Was wäre wenn ich einfach zuhause geblieben wäre?

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Das quälende Gefühl des nie endenden Arbeitsalltags fraß mich mal wieder von innen heraus auf. Ich saß in meinem Büro und arbeitete einige Fallakten der letzten Monate durch.
Das Jurastudium war hart aber wer hätte gedacht, dass die Arbeit als Anwalt noch härter sein würde?
Mein Blick schweift durch den Raum und blieb an der Uhr hängen. Was schon 18 Uhr? Das heißt ich hab Schluss!
Ich stieß ein erleichtertes Seufzen aus und legte die Akten zurück in die jeweiligen Ordner. Dann packte ich meine Sachen zusammen und ging zu meinem Auto.
Meine Lippen formten ein leichtes Grinsen. Zumindest verdient man als Anwalt gut, wodurch ich mir ein echt protziges Auto leisten konnte. Tja wer nicht lieben kann muss seine Begierden eben anderweitig stillen. Ich stieg also in meinen Wagen ein und fuhr nach Hause. Unterwegs hielt ich jedoch nochmal an einem Schnellimbiss an und bestellte mir eine Portion Reis mit Hähnchen.
Zuhause angekommen aß ich in Ruhe und schaltete den Fernseher an.
Ich hatte weder Freunde, noch Familie. Das einzige was mir blieb war mein Job und die jämmerliche Topfplanze auf meinem Tisch, die solangsam aber auch den Geist aufgab.Das war's dann wohl auch mit der letzten "lebenden" Kreatur in meinem Haus.
Ich musste lachen, wurde dann jedoch von der Nachrichtensprecherin unterbrochen. Ich verfolgte seit einiger Zeit die Nachrichten, da die Kriminalitätsrate in meiner Stadt in den letzten Wochen unerwartet in die Höhe gestiegen ist.
Was aber, wenn man ehrlich sein will, nur an den Leichen liegt, die vor kurzem in der Wasserfilterungsanlage der Gemeinde gefunden wurden.
Echt räudig. Immerhin trinken wir dieses Wasser und waschen und damit. Mir wurde bei dem Gedanken übel und ich packte die Reste des Essens zusammen und stellte sie in den Kühlschrank. Ich sollte besser ein wenig an die frische Luft gehen, wobei ich mir nicht sicher bin ob das so eine schlaue Idee ist als Frau alleine Nachts durch die Straßen zu laufen.
Egal mir wird schon nichts passieren. Ich nickte, um mich selbst nochmal von meinen Gedanken zu überzeugen und zog mir dann meine Schuhe und meinen Mantel an.
Es war Herbst und dementsprechend auch recht kalt und als ich meine Wohnungstür aufschloss kam mir die kühle, frische Luft des Herbstes entgegen. Ich entschied mich durch den Park in der Nähe des Stadtrandes spazieren zugehen. Dort ist es ruhiger als in anderen Teilen der Stadt und außerdem trieben sich hier keine Junkys rum.

Hätte ich vorher gewusst, was mich erwarten würde, wäre ich vermutlich nicht so leichtsinnig gewesen aber das lässt sich jetzt auch nicht mehr ändern.

Ich lief also den sandigen Weg des Parkes entlang. Über meine Kopfhörer lief leise mein Lieblingslied und der Mond spiegelte sich sanft im Wasser des örtlichen Sees. Hübsch, dachte ich glücklich und setzte mich auf eine der vielen Parkbänke.
Ich schaute auf die Hochhäuser der Stadt und genoss die Ruhe.
Nach etwa einer Stunde ging ich wieder zurück. Dabei entschied ich mich über die Brücke, Nähe der Autobahn zu gehen, da dieser Weg deutlich schneller war.
"Ach Mist" murmelte ich, als ich bemerkte, dass mein Schnürsenkel offen war. Ich beugte mich hinab um ihn zu zubinden und als ich das getan hatte und mich wieder aufrichtete blickte ich direkt auf die Brust eines Mannes bzw. seinen Pullover.
Ach verdammt. Ich hätte wissen müssen, dass irgendetwas schief läuft. Ich schaute langsam nach oben. Irgendwann hatte ich mal gehört, dass man bei Kriminellen keine schnellen Bewegungen machen soll...oder waren das Löwen? Keine Ahnung mehr, aber es macht wahrscheinlich keinen Unterschied.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 01, 2023 ⏰

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