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Seine Wange glühte und ein Tinnitus breitete sich in seinem Ohr aus als Dazais flache Hand ihn mit voller Wucht traf.

Akutagawa biss sich auf die Unterlippe, zum Einem um dem physischen Schmerz nicht nachtzugeben, aber vor allem um nicht vor ihm in Tränen auszubrechen.

Der metallische Geschmack von seinem eigenen Blut breitete sich in seinem Mund aus.

"Du bist eine wirkliche Enttäuschung, Akutagawa", spuckte sein Mentor hervor und sah ihn von oben herab an.

Es kostete dem Schwarzhaarigen alle Kraft dem kalten, gnadenlosen Blick Dazais stand zu halten. Wenn er schon versagte dann mit Trotz.

"Nicht mal einen simplen Schild konntest du erzeugen.", keifte Dazai. "Ich habe Kleinkinder gesehen die sich besser verteidigen können."

Akutagawa knirschte mit den Zähnen.

"Verteidigung ist für Schwächlinge!", knurrte er. "Ich kann jeden töten wenn du es mir befiehlst-"

Er konnte seinen Satz nicht zu Ende sprechen, da traf ihn erneut etwas im Gesicht. Diesmal war es Dazais Fuß. Die Sohle seiner feinen Lederschuhe hinterließ eine breite Schürfwunden in seinem Gesicht.

Akutagawa keuchte und tastete vorsichtig nach der schmerzenden Stelle, und klopfte den Sand von Dazais Schuhe ab.

Seine Finger krallten sich in den Saum seines schwarzen Mantels. Warum liebte sein Mentor es ihn so zu demütigen?
Er wollte doch nur einmal Anerkennung von ihm bekommen. Hören, dass er es gut gemacht hatte. Egal auf welche Weise!

"Naiver Vollidiot!", rief Dazai.
"Verteidigung ist genauso wichtig zu beherrschen wie der Angriff!"

Er trat nochmal zu. Diesmal gegen seine Brust. "Schreib dir das hinter die Ohren!"

Ein kleiner Hustenanfall überkam Akutagawa. Verkrampft hielt er sich die Hand vor den Mund.
Dann nickte er kaum merklich.

"Verstanden, Dazai-san."

Wie ein Häufchen Elend saß er da auf dem Boden unter den verurteilenden Blicken seines Lehrers.

"Ich werde mich jetzt um wichtigere Dinge als dich kümmern. Räum auf was du verwüstet hast!", befahl Dazai und machte sich auf den Weg den Übungsraum, der eigentlich nur eine ehemalige Lagerhalle war, zu verlassen.

Gekränkt und wütend sah Akutagawa zu ihm hoch. Was konnte er denn noch machen um diesem elenden Bastard zu gefallen?! Nichts schien Dazai jemals zufrieden zu stellen!

Akutagawa konnte selber nicht glauben was er als nächstes tat, doch es war schon zu spät.

Er warf sich, immernoch auf Knien hockend, an Dazais Beine um ihn davon abzuhalten zu gehen. Wie eine zu anhängliche Hauskatze die sich in das Hosenbein ihres Besitzers krallte.

Warum wusste er nicht, doch Akutagawa wollte nicht, das Dazai wie all die anderen Male enttäuscht von ihm den Raum verließ.

Aprupt blieb Dazai stehen. Diesen Schritt hatte er durchaus nicht kommen sehen.

"Was glaubst du was du hier tust, Akutagawa", meinte Dazai so kalt, dass sogar Akutagawa kalt von seiner Stimme wurde. Die Realisation seines Handelns wurde ihm nach und nach bewusst. Er hatte sich an Dazais Beine geklammert wie ein Ertrinkender an einen Rettungsring. Ähnlich verzweifelt musste er auch rüberkommen.

Beschämt und eingeschüchtert sah Akutagawa zu Dazai hoch. Seine Wangen brannten jetzt nicht mehr nur wegen Dazais Schlägen.

"Schweigst du mich jetzt auch noch an?!", keifte Dazai und hob eine Hand als ob er bereit wäre noch eine Backpfeife auszuteilen. "Erkläre dich Akutagawa!"

I'm Not A Piece Of CakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt