Kapitel 7

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"Einheit zwei hat Obergeschoss gesichert!", hörte ich über den funk. Einheit eins meldete das Erdgeschoss auch als gesichert, sowie Einheit vier das Außengelände für gesichert erklärte. Nur noch wir waren übrig, Einheit drei- der Keller.

Als wir den Eingang zum Keller gefunden hatten, ließ ich meine Einheit hineinstürmen. Wir durchsuchten alle Räume und öffneten alles, was groß genug für ein Versteck war. Schließlich wurden zwei meiner Agents und ich fündig. Doch was wir da fanden war unbeschreiblich...

Als wir die verschlossene Tür aufbrachen, schoss uns der Geruch von Verwesung in die Nase. Aber nicht so ein bisschen, sondern extrem, so als würden dort hunderte Leichen seit Äonen liegen.

Ich rutschte auf dem Boden aus, da alles voller getrocknetem Blut war. Überall lagen irgendwelche Körperteile, ob von innen oder außen in dem Blut am Boden. Fingerteile, Zehen, innere Organe und andere nicht nennenswerte Dinge. Es war so scheußlich, ich wagte nicht einmal auf das zusammengesunkene etwas in der Mitte des Raumes zu gucken. Mir war so schon übel genug und ich musste mir den würgereiz unterdrücken.

"Hier spricht Einheit drei. Wir haben etwas..." Mehr brachte ich nicht hervor, weil mein Blick während des Funkspruchs doch auf die Leiche gewandelt ist. Es sah aus wie ein Mann, aber wegen der heftigen Entstellungen konnte ich das nicht genau sagen. Er war auf einem Stuhl geknebelt und gefesselt worden. Sein Gesicht war vollkommen zerschnitten und verbrannt worden. Das einzige, was er am Leib trug, waren ein verkohltes und zerrissenes Hemd Plus teile einer Hose, die ihm an den blutigen Schenkeln klebten. Sein Oberkörper war genauso entstellt, wie das Gesicht, womöglich noch schlimmer. Da, wo eigentlich die Hände sein sollten, waren hässliche eitrige Stummel, das gleiche an den Füßen. Ich konnte nicht mehr. Alles um mich drehte sich im Kreis und mir wurde ganz schwindelig. Ich musste mich am Schrank neben mir abstützen, um nicht auf die blutige schmiere am Boden zu fallen. Den Funkspruch, der gesendet wurde bekam ich nicht mehr mit. Denn im nächsten Moment rannte ich mit meine verbleibenden Kräften raus aus dem Raum, raus aus dem schrecklichen Massaker. Auf der Treppe kam ich Leuten von Einheit eins und zwei entgegen, doch ich beachtete sie nicht. So schnell ich konnte, rannte ich raus aus dem Haus. Im Feld hinterm Haus blieb ich endlich stehen, um zu verschnaufen. Mir war noch schwindeliger und ich konnte kaum noch auf den Beinen stehen. Dann stand die Straße plötzlich auf und schlug mir ins Gesicht und Schwarze Dunkelheit erlöste mich.

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"Sieht das wirklich ok aus?"

"Natürlich! Also bitte, du siehst immer gut aus! Guck dich doch an!", Aricson grinste mich frech an.

"Muss der unbedingt mitkommen?! Das kann ich jetzt echt nicht gebrauchen!"

"Weist du was, mir ist doch noch was aufgefallen", ungläubig starrte ich ihn an, "Naja, du sollt doch anziehend wirken... Vielleicht kannst du ja noch einen Knopf deiner Bluse öffnen..."

Sein grinsen wurde immer breiter. Doch ich wollte zurückschlagen. Provokant beugte ich mich zu ihm und öffnete noch einen Knopf meiner Bluse, sodass er mir direkt ins Dekolleté guckte."Besser, Amor?"

Er kickte verdutz drein und ich konnte hören wie Max und Eric sich zusammenreißen mussten, um nicht loszuprusten. Ich grinste noch breiter, drehte mich um und stolzierte an den dreien vorbei zur Tür des Van.

"Kommst du jetzt, Romeo, oder soll das doch lieber Korric erledigen?!", ich legte ein wenig Arroganz in meine Stimme, um ihr mehr Nachdruck zu geben. Es funktionierte. Aricson kam angedackelt und trat hinaus in die kühle Nacht. Bevor ich ihm folgte, tadelte ich die beiden Jungs mit einem mahnenden Blick. Sofort Wurden sie wieder Ernst, doch ich wusste, sobald ich weg war, würden sie wieder losprusten. Diesem Team fehlte eindeutig die weibliche Note.

Aricson und ich saßen an der Bar und tranken unsere Drinks. Der Kerl hinter dem wir jetzt her waren, hieß Hunter Zantorik. Ein reicher Asiat, so ein richtiges Schwein, dass auf junge Mädchen steht. Und auf Alkohol natürlich. Und ausgerechnet ich musste den Köder spielen. Vielleicht sollte ich mich geehrt fühlen... Immerhin haben die Jungs alle gesagt, ich sähe scharf aus. Andererseits würde ich nicht zulassen, dass der Typ mich anrührt, sonst breche ich ihm sämtliche Knochen. Zurück zur Realität. Ich musste mich auffällig verhalten, damit er mich bemerken konnte. Ein bisschen rumgeschrei und schon ist Aricsons Schicht vorbei und alles hing von mir ab. Zantorik sah mich in dem Moment als scharfes schnittchen, dass vollgelaufen war und dessen mann sich gerade verabschiedet hat. Seine Chance also. Und tatsächlich! Kurz nachdem Aricson fort war, bekam ich schon einen Drink "aufs Haus, von dem netten Kerl da drüben". Ich ließ meine ganze Schauspielkunst fließen und feminisierte mich nich stärker. Als kleines sahnehäufchen schaute ich provokant verführerisch zu ihm rüber und saugte dabei am strohhalm meines Drinks. Das saß! Ich versuchte mir keine Gedanken über Rick und mich zu machen, als Zantorik auf mich zu kam.
"Hallo. Kann ich Ihnen vielleicht irgendwie...behilflich sein?"
"Hm...ich weiß ja nicht...ich fühle mich so allein. Vielleicht können Sie mir ja Gesellschaft leisten. Ist ja nichts besonderes, wenn man nur höflich ist.", ich spielte das dümmchen und anscheinend klappte meine Masche. Nach einigen Gesprächen und weiteren Drinks lud er mich in sein Zimmer ein. Ich hörte leises johlen in dem Chip in meinem Ohr und konnte die Jungs einfach nur verfluchen. Ich willigte ein und folgte ihm. Wir gingen hinterm Tresen durch eine Tür, die in das Hotel nebenan zu führen schien. Hinter der nächsten Ecke brachte ich ein wenig Absand zwischen mich und Zantorik. Schnell flüsterte ich"Wäre gut, wenn ihr mal die klappe halten könntet und eure Arbeit machen würdet! Macht euch schon mal auf den Weg! Der Typ ist sicher nicht zimperlich und wird sofort anfangen wollen! Und kann für nichts garantieren, wenn der mich angrabscht!" Mit einem innerlichen seufzen holte ich Zantorik ein und folgte ihm. Vor Zimmer 104 blieben wir stehen und er öffnete mir die Tür. Ich war überrascht, als ich sah, dass es eine Luxussuite war. Ich hätte nicht erwartet, dass er seinen One-Night-Stands so eine Welt offenbarte. Hinter mir fiel die Tür ins Schloss und ich wusste, was folgen würde...

Hey, da bin ich wieder :D
Ich bedanke mich nochmals bei meinen Lesern, bitte helft mir auch weiterhin. Schreibt was in die Kommentare ;)
Eure nessi ♡

Detective Hawk (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt