Leseprobe!

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Also. Wie versprochen die Leseprobe zu
„Jenseits der Linien und Kameras| Jamal Musiala FF"

Jamals POV

Die Fahrt nach Berlin war lange, aber die Gesellschaft von Alphonso und Florian machte sie erträglicher. Alphonso hatte darauf bestanden, dass wir seinen neuen Lieblings-Podcast hörten, und Florian neckte ihn ununterbrochen über seine Vorliebe für True-Crime-Geschichten. Ich lehnte mich zurück und beobachtete die vorbeiziehende Landschaft, während wir die Kilometer hinter uns brachten. Es war ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk der beiden an mich, und ich war gespannt, was uns in Berlin erwartete.

Wir kamen endlich in der Arena an, und ich konnte die Aufregung in der Luft spüren. Alphonso und Florian führten mich durch die Gänge, bis wir die VIP-Tribüne erreichten. Der Blick auf das Spielfeld war beeindruckend, und ich konnte es kaum erwarten, das Spiel zu sehen.

„Hey, Bambi, denk dran, heute geht es nicht nur um das Spiel", sagte Alphonso und gab mir einen leichten Stoß in die Seite.
„Ja, wir haben noch eine Überraschung für dich", fügte Florian hinzu und zwinkerte mir zu.

Ich lachte nervös und versuchte mich zu entspannen. Es war immer schwierig für mich, im Mittelpunkt zu stehen, und ich wusste, dass Alphonso und Florian das wussten. Trotzdem war ich dankbar für ihre Freundschaft und ihre Bemühungen, meinen Geburtstag besonders zu machen.

Während wir unsere Plätze einnahmen und das Spiel begann, konnte ich nicht anders, als meine Gedanken schweifen zu lassen. Die Atmosphäre war elektrisierend, und die Menge tobte bei jedem Korb. Doch meine Aufmerksamkeit wurde plötzlich von etwas anderem angezogen.

Am Spielfeldrand sah ich sie zum ersten Mal. Paulina, kurz Lin genannt, stand da und sprach in ein Mikrofon. Ihre eisblauen Augen strahlten und ihre braunen Haare fielen über ihre Schultern. Ich konnte meinen Blick nicht von ihr abwenden.

„Hey, Bambi, träumst du schon wieder?" Alphonso lachte und boxte mich leicht in den Arm. „Das Spiel läuft doch hier, nicht dort drüben." Ich spürte, wie meine Wangen heiß wurden. „Ja, ich... äh, ich hab nur kurz..."

„Schon gut, wir wissen genau, worauf du geschaut hast", neckte Florian mich und folgte meinem Blick. „Das ist Lin Nagelsmann, die Schwester des Bundestrainers. Sie ist nicht nur angehende Sportjournalistin, sondern auch Physiotherapeutin. Ein paar meiner Leverkusen-Kollegen wurden schon von ihr behandelt. Sie ist ziemlich gut."

Ich nickte und versuchte, mich wieder auf das Spiel zu konzentrieren, aber es war zwecklos. Immer wieder wanderte mein Blick zu Lin hinüber. Ich konnte mich nicht auf die Spielzüge konzentrieren, die vor mir abliefen. Alles, was ich sehen konnte, waren ihre Augen, ihr Lächeln, und die Art, wie sie sich bewegte.

„Wir müssen ihn zu ihr bringen, Flo", flüsterte Alphonso verschwörerisch. „Unser kleiner Bambi hier braucht ein bisschen Schubserhilfe." „Definitiv", stimmte Florian zu. „Nach dem Spiel gehen wir zu ihr. Ich kenne sie ein wenig, das macht es einfacher."

Mein Herz begann schneller zu schlagen. „Nein, nein, das ist nicht nötig. Ich meine, sie ist bestimmt beschäftigt und..." versuchte ich zu protestieren.  „Keine Ausreden, Bambi", sagte Alphonso entschlossen. „Wir machen das für dich. Und für deinen Geburtstag. Keine Widerrede. Du bist jetzt 21"

Das Spiel ging weiter, aber ich konnte mich nicht beruhigen. Meine Gedanken kreisten um Lin. Ich fragte mich, wie ich mit ihr sprechen könnte, was ich sagen sollte. Meine Schüchternheit machte es mir schwer, selbstbewusst auf andere zuzugehen, und ich wusste, dass es bei Lin nicht anders sein würde.

Als das Spiel schließlich endete und die Menge begann, sich aufzulösen, sammelten Alphonso und Florian ihre Sachen zusammen und bedeuteten mir, ihnen zu folgen. Mein Herz klopfte wild, als wir uns dem Spielfeldrand näherten, wo Lin noch immer stand und mit einem Kameramann sprach.

We are too young| Jamal Musiala FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt