Kapitel 54 - Der Fuchs

1K 119 15
                                    

Pforte um Pforte zog an ihnen vorüber, während sie sich durch die Gänge bis hin in den ersten Stock schlichen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Pforte um Pforte zog an ihnen vorüber, während sie sich durch die Gänge bis hin in den ersten Stock schlichen. Nur noch eine Ecke trennte sie von ihrem Ziel. Guy schritt die Treppen voraus und spähte wachsam um die Ecke, um einen Blick in den Flur zu werfen, der zu dem Gemach führte, in dem die Lady eingesperrt worden war.

„Zwei Wachen stehen vor der Tür", raunte er leise zu Robin und warf einen Blick zu dem Mann, der sich direkt hinter ihm in seinem Schatten an die Wand drückte. „Ich kümmere mich darum, dass sie abziehen."

„Wir brauchen die Schlüssel. Das Schloss zu knacken, würde uns jetzt zu viel Zeit kosten", meinte Robin und Guy nickte zustimmend.

„Warte hier. Ich bin gleich zurück." Damit löste er sich bereits aus der Deckung, um in den Gang zu treten. Robin sah, wie er auf die Soldaten zuging und mit ihnen sprach. Die Männer nickten gehorsam, übergaben Guy tatsächlich die Schlüssel zu dem Gemach der Gefangenen und kamen sogleich in Bewegung, um sich in die andere Richtung zu entfernen.

Sobald sie um die Ecke waren, sprang Robin aus der Deckung und überbrückte schnell den Abstand zu Guy. Dieser schob inzwischen den Schlüssel in das Schloss der Tür und man hörte das Klicken. Der Sohn des Sheriffs zog die Tür auf und Robin schlüpfte ohne zu zögern hinein, sobald sich ausreichend Platz geboten hatte.

„Marian! Wir sind gekommen, um dich zu befreien." Robin trat eilig in das Zimmer. „Schnell, wir müssen..."

Der Raum war klein und karg und... leer.

Wenn man von den sechs Wachmänner, die wie auf ein stummes Signal die Waffen hoben und daraufhin die geschliffenen Spitzen ihrer Schwester auf Robin richteten, mal absah.

Hinter ihm fiel die Tür der Kammer ins Schloss.

„Robin Hood. Du bist verhaftet wegen Konspiration gegen die Krone, schweren Diebstahls, Verletzung königlicher Soldaten und anderer Verbrechen", erhob sich Guys Stimme.

Robin ließ den Blick nur kurz über die Wachen schweifen, dann wandte er sich langsam zu Guy um. „Das ist nicht dein Erst! Ich hätte wissen sollen, dass es nur eine dreckige Falle ist und du mich verraten wirst", meinte er und in seiner Stimme schwang ein winziger Hauch bitterer Enttäuschung, den er sich selbst nicht eingestanden hätte. Insgeheim hatte Robin tatsächlich gehofft, es würde nicht so kommen.

Guys Miene blieb hart und erinnerte Robin damit an dessen Vater, der sich sein ganzes Leben viel Mühe gegeben hatte, seinen Sohn nach seinem Ebenbild zu formen.

„Du kannst denken, was du willst, Hood, deine Meinung interessiert mich nicht." Guy von Gisborne blieb vor der Tür stehen und versperrte Robin den einzigen Fluchtweg. Vor den Fenstern warteten die Klingen der Wächter. Kein Ausweg, kein Entkommen.

„Und warum tust du das? Möchtest du mich UND Marian unbedingt nebeneinander hängen sehen?", zischte Robin.

Doch Guys Augen verschmälerten sich nur. „Ich habe eine Abmachung mit dem Sheriff. Wenn ich dich, den Rebellen und Verschwörer zu ihm bringe, dann hängst du alleine, Hood."

Die Königin von Pfeil & BogenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt