Konsequenz der Gier

1.) Die geheimnisvolle Silhouette

Vor drei Tagen ist nahe der Küste von Rivercliff, eine Hafenstadt des Shoganem Königreiches, ohne Vorwarnung die Silhouette einer Insel aufgetaucht. Aus diesem Grund haben die fünf Verwalter der Stadt eine Notfallsitzung einberufen, um die neusten Informationen diesbezüglich auszutauschen.

Diese fünf sitzen in einem prunkvollen, edel anmutigen Besprechungsraum. Die Wände des Raumes sind mit gold- silberfarbener Tapete bedeckt, der Boden ist aus Schwarzeiche gefertigt und an den Fenstern hängen dicke rote Vorhänge mit einer güldenen Kordel, die das Licht nur halb in den Raum lässt.

In der Mitte des Raumes befindet sich ein großer runder Mahagoni Tisch, über den ein beeindruckender, gläserner Kronleuchter hängt, dessen Licht wie viele kleine Sterne leuchten .

Alle fünf tragen edle, rot-weiße Kleidung, auf dem das Wappen des Königreiches eingestickt wurde, ein feuerspeiender roter Drache.

Cassius, der indirekte Kopf der Gruppe, fragt in die Runde: »Drei Tage ist es nun her, seitdem diese Insel-Silhouette vor der Küste aufgetaucht ist. Haben wir neue Erkenntnisse diesbezüglich gewonnen?«

Der Gottesfürchtige Orpheus antwortet: »Leider nein. Unser Späher ist bisher noch nicht zurückgekommen und die Verbindung zu seinem Telestone ist auch abgerissen. Wir wissen immer noch nichts über dieses Phänomen. Weder wie es aufgetaucht ist, noch warum oder was es zu bedeuten hat.«

Cassius hält seine Hand teilweise vor seinem Mund und redet mit einer vernehmbarer Sorge: »Das ist nicht gut. Die Unruhen und Sorgen von Rivercliff's Bevölkerung nehmen weiter zu.« Seine markante blonde Locke schwingt durch den Stress etwas hin und her.

Alanna wirft ein: »Meine Ohren haben mir berichtet das es inzwischen ein paar Theorien diesbezüglich in der Bevölkerung herum kursieren.« Dabei tippt sie durch ihre hellbraune Haare auf ihre knapp bedeckten Ohren.

Alanna's „Ohren" sind Spione die überall in der Stadt Informationen aufschnappen und diese an Alanna weitergeben. Diese wurden von ihrer Schwester Gwendolyn zur verfügung gestellt. Da Rivercliff mitunter die wichtigste Hafenstadt von Shoganem ist, ist es ein großes potentielles Ziel für Angriffe oder Komplotte. Aus diesem Grund versucht Alanna mithilfe ihrer Spione die Stadt sicher zu halten.

Owain, der Jüngste der fünf, kratzt sich fragend seine dunkelorangen, glatt gekämmten Harre: »Welche Theorien denn?«

Alanna bewegt ihren Oberkörper ein Stück weiter nach vorn, die anderen tun es ihr gleich, sie fängt an zu erzählen: »Manche reden davon, das es nur eine Vorübergehende Erscheinung sei, so etwas wie eine Wolkenformation oder Fata Morgana.

Andere glauben das es eine Illusion sei, die Erschaffen wurde, um sie von wichtigerem Abzulenken. Dinge die wohl im Verborgenen geschehen sollen und von dem Königssitz geplant würden.«

Die Skeptische Dawn ruft schnippisch und empört: »Das ist doch schwachsinnig, was für Idioten glauben so einen Verschwörungskram? Haben die Leute keine anderen Probleme als zu fantasieren, dass das Königshaus nicht anderes zu tun hätte als irgendwelche Pläne zu schmieden?« Dawn schlägt dabei mit ihrer flachen Hand auf das Mahagoni und erschreckt damit kurz Orpheus.

Alanna erzählt weiter: »Die meisten glauben an ein Zeichen der Götter, das etwas Schreckliches bevorsteht. Wie ein Böses Omen.«

Orpheus fragt laut vor sich her mit zunehmend zittrigerer Stimme: »Wenn das wahr sein sollte, womit hätten wir die Götter erzürnen sollen?« Er fasst sich an seine Glatze die teilweise durch das Licht des Kronleuchters so wirkt als ob diese leuchten würde. »Sollten wir nicht lieber die Priester kontaktieren?«