Kapitel 1

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Gong.


Karma schrag auf. Er sah zu Pema der gerade versuchte sich den Mönchsmantel umzuschlingen. „Karma, hilf mir mal!" Karma sah ihn an. „Mensch Karma!" Karma sprang aus dem Bett und half seinem Freund, dabei dachte er über seinen Komischen Traum nach. Er lief zum Waschraum und steckte einmal kurz den Kopf unter den Wasserhahn. Am besten sollte er diesen Traum einfach vergessen. Er schlenderte aus dem Waschraum raus und lief in Richtung Gompa. Auf dem Weg kam er an den riesigen Prayerwheels. Es war hier so eine Art Tradition sie bei dem vorbeigehen zu drehen. Nach jeder Umdrehung Erklang eine Glocke. So hörte man am Morgen immer ganz viele wunderschöne Glockentöne. Dazu kam noch der Sonnenaufgang der die goldenen Dächer des Tempels besonders strahlen lies. Karma lief die 20 Stufen zum Tempel hinauf und bog rechts in die Gompa ein. Der Raum war noch nicht mal halb voll und Kelsang und Pema waren beide noch nicht da! Karma, Kelsang und Pema waren beste Freunde und veranstalteten jeden Morgen einen kleinen Wettlauf, wer als erster in der Gompa war. Karma setzte sich auf einen Platz ziemlich in der Mitte und wartete auf Pema und Kelsang. Der Raum füllte sich nur sehr langsam, was Karma nicht wunderte, es war ja erst 6:17. Karma war mit 2 Jahren im Kloster als Waisenkind abgegeben worden. Pema war älter als er und seine Eltern wollten ihm eine bessere Zukunft geben, deshalb haben sie ihn ins Kloster geschickt. Bei Kelsang war es so ähnlich. Pema setzte sich neben Karma. „wo ist Kelsang?" Fragte Pema. „noch nicht da." „Was soll das heißen, noch nicht da. In 3 Minuten fängt die Meditation an!". Karma sah Pema an. „Wir suchen ihn nach dem Frühstück." Sagte Pema und sah nach vorne wo Meister Tenzin sich gerade setzte. Karma musste wieder an seinen Traum denken. Meister Tenzin hatte in seinem Zimmer meditiert, aber jetzt wo Karma ihn wieder sah, merkte er dass der Meister Tenzin in seinem Traum irgendwie anders aussah. Na ja, dachte Karma und fing an zu Meditieren.


Nach dem Frühstück suchten Pema und Karma nach Kelsang. Er war nicht zum Frühstück erschienen. Sie fragten Cewing und Kangstu ob sie Kelsang gesehen hätten. „Der ist heute Morgen mit Bruder Mo und Bruder Lian in die Krankenstation gegangen." Sagte Kangstu. Karma und Pema bedankten sich und liefen in Richtung Krankenstation. Drinnen fragten sie den Sekretär wo Kelsang war. „in Zimmer 23." „Danke." Karma und Pema liefen los. 20,21,22,23! Karma klopfte an. „Herein!" Als die beiden drinnen wahren, sahen sie Kelsang auf einer Matratze liegen und neben ihm ein Arzt. „Was hat Kelsang?" fragte Pema. Der Arzt stand auf und blickte sie ernst an. „Sein Arm ist gelähmt. Er wird ihn nie wieder bewegen können." Karma sah erschreckt zu Pema und danach zu Kelsang. Kelsang lag ruhig auf seiner Matratze und schlief. „Es wäre besser wenn ihr jetzt geht. Er braucht ruhe. „


Als Karma und Pema wieder draußen waren, wussten sie nicht was sie machen sollte. Traurig saßen sie auf der Bank und sahen den anderen beim Fußball spielen zu. „Was ist denn mit euch los?" es war der kleine Lobsang. Wenn man ihn zum ersten Mal sieht könne man denken er wäre erst 6 oder 7 Jahre alt. Eigentlich war er 3 Monate älter als Karma, dafür aber auch 2 Köpfe kleiner. „Kommt mit, ich weiß was euch aufheitern kann." Die drei liefen zum Osttor. Als sie dort angekommen waren war es verschlossen. „und was jetzt?" fragte Pema. „klettern!" sagte Lobsang nur und fing an wie ein Affe über das Osttor zu klettern. Die beiden andren sahen sich kurz an und fingen an unsicher hinterher zu klettern. Auf der anderen Seite angekommen rannte Lobsang los und Karma und Pema hinterher.  Lobsang rannte in einen kleinen Wald der das ganze Kloster umgab bis zu dem kleinen Feldweg. Dort blieb er stehen. „und was jetzt?" fragte Pema. „Warten. Jetzt müssten sie bald kommen." „Wer? Wer sollte bald kommen?" fragte Pema Lobsang. Lobsang sah angesträngt auf den Weg. „wenn sie kommen müssen wir uns da verstecken." Er zeigte auf einen kleinen Abhang. „Wenn wer kommt?" wiederholte Pema laut. „Psst!! Sie kommen." Er hechtete den Abhang runter und versteckte sich dort so dass er von seinem Platz aus auf den Weg sehen konnte. „kommt sofort runter sonst sehen sie euch!!!!!" Lobsang klang richtig wütend, also kamen die beiden anderen zu ihm in den Abhang. Sie waren wirklich gespannt wer jetzt kommen würde. Sie warteten noch ein bisschen und sahen dann ein paar Gestallten auf dem Weg gehen. Als sie etwas näher waren erkannte Karma das es Mädchen waren. Sie kamen immer näher. Er hatte noch nie richtig ein Mädchen gesehen, mal abgesehen von der alten Nonne die ab und zu zum Lama über den Hof ging. Das ist immer so in Klöstern. Langsam kamen die Mädchen näher. Ein paar von ihnen hatten noch ganz kurzgeschorene Haare, was darauf hindeuten lies das sie erst vor kurzem ins Kloster gekommen waren. Einige von ihnen hatten kurze Haare und zwei hatten lange Haare. Die eine war sehr klein. Aber die andere gefiel Karma besonders. Sie hatte lange rabenschwarze Haare und Braune große Augen. Sie trug den orangenen Mönchskleider so dass man sah dass sie einen sehr dünnen Körper hatte. Ihre Haare wippten bei jedem Schritt ein wenig auf und ab. Sie lächelte ihre Freundin an. Karma sah sie an. Plötzlich sah sie in seine Richtung. Ihre Augen funkelten. Karma versteckte sich schnell hinter dem Hügel und wartete bis sie vorbeigegangen waren. Erst dann kroch er wieder hervor und sah ihnen nach. Das Mädchen was ihn angesehen hatte rannte ein kleines Stück vor und schlug ein Rad. Die Anderen lachten und versuchten es auch, aber konnten es alle nicht halb so gut, fand Karma. Er sah ihr noch hinterher bis sie um die Ecke gegangen war. Erst dann merkte er das Pema mit ihm redete. „Du mochtest die kleine stimmt's?" Neckte er ihn. „Nein!!!" „gib es doch zu, mir gefiel sie auch. Okay lasst uns wieder zurückgehen. Sonst bekommen wir noch Ärger." Sie machten sich auf den Rückweg. Während sie so gingen fragte Karma Lobsang ob er in Zukunft öfter mitkommen könnte. „Klar. Morgen gehen sie wieder hier vorbei. Aber sie kleinere von den beiden, mit den langen Haaren gehört mir." „klar." Antwortete Karma und ging schweigend weiter.


Im Kloster angekommen mussten sie sofort in den Gemeinschaftsraum, zum Unterricht. Heute war das Thema Sandmandalas. Ein paar Mönche hatten vorne ein riesiges Mandala gestreut. Das hatte bestimmt Tage gedauert, dachte Karma. Währens er mit Pema ein eigenes Mandala streute, musste er an das Mädchen von vorhin denken. Sie gefiel ihm wirklich sehr. Als er so über sie nachdachte bemerkte er dass das Mädchen genauso wie der Schatten in seinem Traum aussah. Wunderschön.


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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 08, 2015 ⏰

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