutationen nicht überleben. Überlieferungen über Omegas waren verschwunden. Um ihren Rang zu schützen wurden sie versteckt. Kaum...