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„Du bringst mich wirklich um den Verstand, Alissia!", flucht mein Vater laut durch den Raum.

Oho, er benutzte meinen Namen...
„Es geht mir doch gut, Papà!" Statt sich zu freuen, dass ich lebe, werde ich angeschrien.
Außerdem bin ich kein Kind mehr und lass mich auch nicht von anderen anschreien!

„Topolina, er meint es nicht so! Er macht sich nur Sorgen um dich."
Genervt schaue ich zu Leonard, der meinen Papà verteidigt. Desinteressiert lasse ich mich auf die Couch fallen und schieße die Augen.

Meine Arme wurden gesehen und ich wurde befragt. Mal wieder.

„Wir gehen jetzt. Für heute hast du frei.", höre ich meinen Papà noch sagen, bevor beide das Haus verlassen.

„Hast du keine Nerd-Aufgaben, die du erledigen musst?", frage ich Luisa, die sich zu mir setzt. 
Kurz muss ich schmunzeln.

„Signora Gambino, dieses Paket kam für sie an."


Ich öffne meine Augen und sehe einen Sicherheitsmitarbeiter vor mir stehen. In seinen Händen ist ein großes Paket, was komplett in schwarz gehalten ist.
„Du kannst es hier ablegen.", befehle ich ihm. Er nickt mir zu und stellt das Paket auf den Tisch, bevor er wieder vor die Tür geht.

„Was glaubst du, von wem es ist?", frage ich Luisa.
„Oh mein Gott! Natürlich von Elio!"
Misstrauisch öffne ich es. Es ist bestimmt von ihm...

Als ich die Box öffne, schaue ich irritiert rein.
Ein riesiger Blumenstrauß ist drin und ein roter Umschlag. Wow...

„Die Blumen sehen unglaublich aus!"
Ich nicke Luisa zu. Ich bin eigentlich kein großer Fan von Blumen, aber diese sehen wirklich schön aus.
Schnell greife ich nach dem Umschlag. Ich will wissen, was drin steht!

Es tut mir leid.
Heute Abend hole ich dich ab. Wir gehen essen.
Bin um 22 Uhr vor dem Tor. Zieh das Kleid an.

-Elio Nicoló Rizzo

„Er wird auf ein Date mit mir gehen!", erzähle ich Luisa aufgeregt.
Mir gefällt meine Freude über diesen Brief nicht. 

Gar nicht.

Ich hole die Rosen aus dem Karton und da sehe ich eine weitere Box. Ist da das Kleid drin?
Den Deckel öffne ich und da springt mir ein dunkelrotes Kleid entgegen. „Er will dich sowas von ins Bett kriegen!", sprich Luisa erstaunt aus.

Oh Mann... Das wird nicht gut laufen.

Die nächsten Stunden verbrachte ich damit, mich fertig zu machen. Luisa hat mir zum Glück dabei geholfen, sonst hätte ich das alles nicht geschafft.

"Viel Glück! Und pass auf dich auf. Wenn was ist, ruf mich an. Falls dein Vater früher kommen sollte, gebe ich dir bescheid"

Dankend umarme ich sie laufe vor das Tor.

Nach wenigen Minuten kommt er auch schon. Elio parkt vor mich und steigt aus. "Der Anzug steht dir." Und das tut er wirklich.

"Du siehst wie immer wie eine Prinzessin aus. Das Kleid lässt deine Schönheit noch mehr strahlen.", schmeichelt er mir. Da hat er recht. Nur sieht mein Gesamtbild nicht mehr ganz so schön aus, mit den ganzen Verbänden und Wunden an meinen Händen und Armen. 

"Ich sehe aus wie ein Zombie. Schau." Ich hebe meine Arme um meine Verbände zu zeigen. Elio greift sanft nach meinen Händen und verteilt einen Kuss darauf. 

"Das tust du nicht. Rede dir sowas nicht ein. Komm jetzt mit, ich habe Hunger."

Schmunzelnd steige ich in sein Auto. Fast hätte mich seine sanfte und fürsorgliche Art schockiert, doch da kam der wahre Elio wieder herauf. Etwas selbstsüchtig und direkt. 

Aber genau das mochte ich immer am meisten an ihm. Denn das hatte ihn vor den Vorgauglern unterschieden. 

"Ich erwarte ein extra für uns reserviertes Restaurant mit dem besten Essen der Stadt. Ich habe nämlich auch einen riesen Hunger!"

Schmunzelnd fährt er los und ich lehne mich an den Sitz zurück.



Alissia GambinoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt