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Seufzend ließ sich das schwarzhaarige Mädchen auf einem am Boden liegenden Baumstamm nieder. Einzig und allein ihr kleiner Welpe munterte sie auf. Sie konnte nicht fassen, dass sie so lange überlebte, schließlich waren jetzt ein ganzes Jahr, seit der ganzen Scheiße vergangen und sie wusste nicht ob es noch andere überlebende gab, bezweifelte es aber, da sie nie jemanden sah und alleine mit Prinzessin Scheinheilig, (so nannte sie ihren Welpen) umherzog. Sie hatte alles mögliche versucht und trotzdem fand sie keinen Menschen. Nur Lebende Tote, die es auf ihr Fleisch abgesehen hatten. Sie war so tief in Gedanken, dass sie erst zu spät mitbekam, das hinter ihr eine Matchbirne war und nach ihr grapschte. Erst das bellen ihrer Schäferhündin riss sie aus ihren Gedanken. Ganz schnell drehte sie sich um und drückte ihn an seinem Schultern nach hinten (was ziemlich eklig war), doch die Matschbirne war stark und sie hatte kaum eine Chance allein bei dem ding, schließlich war sie noch ein Kind. Es trieb ihr Tränen der Verzweiflung in die Augen, die sie gekonnt weg blinzelte. Ihre kraft schwand und sie selbst wurde immer verzweifelter. Erst als der Körper, der Matchbirne leblos zusammensackte lies sie das ding los und suchte sich Hektisch nach ihrem Retter um. Ihre Grünen Augen blieben an einem Braunhaarigen, Muskulösen Mann hängen und sofort pfiff sie ihre Hündin zu sich und bedankte sich, doch er blieb still und schaute sie nur monoton an. »Hast du eine Gruppe?« fragte der Blauäugige dann doch monoton und sie schüttelte mit dem Kopf. »Nein, hab ich nicht. Ich hatte nicht mal gedacht überhaupt noch einen Menschen zu sehen, geschweige denn mit ihm zu sprechen«
Der fremde dachte darüber nach ob er sie nun mitnahm oder sich allein überließ. Auf der einen Seite könnte sie eine weitere Bereicherung für sie sein und war zu dem noch ein Kind. Aber auf der anderen Seite wusste er nicht, ob er ihr Vertrauen könne. »Wie viele Menschen hast du getötet?« fragte er die schon routinierte frage, seines Gruppenführers, auch wenn er die Antwort schon kannte.
Zuerst war die Schwarzhaarige verwirrt, Antwortete aber dennoch. »Ich habe niemanden umgebracht. Wieso sollte ich?« der etwa dreißig jährige Mann zuckte nur die Schultern. »Mitkommen« war das einzigste was er sagte, bevor er einfach losging und sich nicht die mühe zu machen schien zu warten. Das Mädchen, welches ihm nichtmal bis zur Schulter ging, da sie nur 150 Zentimeter groß war lief dem Armbrusttypen mit kleinen, schnellen Schritten hinterher.
Die zwei liefen schon eine weile durch einen Wald und langsam wurde ihr die Stille zu viel. Sie hasste die stille, weswegen sie dich auch immer mit ihrem Hund unterhielt, auch wenn diese Unterhaltung immer einseitig war. Angestrengt suchte sie nach einem Thema zum reden, doch ihr wollte nichts einfallen. Also beließ sie es und lauschte stattdessen den Waldgeräuschen. Und so Tollpatschig sie natürlich auch war und nicht mehr auf den Weg achtete, stolperte sie und legte sich unsanft auf den Boden. Prinzessin Scheinheilig lief sofort zu ihr und leckte ihr über die Wangen, während der Armbrustkerl nur daneben stand und nichtmal den kleinen Finger rührte. Er rührte sich erst, als er ein ganz leises, kaum hörbares knacken hörte. Ganz langsam hob er seine Armbrust und zielt in eine ungefähre Richtung, wo er den Verursacher des Geräusches vermutete. Er wusste nicht ob es nur ein Streuner oder ein Tier war. »Keine Sorge. Prinzessin Scheinheilig knurrt oder Bellt wenn da ein Toter rumrennt. Ist wahrscheinlich nur ein Tier« Der unbekannte musste lächeln und senkte seine Waffe wieder. »Prinzessin Scheinheilig?« fragte er belustigt, weswegen sie ihre Wangen beleidigt aufblies. »Wie heißt du überhaupt?« wollte sie nun doch wieder neugierig wissen und schaute zu ihm auf. »Daryl« sie nickte. »Vanjia« Daryl blickte sie wieder an und lief weiter.
Vanjia wusste nicht wie lange sie schon durch diesen wirklich großen Wald liefen, aber es mussten schon einige Stunden vergangen sein als die zwei losliefen, da es bereits dämmerte. Langsam kroch diese allbekannte widerliche Angst ihren Rücken hoch, lies sie bei den kleinsten Geräuschen zusammenzucken oder leise aufwimmern. Immer wieder sah sie Gestalten in den dunklen Schatten, die nie da waren. Und als es nun gänzlich Dunkel geworden war, hielt sie es nicht mehr aus. Sie klammerte sich an Daryl, als würde ihr Leben davon abhängen.
Der Blauäugige war sichtlich überfordert. Er wusste nicht was zu tun war. Und noch weniger wusste er, wie man mit einem 9? oder 10 Jährigen Mädchen umgeht. Er wusste generell nicht wie man mit Kindern umgeht, hatte er schließlich nie mit den kleinen Nervensägen zutun gehabt. Also tat er dass, was ihm am Sinnvollsten vorkam, auch wenn er so etwas nie tat, hockte er sich hin und gab ihr zu verstehen, sich auf seinen Rücken zu legen. Davor nahm er natürlich seine Armbrust ab.
Als Vanjia auf Daryl's Rücken war, beruhigte sie sich allmählich. Sie war müde und das leichte wippen von Daryl's leichtem Gang lies sie langsam ins Land der Träume gleiten.

825 Wörter

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 25, 2023 ⏰

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